†Disappointed†

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Ich hörte, wie sie meinen Namen murmelte, weswegen ich aufstand, sie aus meinem Zimmer schob und die Tür vor ihrer Nase zuknallte. Sie hatte sich verändert. Das hatte ich bereits am ersten Tag gemerkt. Aber dass es eine so große Veränderung war?


Am nächsten Morgen begegnete ich ihr wieder. Sie wollte sich gerade rausschleichen, lief mir dabei über den Weg. Ihr Blick ruhte auf mir, flehte danach, dass ich nicht wütend war. Aber ich zrstörte ihre Hoffnungen durch meinen kalten Blick und ging an ihr vorbei in die Küche, um mir Frühstück zu machen.

"Max, bitte ich-"

"Ich bin enttäuscht. Du bist nicht die, die ich als meine beste Freundin kenne. Du bist eine Fremde."

Meine Worte klangen so kalt, wie mein Blick es war, den ich ihr erneut schenkte. Was wollte sie hören?
'Heii du schläfst zwar mit dem Ficker der Schule, obwohl du mir mal gesagt hast Sex ohne Liebe käme für mich nicht in Frage, aber ist schon gut. Du bist ganz anders aber ich mag dich trotzdem.'

Tut mir leid, aber das Mädchen, das vor mir stand verkörperte mittlerweile ebenfalls, was ich an den Frauen hasste.

"Lass mich doch mal ausreden! Ich hab gestern zu viel getrunken und-"

"Besaufen tust du dich auch noch?"

"Ja, aber doch nur auf Partys.."

"Du warst nie ein Partymensch Lea."

"Jetzt aber schon! Ich hab mich halt verändert, einen Neuanfang gestartet! Solltest du auch mal versuchen, dann würdest du nicht immer so runtergemacht werden, du Homo!"

Als sie merkte, was sie sagte, schlug sie sich die Hände vor den Mund und entschuldigte sich tausend mal. Allerdings fixierte ich mich auf einen anderen Teil in dem Satz. Dass meine Sexualität als Beleidigung genutzt wurde, war ich bereits gewohnt. Auch wenn es schon wehtat, es von dem letzten Menschen zu hören, den du noch vertraut hattest.

"Du weisst genau, wie oft ich einen Neuanfang gestartet hab. Wie oft ich versucht habe, mich anzupassen. Und du weisst genauso gut, wie es endete."

Immer gleich. Egal wie ich auf der neuen Schule auftrat, wie ich mich kleidete, wie ich mich verhielt. Ich wurde immer zum Opfer.

Als Ryder mit wutverzerrtem Blick hinter Lea auftauchte, dachte ich erst, der Blick galt mir. Weil ich mich mit seinem Hässchen stritt. SIe anschrie. Aber dann warf er sie eiskalt raus und schrie ihr hinterher, dass siemich nicht beleidigen sollte.

Ok? Auch gut. Ich widmete mich wieder meinem Frühstück, versuchte den halbnackten, muskulösen, verdammt hei- ok das geht zu weit. Ich ignorierte halt Ryder. Gehirn, Fresse halten wenn du schon nicht vorher nachdenkst. Stell dich nicht auf die falsche Seite!

Mein Hirn, welches nunmal die Steuerung meines Körpers übernahm, steckte zwischen zwei Stühlen. Zum einen mein Herz. Es wollte Ryder anschreien, dass er aufhören sollte, diese ganzen Weiber zu knallen. Dass er ab sofort nur noch mich nehmen sollte, nur mich lieben sollte.

Zum anderen meine Vernunft. Sie versuchte, die Schreie meines Herzens zu übertönen. Meinem Hirn klarzumachen, dass es falsch war. Dass ich ihn nicht lieben sollte. Dass ich nur wieder leiden würde, wie bei David. Wenn nicht sogar schlimmer.

Beide redeten, nein schrien sogar auf mein Hirn ein, wollten es auf ihrer Seite. Es überzeugen, dass ihre Seite das Richtige war. Ach scheiß drauf, was sollte schon passieren? So würde sich mein Hirn eher entscheiden können.

Ich entfernte mich also vom Küchentisch und näherte mich gleichzeitig dem noch immer oberkörperfreiem Ryder. Komm, du hast es schon einmal getan! Aber da waren noch keine Gefühle im Spiel, du wolltest ihn bloß blosstellen!

Ich redete mir leise immer wieder Mut zu, blieb erst stehen, als ich direkt vor ihm stand. So wie mein Blick auf ihm lag, lag sein Fragender auf mir. Ich legte eine Hand in seinen Nacken, zog ihn zu mir runter und stellte mich noch extra auf die Zehenspitzen. Keine Sekunde später lagen meine Lippen auf seinen.

My Stepbrother I Boy x Boy I - wird überarbeitet -Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt