Es ist dunkel. Ich sehe nichts. Eines ist jedenfalls klar. Ich bin in einem viereckigen Raum. Plötzlich geht das Licht an. Ich knie in einem Raum, in dem Leere gähnt. Verwirrt reibe ich meine Augen. Ein kleiner Tisch, an dem der Teufel sitzt, steht in der Ecke. Ich muss wirklich sagen: Toll!
Missmutig gehe ich auf den Tisch zu und Blicke ihn an. Er trägt eine Kapuze und ich kann sein Gesicht nicht erkennen.
"Sei gegrüßt", murmelt er.
Jaja, ich glaube, das mit Sarkasmus haben wir schon durchgenommen. Ich setze mich schweigend auf den Stuhl, auf den der Teufel deutet, und verschränke die Arme. "Was machst du hier?", frage ich langsam angepisst.
Er lacht. "Ich habe dir doch gesagt, dass ich hier auf deine Auslieferung warte."
Energisch, wie zu gleich stur, schüttelte ich den Kopf. Genau! Ich ziehe eine Augenbraue hoch.
"Nein, du hast gesagt, ich soll sie dir ausliefern", erwidere ich.
Er legt den Kopf schief und blickt mich mit leuchtenden Augen an. "Eben, ich habe es nur anders ausgedrückt."
Ernst jetzt. Ich sitze hier und verhandle mit dem Teufel um Leben. Die letzten Tage und dieser Traum pisst mich richtig an. Tut mir echt leid, Leute, aber es stimmt.
"Aber nicht genau genug", erkläre ich genervt.
Er lacht kurz und schlägt kurz darauf wütend mit der Handfläche auf den Tisch.
"Spaß bei Seite. Du wirst sie mir drei Tage vor eurer Rückkehr ausliefern."
Oh, jetzt kommt er mir auch noch mit einem Zeitplan. Fehlt nur noch der Ort. Es wird ja immer bunter.
"Und wenn ich es nicht tue?", frage ich leise.
Er lächelt. "Dann wirst du schon sehen!"
Stöhnend lasse ich mich zurück sacken. "Aha."
Mir liegt nicht wirklich viel an ihnen. Aber ich bin nicht immer asozial. Ich gebe zu, asozial ist mein Lieblingswort.
Eine Tür geht auf und ein Junge kommt herein. Ich kann sein Gesicht nicht erkennen. Der Junge muss wohl etwas älter sein als ich und es regt mich auf, dass ich sein Gesicht nicht erkennen kann.
"Meister?" Seine Stimme ist kalt und kantig. Uff, ich glaube, ich habe mich daran geschnitten, reiße ich Witze.
"Du kennst mein Gast bestimmt, Jine", meint der Teufel.
Ich seufze und schüttle den Kopf. "Nee, wieso?"
Meine Frage beantwortet er nicht. Er wendet sich wieder dem Jungen zu.
"Das ist Daemon."
Wie hoch interessant. Ich weiß, ich weiß, ich übertreibe heute mit dem Sarkasmus.
"Ich kenne keinen Daemon", lege ich fest.
Er lacht. "Doch, einfach unter einem anderen Namen."
Ich zucke zusammen. Moment mal. Wie bitte? Ich hab mich wohl verhört.
"Und unter welchem?" Ich versuche desinteressiert zu wirken.
"Werde ich dir nicht sagen", erwidert der Teufel.
Und so viel zu liebenswürdig, wie Akneya immer gesagt hat. Ich verdrehe die Augen. Was kann ich schon anderes vom Teufel erwarten?
"Meister, soll ich ihnen etwas zum Trinken bringen?", fragt Daemon.
Der Teufel schüttelt den Kopf. "Mir nicht, danke."
Wow, er ist sogar höflich. Daemon sieht mich an. Erstaunt hebe ich eine Augenbraue. Er meint mich.
"Nein, danke."
"Daemon, du hast gute Arbeit geleistet ", lobt der Teufel.
Der Junge nickt nur und keine Regung lässt sich in seinem Gesicht deuten. "Danke, Meister. Es war mir ein Vergnügen."
Ich will mir erst gar nicht vorstellen, was seine Aufgabe gewesen ist.
Der Teufel beugt sich über den Tisch, während Daemon den Raum verlässt.
"Du solltest dich in Acht nehmen. Ich lasse dich überwachen. "
Was für ein Vertrauen. Ich bin genervt. Tödlich genervt. "Ach ja."
Der Teufel lacht.
"Ja. Denk an meine Worte."
Dann verschwindet alles vor meinen Augen.
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City of Devil
Science FictionEine fremde Welt Eine seltsame Stadt Ein tödliches Spiel Alle gegen jemand Jien weiß nicht, dass sie gewählt worden ist, um an den Spielen in der fremden Welt Ikava teilzunehmen. Doch das erfährt sie genug früh, als die Präsidentin vor ihrer Tür ste...