Ich steckte mein Handy wieder weg und schaute Stan finster an.
"Petze." murmelte ich und schaute zu Lea und Rick. Die beiden waren am Kuscheln und schienen echt glücklich. Ich gebs zu, ich hatte ihr verziehn. Auch wenn ich es eigentlich nicht wollte. Außerdem sahen die beiden echt süß zusammen aus.Einige Tage später und ich war wieder gesund. Unsere Eltern waren wieder abgereist, war zu erwarten. Wer Manuel war wusste ich immer noch nicht. Und in der Schule? Ehrlich gesagt, am ersten Tag an dem ich wieder hinging hatte ich den Schock meines Lebens erlebt. Lea hatte mich in der Pause freudestrahelnd begrüßt und ist mir in die Arme gesprungen. Hinter ihr stand ihr mittlerweile fester Freund Rick und schlug bei mir ein, genauso taten es Stan, Dave und Ryder.
Die Schüler um mich herum waren genauso verwundert wie ich über diese Aktion und ich hörte schon die Gerüchteküche brodeln. Aber ich gab einen Scheiß drauf. Sie nahmen mich in ihrer Gruppe auf? Ich war glücklich, auch wenn ich Ryders Nähe nicht mehr ertragen konnte, seit ich von Manuel wusste.. Es tat weh, zu wissen, dass sein Herz jemand anderem gehörte und er mich nie lieben würde..
Die Gedanken schob ich aber immer wieder beiseite und lächelte dennoch immer wieder in seiner Nähe. Wenigstens konnte ich die doch irgendiwe genießen.. Oder? Im Unterricht konzentrierte ich mich nicht wirklich, weswegen Mr. Winston irgendwann auf meinen Tisch schlug um meine Aufmerksamkeit zu bekommen. Sofort schreckte ich auf und sah ihn an, während hinter ihm die Schüler lachten.
"Ist mein Unterricht so langweilig, Mr. Walton?" fragte er in einem strengen und wütenden Ton. So nah wie er stand konnte ich perfekt riechen, dass er das Zähneputzen wohl für unnötig hielt. Irgh.
"Nein, Mr. Winston. Es tut mir leid." murmelte ich und atmete erleichtert aus, als er wieder nach vorn ging und den Unterricht weiterführte. Er war echt der schlimmste Lehrer, hatte ich das schonmal erwähnt? Seine Unterrichtsmethoden, verwirrend. Und das in Englisch! Unsere Muttersprache! Sein Aussehen war.. als hätte er schon lange aufgegeben, Eindruck zu hinterlassen. Seine Art, einfach seltsam. Wie konnte er Lehrer werden? Oder Ehemann? Und erst recht Vater!? Im ernst jetzt. Wie?!Was noch frustrierender war. Wieso bekam er jemanden, der ihn ohne Bedingungen liebte und ich durfte mit meinem Schwarm zusammenleben und praktisch am Herzschmerz verrecken? Unfair, verdammt unfair liebes Leben! Nicht, ich wiederhole, nicht witzig!
Genervt von Englisch begab ich mich von einem Fach ins Nächste. Im Gang wurde viel Getuschelt, aber von den Wortfetzen, die ich mitbekam, ging es nicht um mich. Es waren andere Dinge, Dinge, die mir herzlichst egal waren. Beziehungsprobleme hier, Shoppingpläne da, Party feiern dort. Das ganz normale Schul-Blabla. Ich ging weiter in die Aula und wollte mich an meinen gewohnten Platz setzen, als sich auch schon ein Arm um meine Schulter legte und ich dadurch in eine andere Richtung gezogen wurde. Als ich zum Gesicht des Entführers sah erkannte ich Dave. Er grinste mich an und ging seinen Weg mit mir weiter.
"Ich wollt mich nochmal persönlich entschuldigen. Und jetzt kommst du mit an unseren Tisch." meinte er und drückte mich auch direkt auf die Bank. Dass alle Schüler starrten ignorierte ich gekonnt. Mein grünäugiger Entführer pflanzte sich direkt neben mich, mein braunhaariger Schwarm direkt auf meine andere Seite. Yay. Nicht. Wie sollte ich seine unmittelbare Nähe nur ertragen? Ich seufzte leise und erntete einen traurigen Blick von meiner Linken, von Ryder. Wieso?
"Wieso versuchst du eigentlich die ganze Zeit, mir aus dem Weg zu gehen?" fragte er und ich wusste genau, was er meinte. Seit ich von Manuel erfahren hatte, versuchte ich mich wirklich von Ryder fernzuhalten, da seine Nähe mir wehtat. Und Wünsche auslöste, zur Zeit immer mehr. Und das wollte ich nicht mehr, ich wollte ihn nicht mit meiner Liebe nerven, er sollte mit seinem Manuel glücklich werden, auch wenn es mir wehtat. "Keine Ahnung was du meinst." war meine kreative Antwort. Eine Standardantwort, die ich schon oft gelesen hatte.
Ryder seufzte leise und wollte sich grad wegdrehen, als ihn ihn mit meinen Worten davon abhielt.
"Geht Manuel eigentlich auf unsere Schule?"
"Ja..."
"Und wieso bist du nicht bei ihm?" fragte ich ihn sichtlich verwirrt.
"Weil... ich hier her geschleift wurde." gab er zu und blickte dabei anklagend zu Stan, der nur unschuldig grinste. Ich verdrehte nur die Augen und suchte nach jemanden, der auf die Beschreibung, die Ryder mir vor Tagen gab zutraf. Und fand tatsächlich einen Jungen. Seine Haare waren schwarz und der blonde Ansatz schimmerte leicht durch. Seine Haut war etwas blasser aber dennoch irgendwie gebräunt.. War das Manuel?
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My Stepbrother I Boy x Boy I - wird überarbeitet -
Teen FictionVor kurzem hatte er seine Mutter verloren. Nun musste er zu seinem Vater ziehen. Und dieser hatte mittlerweile eine neue Familie. Eine Freundin und ihren Sohn. Einen Sohn, der nicht gerade begeistert vom neuen Familienzuwachs war. Und während Ryder...