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Wir kamen uns immer näher. Sein heißer Atem prallte gegen meine Lippen und seine Augen waren so dicht vor meinen, dass sie so tief erschienen wie noch nie zuvor, aber dennoch hätte ich das Gefühl, er wäre nackt unter meinem Blick, als könne er keine emotion und keinen Gedanken vor meinem Blick verschweigen. Aber ebenso nackt fühlte icb mich unter seinem Blick.

Stück für Stück kamen wir uns näher. Nur noch wenige Millimeter. Ich konnte sein perfüm so intensiv wie noch nie zuvor riechen. Sein herrlicher Geruch umhüllte mich und brachte meinen verstand zum aussetzen. Es war einfach so herrlich.

Es gab nur eine Sache, die ich gerade wollte, und das war, seine Lippen auf meinen zu spühren. Ich wollte endlich wissen, ob sie rau und hart oder weich und zärtlich waren. Und seinen Geschmack wollte ich auf meinen Lippen schmecken. Wollte wissen, ob er süßlich oder anders schmeckte.

Noch nie hatte ich solch einen heftigen drang gehabt, etwas tun zu wollen. Noch nie hatte ich eine solche Sehnsucht nach etwas mir völlig unbekannten gehabt. Noch nie hatte ich daran gedacht, einen mir fast komplett fremden Menschen zu küssen. Aber nur war es so weit.

All die Dinge, die ich versucht hatte zu vermeiden, zu verdrängen oder abzustreiten, traten in die Realität ein. Ich musste endlich einsehen, dass ich mich in diesen Werwolf verliebt hatte. Ich musste gestehen, dass ich diesen Mann küssen wollte. Und ich musste gestehen, dass ich schon lange nicht mehr von ihm weg wollte, sondern näher an ihn heran. Ich wollte ein Teil von ihm werden. Ich wollte an seiner Seite stehen und mit ihm zusammen eine Familie gründen, ein neues Leben aufbauen und neue schönere Träume haben.

Und all dies wurde mir in diesen wenigen Sekunden bewusst, in dennen wir uns immer näher kamen. Und näher. Und näher. Ganz wenige Centimeter trennten uns.

"Du bist so wunderhübsch." Nuschelte er verträumt vor sich ihn und seine stoßweise kommender Atem prallte gegen mein Gesicht. "Ich liebe dich." Hauchte er verträumt und zwischen jedem Wort kam eine weiterer heißer Atemstoß.

Das war der Moment, in dem mein ganzer verstand und meine ganzen zweifel aussetzten. Ich drückte meine Lippen auf seine. Mein Magen explodierte, mein Herz raste und setzte in der Sekunde danach wieder aus, meine Augen waren voller Leidenschaft geschlossen und meine Lippen gaben sich dem Kuss hin.

Erst war er zurückhaltend und bewegte seine Lippen nur ganz leicht, aber dann wurde es immer wilder und seine Lippen drückten sich fester an meine. Meine Wangen begannen zu glühen, während seine Hände sich auf diese legten und mich näher bei ihm zu halten und nicht mehr gehen zu lassen.

Seine süßen Lippen waren so weich und dennoch hart. Vielleicht lag es auchb einfach an diesem Kuss, der sich immer mehr zu einer Riesen Leidenschaft und einem heißen Verlangen beider Seiten entwickelte.

Ich brauchte luft, wollte aber ebenso wenig diesen Kuss beenden. Dazu war es einfach zu schön und dieses wohlige Gefühl in meinem Magen wollte ich nicht mehr hergeben.

Unsere Lippen lösten sich kurz, damit wir Luft holen konnten, aber schlossen sich im nächsten Moment wieder um diesen Kuss fortzusetzen. Meine Hände fuhren zu seinem Nacken und zogen ihn näher zu mir, dann wanderten sie hoch zu seinen Haaren und zogen an den Enden, was ihm ein tiefes knurren auf seiner Dunklen Kehle entlockte. Es klang wie Musik in meinen Ohren.

Wieder lösten wir uns, aber diesmal wenige Zentimeter. Langsam öffnete ich meine Augen und sah ihm direkt in seine Augen, die noch geschlossen waren. Ich sah ihm an, dass er sich versuchte unter Kontrolle zu halten. Er war einfach wie ein offenes Buch für mich. Als könnte ich ohne Probleme jede seine Haltung genauestens beschreiben und deuten, als könnte ich trotz falschem lächeln und Maske seine intimsten bedanken und Gefühle genauestens erkennen, als könnte ich als eine einzigste ihn verstehen.

Mein Herz schlug immernoch zu schnell und meine Wangen drohten vor Hitze zu verbrennen. Mein verstand konnte immernoch keinen klaren Gedanken fassen. Im einen Moment erschien mir alles so simpel, aber im nächsten war es grad die komplizierteste Situation der Welt.

Ich sah ihm wieder in die Augen, die er diesmal geöffnet hatte. Sein Blick huschte von meinen Augen über mein restliches Gesicht und schien sich jeden Millimeter einprägen zu wollen. Seine Augen waren fast tief schwarz und schrien nach mehr. Seine Lippen waren leicht, was eine ziemliche Untertreibung war, angeschwollen und auch seine Wangen glühten.

Langsam erschien mir diese Situation leicht peinlich. Was sollte ich jetzt sagen? Ich liebe dich? Oder was sonst? Shit. Und ich hatte ihn ja geküsst, also musste ich auch etwas sagen, oder nicht?

Meine Hände lockerte sich und rutschten zurück zu seinem Nacken und meine Augen sahen leicht unsicher quer durch sein Gesicht. Die röte war immernoch in meinem ganzen Gesicht zu sehen...

Bad WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt