Kennt ihr das Gefühl fehl am Platz zu sein? Alle um euch lachen und ihr fragt euch, was es bringt hier zu sein. Und glaubt mir, so ergeht es mir jeden verdammten Tag.Die Luft scheint von den Gedanken der Anderen verpestet und kalt. Der Himmel ist so nahe, dass man in der Nacht das Gefühl bekommt, nach den Sternen greifen zu können.
Alles liegt nahe. Seit Kim Frey die WK4 erschaffen hat. Wk4 ist eine Maschine, die in der Lage ist zum Beispiel ein Menschen in London in die Dominikanische Republik in wenigen Sekunden zu transportieren. Kim nennt die Maschine Weltkurz 4.
Alle sind von diesem Werk begeistert, bloß ich und Akneya nicht. Es ist reiner Unsinn, so etwas zu erfinden. Es hilft im Alltag wenig und verschmutzt die Umwelt.Ich bin es langsam leid, jeden Tag an den Straßen zu sitzen und auf ein plötzliches Wunder zu warten, das noch nie erschienen ist. Akneya sagt immer: "Sie wird kommen und dich hoch belohnen, weil du dich so gut um arme Menschen kümmerst!"
Ich sitze jeden Tag an den Straßen, auf Befehl von Akneya. Jedoch wird man nur verspottet und mit faulem Gemüse beworfen.
Die Frauen, die an einem vorbei gehen, lästern über meine Kleidung und warfen mir Blicke zu, die nichts weiter als Mitleid darin.
Genau so ergeht es mir, wenn Männer an mir vorbeigehe. Sie rufen mir Fragen zu und lachen über mich. Es gibt nur wenige Leute, die den Anstand besitzen, selbst wenn es Arme Leute sind.Heute ist der 27.8 und es schneit zu Akneyas Bedauern. Sie sitzt vor dem Feuer, das nichts mehr als kleine Glut zu bieten hat.
Ihre braunen Haare hat sie zu einem Knoten nach hinten gebunden und ihr fahles Gesicht wirkt mit der blassen Haut schon fast gespenstisch.
Ihre alten Kleider sind nichts mehr als ein Haufen brauner, zerrissener Stoff, den man kaum mehr gebrauchen kann. Sie strickt mit zwei dürren Stöcke und einer dünnen Wolle.Ich sitze neben ihrem Schaukelstuhl und stochere mit einem kleinen Ast in der Glut umher.
Immer wieder bläst der Wind meine braun-schwarzen südamerikanischen Locken aus den zwei Knoten, die an meinem Hinterkopf, weit oben auf der Kopfhaut, geknotet sind. Mein zwei dünnen Zöpfe an meiner Stirn hängen mir nervig in die braunen Augen und ich schiebe sie mit einer energischen Handbewegung fort.
Ich zittere vor Kälte, die durch die zerschlagen Fensterscheibe zu uns hinein dringt. Rasch werfe ich noch einen Ast ins Feuer und hoffe auf etwas mehr Funken.Akneya bemerkt es. "Niña", murmelt sie leise.
Ich blicke auf."Sabes, wenn die Welt will, dass du gewinnst, wird dir die Kälte nichts antun."
Ich seufze. "Und wenn sie es nicht will sterbe ich kurz vor meinem sechzehnten Geburtstag. Danke, Akneya, das wird mir eine große Hilfe sein!"
Akneya lacht. Ihr Stimme ist heißer und kantig.
"Glaub mir, linda, die Welt will, dass du lebst, sonst wärst du längst tot", erklärt sie.Ich nicke und stehe auf. Ich gehe zu dem schäbigen kleinen Tisch und nehme die Schüssel mit den Waldbeeren.
Akneya summt vor sich hin und nimmt eine Faust voll. Sie blickt zum Fenster in den grauen, dahinter liegenden Wald. Ihre Augen sind plötzlich traurig und Tränen glitzern darin.
Ich lege einen Arm um sie. "Hey, Akneya, was ist los?", frage ich leise.
Sie zuckt zusammen und lächelt mich dann freundlich an.
"Nichts, mi niña grande!"
Ich runzle die Stirn. "Wirklich?"
Sie nickt schnell und wirft noch einen Blick aus dem Fenster, bevor sie wieder weiter strickt.
Nervös lasse ich meine Finger Kreisen. Akneya verbirgt irgendetwas! Doch was ist es?
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City of Devil
Science FictionEine fremde Welt Eine seltsame Stadt Ein tödliches Spiel Alle gegen jemand Jien weiß nicht, dass sie gewählt worden ist, um an den Spielen in der fremden Welt Ikava teilzunehmen. Doch das erfährt sie genug früh, als die Präsidentin vor ihrer Tür ste...