†Comfort†

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"Versteh mich doch Max.. Du hast mich immer solang hingehalten."
"Ich würde für ihn warten." hörte ich es neben mir murmeln. Allerdings war ich zu wütend auf David, um darauf vorerst zu reagieren.
"Das ist kein Grund verdammt! Ich habe dich anfangs hingehalten, geb ich zu, aber auch nur weil unsere Beziehung frisch war! Sonst warst du es immer, der nie Lust hatte. Jetzt weiss ich auch wieso. Und an deiner Stelle würd ich mich verpissen."
Damit zog ich Ryder aus der Tür und knallte sie zu.


Ich wollt mich in mein Zimmer verziehen. Ryder schickte die anderen nach Hause, während ich die Treppen hochging. Er folgte mir, ich wollte aber allein sein. Auf den Weg nach oben hatte ich noch die Hoffnung, dass er nur in sein Zimmer wollte. Oben angekommen folgte er mir aber weiter.
"Lass mich allein.."

"Nein."
Er nahm mich in den Arm und drückte mich an sich.
"Was soll das." murmelte ich niedergeschlagen gegen seine Brust.
"Du brauchst Trost Kleiner. Den bekommst du."

Ich blieb still und kuschelte mich enger an ihn. Das war doch alles sicher nur ein schlechter Fiebertraum..  EIgentlich lag ich noch in meinem Bett, Ryder war noch in der Schule und das alles war nicht echt. David hatte mich nie so hintergangen. Und Ryder hielt mich grad nicht in seinen Armen, um mir Trost zu spenden. Es wirkte viel zu unwirklich. Gerade der letzte Teil. Ich schloss die Augen und rechnete damit, jeden Moment aufzuwachen, schweißgebadet und würde mich dann selbst auslachen.

Doch statt aufzuwachen spürte ich, wie Ryder mich hochnahm und nach unten ins Wohnzimmer trug, mich aufs Sofa setzte und mir eine Decke an den Kopf warf. Als Antwort bekam er einen verwirrten Blick meinrseits.
"Ich mach dir Tee, mach einen guten Film an. Und wehe, er ist nicht gut."
Und dann ging er in die Küche. Und ich, ich machte einen Film an.

Extra schnulzig, um Ryder zu ärgern und um zu sehen, was er tun würde. Ich wickelte mich in die Decke und wartete auf den Riesen. Er war wieder so nett.. Wieso? Nur, weil es mir schlecht ging? Sonst provozierte er es doch raus, dass es mir schlecht ging.

Nach ein paar Minuten kam er mit einer heißen Tasse Tee für mich und einer Flasche Bier für sich wieder und stellte beides auf den Tisch, ehe er nachschaute, welchen Film ich ausgesucht hatte.
"Brauchst du noch ein Eis zum leerlöffeln?" scherzte er und ich musste leicht schmunzeln, ehe er sich neben mich setzte.

"Nichts dagegen?"
"Wenn das gegen deinen Herzschmerz hilft beschwer ich mich nicht."
Herzschmerz? War es das überhaupt? Eigentlich nur bittere Enttäuschung, dass meine erste große Liebe nie wie ich empfunden hat. Aber Herzschmerz war es nicht. Sagen tat ich allerdings nichts, wer weiß, ob Ryder dann weiter so nett blieb oder wieder der Alte war.

Wobei.. Bei genauerem Nachdenken hatte ich doch Herzschmerz. Ich lehnte mich an Ryder und versank in den Gedanken. Er war der Grund, nicht David. Ich fühlte für Ryder etwas, was ich nicht einmal bei David gefühlt hatte, es war stärker. Und die Tatsache, dass es nicht erwidert wurde, das führte zu Herzschmerz.

Er legte einen Arm um mich und schaute zu mir runter.
"So schlecht geht's dir? Dass du dich an mich lehnst?"
"Bin müde." murmelte ich und schloss meine Augen und genoss einfach seine Nähe, solange ich es konnte. Auch wenn meine Müdigkeit gelogen war, ich wollte nicht einschlafen. Aber ich driftete immer mehr in das Traumland ab.

Aufwachen tat ich überraschenderweise immernoch auf dem Sofa in den Armen von Ryder, nur dass wir mittlerweile lagen, ich auf ihn, und er ebenfalls friedlich vor sich hindöste. Ich brannte mir das Bild ein, er sah so friedlich aus. Ich konnte nicht wiederstehen und legte meine Lippen auf seine, er schlief doch eh.

Dachte ich. Er legte seine beiden Arme eng um mich und erwiderte den Kuss. Hatte er überhaupt geschaut, wer das war, der ihn da küsste? Oder träumte er noch? Als ich mich löste blickte ich in seine warmen braunen Augen und verlor mich in ihnen, bis er mich wieder runterzog und unsere Lippen erneut zueinander führte.

Es ging noch eine gefühlte Ewigkeit so weiter. Meiner Meinung nach hätte das auch nie enden müssen. Zu süchtig machten mich seine Lippen. Allerdings war das Schicksal ja nie länger als eine Stunde auf meiner Seite, weswegen die Haustür geöffnet wurde und ein "Wir sind wieder da!" an mein Ohr dringen.

Ryder und ich fuhren sofort auseinander und saßen innerhalb weniger Millisekunden, keine Ahnung wie das möglich war, wenn ich bis eben noch auf ihm lag, nebeneinander und starrten zur Tür, nachdem Ryder ein "Wohnzimmer" zurückrief. Unsere Eltern waren also wieder daheim.. Und hatten mich vermutlich davor bewahrt, noch einmal mit Ryder zu schlafen und mir Hoffnungen auf mehr zu machen.


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So, wie versprochen, direkt noch ein Kapitel hinterher :D Ich hoffe, es gefällt euch x3

My Stepbrother I Boy x Boy I - wird überarbeitet -Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt