"Werde ich nicht! Versprochen.. Max bitte.."
"Nenne mir einen guten Grund, wieso ich das tun sollte."
"Weil wir beste Freunde sind?"
"Waren. Wir waren beste Freunde, Süße."Verletzt schaute sie zu mir, schloss kurz die Augen, atmete tief durch und schaute mich wieder an. Ich hingegen saß nur still da, beobachtete sie und streichelte Tritos, welcher sich wieder zu mir bequemt hatte.
"Wirst du jetzt da stehen bleiben?"
"Bis ich es weiß."
"Du kannst hier aber nicht den Rest deines Lebens verbringen, Lea."
"Werden wir sehen."Sie lehnte sich stur gegen die Wand und schaute mich an, wartete weiterhin darauf, dass ich ihr sagen würde, dass ich Ryder liebte. Genervt lies ich mich ins Kissen fallen und kraulte meinen Kater weiter. Mit den Gedanken schweifte ich zu Ihm und schloss die Augen, um ihn mir besser vorstellen zu können. Wie er mit seinem freien Oberkörper vor mir steht, seine Muskeln klar definiert und dennoch nicht zu viel. Genau die perfekte Masse an Muskeln. Und sein Lächeln, sein ehrliches, warmes Lächeln, welches er mir nur so selten schenkte. Nach welchem ich mich so sehr sehnte. Wieso lächelte er mich nicht mehr so an?
Ich verdrängte den Gedanken und ein anderer nahm seinen Platz ein. Ryder schloss mich in seine Arme und versuchte mich zu beruhigen. Er redete mir gut zu, um die Gedanken an meine Mutter zu verdrängen. Er machte sich nicht über meine Tränen lustig, stattdessen wischte er sie mir sanft aus dem Gesicht. Doch alles half nichts. Ich weinte weiter um meine Mutter. Vermisste ich sie doch so sehr. Er küsste die Tränen mittlerweile von meiner Wange und legte seine salzig schmeckenden Lippen letztendlich auf meine.
Ich weiss, vor der ganzen Schule sagte ich, er sei der schlechteste Küsser. Aber.. Klar war es gelogen. Er konnte verdammt gut küssen und genau deswegen sehnte ich mich im Moment wieder nach seinen Lippen. Das war auch der Grund, wieso ich auch diesen Gedanken zur Seite schob.
"Du schläfst jetzt nicht ein, oder?"
Sie stand also immernoch im Zimmer.
"Max?"
Ich blieb still liegen und vernahm ein genervtes Stöhnen, jedoch keine Schritte oder eine sich öffnente und schließende Tür. Schade, hätte ja klappen können.Gerade wollte sich mir ein Bild vor mein inneres Auge schieben, welches ich zwar genossen hätte, aber für etwas gesorgt hätte, was Lea nicht mitbekommen musste. Außerdem würde es nur weitere Sehnsüchte mit sich bringen. Sehnsüchte, welche ich mir selbst verbot, da ich sie nicht erfüllen konnte und daher umso mehr schmerzten.
Also versuchte ich meine Gedanken komplett von ihm abzulenken. Dies endete in Erinnerungen. Erinnerungen an längst vergangene Zeiten. Ich sah meinen Vater, meine Mutter und eine junge Version von mir. Ich war zu der Zeit vielleicht 6 oder 7 Jahre alt. Meine Mutter und mein Vater waren in der Küche und unterhielten sich leise. Ich lauschte, es war kurz vor Weihnachten und ich erhoffte mir, mein Geschenk so erfahren zu können. Allerdings ging das Gespräch in eine ganz andere Richtung.
Sie wollten sich scheiden lassen. Mein Vater hatte sich frisch verliebt in eine Kollegin. Wie hieß sie noch gleich? Er hatte ihren Namen erwähnt. Es war zumindest nicht Ryders Mutter, sie kam vermutlich einige Jahre später. Meine Mutter wusste schon länger von der Affäre meines Vaters, hatte es sich aber nie anmerken lassen, bis er es ihr beichtete. Die Scheidung war aber kein frisches Thema, das merkte ich an der Art, wie sie darüber redeten. Es klang, als sei es schon längst beschlossen. Es wurden nur noch Feinheiten geklärt.
Zu Weihnachten bekam ich dann mein lang ersehntes ferngesteuertes Auto. Aber wirklich Spaß hatte ich daran dann doch nicht, zu sehr blieb mir der Gedanke im Kopf, dass ich meinen Papa bald nicht mehr sehen würde. Anfangs hatte er mich jedes zweite Wochenende zu sich geholt, dies nahm jedoch immer mehr ab. Irgendwann war es nur noch einmal im Monat, einmal pro viertel Jahr, pro halbes Jahr, einmal im Jahr und mit 13 sah ich ihn nicht mehr. Bis ich herzog.
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Hiii
Ich bins, eure Mimi😄
Wollt ihr mir mal ein paar Fragen stellen? 😀
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My Stepbrother I Boy x Boy I - wird überarbeitet -
Novela JuvenilVor kurzem hatte er seine Mutter verloren. Nun musste er zu seinem Vater ziehen. Und dieser hatte mittlerweile eine neue Familie. Eine Freundin und ihren Sohn. Einen Sohn, der nicht gerade begeistert vom neuen Familienzuwachs war. Und während Ryder...