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Wir führen bestimmt schon seid drei Stunden. Mir war richtig langweilig. Die ganze Zeit herschte eine angespannte Atmosphäre, aber ich hatte auch nicht wirklich Lust mit einem von den dreien zu reden, also belies ich es bei der Stille. Jede halbe Stunde fragte ich, ob wir nicht wenigstens Radio hören könnten. Aber jedes Mal antwortete Ryder mit einem genervten stöhnen und einem nein. Vor circa zwanzig Minuten fiel mir auf, dass ich ja mein Handy dabei hatte und Kopfhörer.

"Wann sind wir da?" fragte ich zum fünften Mal. Wie jedes Mal bekam ich von dem Typen, der sich als Ryders Beta Dan herausstellte, die selbe Antwort. Wie grade. Wieder bekam ich nur ein "Dauert noch". Wie die andern Male rollte ich mit meinen Augen und schaute wieder aus dem Fenster.

Grade, naja seid einer Stunde ungefähr, fuhren wir auf der Autobahn. Wenn ich wenigstens wüsste, wohin wir fahren. Klar, ich wusste, dass wir zu ihrem zuhause fahren. Da blieb mir aber dennoch eine Frage. Wo wohnten sie? Ich bezweifelte stark, dass sie in einer Großstadt wohnten. Vielleicht wohnten sie ja in einer Kleinstadt oder in einem Dorf.

Im Augenwinkel sah ich Ryder. Er sah mich an, aber merkte nicht das ich ihn ebenfalls ansah. Er schien mich intensiv zu mustern. Oder besser gesagt war er in einer Trance und sein komischer Blick lag auf mir. Gruselig. Woran er wohl dachte?

Grade sah er echt harmlos aus. Nicht so wie die letzten Male, als ich ihn sah. Generell war dieser kalt abstoßende Ryder komplett verschwunden und durch einen lockeren, netten und verträumten Ryder ersetzt. Das totale Gegenteil saß also neben mir. Hat er etwa ne Persönlichkeitsstörung? Oder vielleicht noch mehrere Störungen?

Und da kam mir wieder mein Plan in den Sinn. Wen ich wirklich hier weg wollte, gab es nur einen Weg. Ihn wahnsinnig machen. Sein Leben zur Hölle machen. Ihm zeigen, dass ich der reinste Teufel sein konnte. Aber wie. Am besten, so wie er auch, die ganze Zeit Stimmungsschwankungen haben. Mal nett sein, mal zickig oder nervend. Das wird so geil. Irgendwie freute ich mich schon darauf ihm das Leben schwerer machen.

Bestimmt hatte er sich sein Leben mit seiner Mate leichter vorgestellt. Wird also mal Zeit ihm das Gegenteil zu beweisen. Ich grinste bei diesen Gedanken. Ihm das Leben zu Hölle machen. Ihm, vor dem alle Angst hatten. Ihm, der es nicht gewohnt war, dass andere ihm widersprachen. Ihm, dem die Dominanz auf die Stirn geschrieben war. Wurde mal langsam Zeit, dass ihn jemand von seinem Tron der Arroganz und Dominanz runterzog.

Langsam wurden aber meine Augenlider schwerer, sodass ich bin Pläne schmieden einschlief...

~~~~~~~~~

"Alice." ertönte eine tiefe aber ruhige Stimme in meinen Gedanken.

"Alice." wieder ertönte diese Stimme, aber diesmal hatte es noch etwas in der Stimme. Ein Hauch von Belustigung. Wieso auch immer. Aber ich reagierte wieder nicht. Es war grade so tierisch bequem.

"Alice." sagte wieder diese stimme. Irgendetwas rüttelte leicht an meiner Schulter. Ich grummelte nur und kuschelte mich wieder in mein bequemes Kissen.

"Wach auf, Alice." sagte wieder diese Summe mit noch mehr Belustigung. "Wir sind da." wo denn? Warte. Ich lag garnicht in in meinem Bett. Ich war im Auto. Und im Auto war kein Kissen.

Augenblicklich fuhr ich erschrocken auf und riss dabei meine Augen auf. Wenige Zentimeter von mir saß Ryder und musterte mich mit einem belustigen grinsen im Gesicht. Hatte ich etwa auf ihm geschlafen? Hatte ich echt mit meinem Kopf auf seiner Brust gelegen? Würde zumindest das Beben meines Kissens eben erklären. Er war aber auch verdammt bequem...stop. Was dachte ich da nur?

Schnell verdrängte ich die ganzen Gedanken wieder und schnallte mich rasend schnell ab, um danach die Tür aufzureißen und aus dem Auto zu springen. Er stieg ebenfalls aus, dabei lag ihm immernoch dieses grinsen im Gesicht. Und er sah mich auch die ganze Zeit an. Arschloch.

"Hast du gut geschlafen?" fragte er mich mit einem fetten grinsen, sodass ich schon Angst hatte seine Lippen würden gleich aufreißen wegen der Spannweite.

"Nein. Es war sehr unbequem." log ich. Ich konnte ja schließlich nicht meinem Feind sagen, dass er verdammt bequem war, dass man nicht aufstehen wollte.

"Sah aber anders aus." sein grinsen wurde erstaunlicherweise noch breiter. Das dass überhaupt noch möglich war, wunderte mich stark.

"Da täuscht du dich." versuchte ich vergeblich ihn zu überzeugen. Aber er wusste einfach, dass ich log. Denn sein grinsen wurde noch breiter. Wie gerne würde ich ihm grade in seine Eier tretten, nur damit dieses hässliche grinsen verschwand. Naja es war nicht wirklich hässlich. Denn man sah seine süßen Grübchen. Nein. Es war hässlich. Sehr hässlich. Versuchte ich mir wenigstens einzureden, auch wenn ich wusste, dass es gelogen war.

"Arschloch." grummelte ich leise vor mich hin und hoffte, dass er es nicht gehört hatte. Aber das Schicksal hasst mich einfach. Manchmal fragte ich mich, was ich schlimmes getan hatte, um so ein scheiß Schicksal zu haben. Denn wie das Schicksal es wollte, sah er mich an.

"Was?" shit. Er hatte es gehört.

"Nichts. Nichts." log ich grinsend. Eigendlich hätte ich jetzt meine Worte wiederholt, wie ich es immer tat, aber dazu war ich einfach zu müde. Grade wollte ich einfach nur noch schlafen.

"Aha." gab er misstrauisch von sich und musterte mich weiter. "Willkommen in deinem neues Zuhause." fügte er hinzu als mej Blick durch die Gegend fuhr...

Bad WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt