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Eine Stunde lang lag ich noch in meinem Bett rum und zerbrach mir meinen Kopf über alles Mögliche. Am meisten über ihn. Aber eins fiel mir immer wieder auf. Ich wusste nicht mal wieder er hieß. Aber woher sollte ich das auch wissen. Ich hatte mich noch nie damit genauer beschäftigt. Ich hatte nur hin und wieder etwas mitbekommen, wenn meine Freundinnen darüber sprachen.

Eine halbe Stunde zu früh stand ich auf. Wenn ich noch länger liegen geblieben wäre, hätte ich Rückenschmerzen bekommen und darauf hatte ich echt kein Lust. Also stand ich schweren Herzens auf meinem bequemen und warmen Bett auf und schlenderte in mein Bad. Nachdem ich mich ausgezogen hatte, stellte ich mich unter meine Dusche und ließ das warme Wasser auf meinen Körper prasseln.

Herrlich. Ich liebe duschen. Es ist immer so schön entspannend, warm und ruhig. Manchmal hab ich sogar das Gefühl, dass das Wasser all meine Gedanken einfach wegspühlt. Klingt bescheuert, ist aber so.

Nach einer langen ausgiebigen Dusche steige ich aus der Dusche und trockne mich ab. Danach folgt meine Morgenroutine mit Zähne putzen, schminken und Haare föhnen. Zu guter Letzt zieh ich mir noch meine Sachen an.

Ich betrachte mich gerade im spiegel, als meine Mutter ins Zimmer kommt. Kann sie nicht einmal anklopfen? Argg. Es ist als würde man mit einer Wand reden. Immer wieder das selbe. Aber ich verdrängte die Gedanken schnell wieder. Es bringt eh nichts sich über meine Mutter aufzuregen, denn im Ende läuft es wieder auf das selbe hinaus wie all die Male davor. Sie sagt zwar, sie würde versuchen ihr Verhalten zu verbessern, aber keinen Tag später vergisst sie es wieder und macht weiter wie bisher. Typisch meine Mutter.

"Du hättest dir ruhig mehr Mühe geben können. So wirst du ihn nicht beeindrucken." fängt meine Mutter direkt an. Ich rollte mit meinen Augen.

"Das war ja auch er Plan dahinter." erläuterte ich ihr. Manchmal ist sie echt begriffsstuzig. Sie sieht mich wieder mit ihrem tötenden Blick an, aber bei mir wirkt der schon lange nicht mehr. Als würde ich mich für diesen Typen in ein Kleid oder der gleichen quetschen nur damit ich ihn beeindruckte. Kann sie vergessen. Aber sie wusste genau, dass ich zu stur war um mich jetzt noch hübscher zu machen.

"Mach wenigstens den Zopf raus und deine Haare etwas schöner." gab sie sich geschlagen. Ich seufzte laut, aber tat was sie sagte. Sonst würde sie nämlich eigenhändig mein zopfgummi rausreißen und irgendwas mit meinen Haaren machen. Also machte ich meinen Zopf auf und schnappte mir meinen Lockenstarb.

Nach einer Viertelstunde waren meine Haare dann auch fertig. Jetzt fielen meine goldstichigen braunen langen Haare über meine Schultern. Ich wollte mich nicht hübsch machen für diesen Tyrannen ohne Namen, aber jetzt sah ich sogar mehr als akzeptabel aus. Shit. Manchmal hasste ich meine Mutter.

Ich betrachtete mich ein letztes Mal im Spiegel, bevor ich aus meinem Zimmer lief und die Treppe runter zu meinen Eltern joggte. Beide standen schon startklar im Flur und warteten nur noch auf mich. Meine Mutter erblickte mich als erste und strahlte mich zufrieden an. Argg. Manchmal könnte ich die einfach nur erwürgen. Irgendwie schafft sie es doch immer wieder ihren Willen durchzusetzen. Mein Vater sah mich jetzt auch an, aber er grinste nicht so triumphierend wie meine Mutter, sondern sein Blick hatte irgendwie stolz in sich. Komische Leute.

Gemeinsam liefen wir jetzt aus dem Haus in die Stadt. Zum Glück wohnten wir nicht weit entfernt und hatten nur einen kurzen Fußweg von zehn Minuten, weshalb ich mich auch weigerte mit dem Auto zu fahren. Wieso auch sollte ich die Umwelt verschmutzen, wenn wir ersten nur zehn Minuten gehen mussten und zweitens noch fast eine halbe Stunde Zeit hatten? Also wirklich.

Von weitem sah ich schon meine zwei Kolleginnen und Freundinnen. Sie sahen wirklich unfassbar schön aus, aber auch irgendwie aufgesetzt. So künstlich halt. Normalerweise trugen sie relativ schlichte aber dennoch schicke Sachen und heute waren sie übertrieben schick. Beide trugen sie Kleider und Highheels. Cortney hatte ein schwarzes enganliegendes Kleid, welches super ihrer Figur schmeichelt, und passende schwarze High-heels. Ihre grünen Augen leuchteten um so mehr, denn ihre dunkelbrauen Haare brachten sie noch mehr zum Strahlen. Während Cortney eher ihre Augen und ihre Figur betonte, hatte Susan ein weiters Kleid an. Sie hatte ein türkises Kleid an, passend zu ihren Augen. Ihre blonden Haare waren hochgesteckt. Ihr Kleid war zwar schlicht, aber trotzdem wunderschön. Es war eins der Kleider, die bis zur Hüfte eng waren und dann weiter fielen.

Ich trug auch gerne Kleider, aber ich wollte nicht auffallen. Also schloss ich kleide und Röcke aus. Außerdem war es noch relativ frisch. Die frieren doch alle bestimmt voll. Und Highheels erst. Wie unbequem. Wer weiß wie lange wir hier sein mussten und stundenlang in High-heels. Das wollte ich mir gar nicht erst vorstellen. Das wäre die reinste Hölle für meine Füße.

"Hey." begrüßte mich Cortney schon stürmisch und umarmte mich rasch. Da war ja jemand aufgeregt. Susan umarmte mich ebenfalls schnell. Jetzt hier in der Nähe fiel mir die Gänsehaut von beiden auf. Haha. Ich grinste, weil ich wusste das beide mich grade beneideten. Pech gehabt. Hehe.

Bad WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt