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Beide erzählten, naja beklagten passt besser, von ihrem morgen und das sie so früh aufstehen mussten um sich fertig zu machen. Generell waren alle hier so herrausgeputzt und extravagant gekleidet. Man kann auch übertreiben. Aufjedenfall fiel ich jetzt auf. Sehr sogar. Entweder sie trugen Kleider, Röcke oder, wie einige wenige, hotspans. Bei manchen dachte ich mir einfach nur 'Bitch'. Welcher Mann will bitteschön soeine haben? Das ist einfach nur erbärmlich, wenn man so kurze Sachen tragen musste um 'hübsch' zusein oder besser gesagt um aufzufallen. Konnten die nicht mal in Erwägung ziehen, positiv aufzufallen? Oder kannten die das denn überhaupt?

"Wie läuft das hier jetzt eigendlich ab?" Frage ich nach einer Weile und brach die stille zwischen uns dreien. Die ganzen Mädchen standen alle hier auf dem Rathausplatz. Am Anfang mussten wir uns alle bei so einem Typen mit nem Klembrett anmelden. Und jetzt stand wir alle hier in kleinen Gruppen, meist bei seinen Freunden. Meine Eltern standen am Rand bei den anderen Erwachsenen und Kindern und unterhielten sich mit ihren Freunden.

"Keine Ahnung. Wir stehen mindestens schon seid ner Stunde hier." beklagte sich Susan wieder und zappelte vergeblich weiter rum, damit ihr etwas Wärmer wurde. Ich lachte wieder leise auf. Hehe. Ich war schon immer schadenfroh, aber hey. Wieso nicht. Sie haben sich schließlich dazu entschieden ein Kleid zu tragen, also mussten sie jetzt mit den Konsequenzen leben.

"Wie heißt er überhaupt?" fragte ich wieder. Beide zuckten mit den Schultern. Jetzt fing auch Cortney an auf der Stelle zu gehen. Echt toll. Wir waren alle hier, wegen einem Typen, dessen Namen wir nicht mal kannten und dessen aussehen wir ebenfalls nicht kannten. Wenn das mal was wird. Und als nächstes stellt sich noch raus, dass er fünfzig ist, oder was? Also echt. Wir alle wussten echt viel über diesen Typen, von dem wir eventuell die Mate sein konnten.

"Da ist er. Da ist er." flüsterte Susan aufgeregt und deutete auf einen Typen hin, der mit dem Rücken zu uns stand und sich mit unserem Bürgermeister unterhielt. Er sah groß aus. Sehr groß um genau zu sein. Bestimmt fast zwei Meter. Jetzt kam ich mir mit meinen 1,65 m ziemlich mickrig vor. Er hatte breite Schultern und dunkle braune fast schwarze Haare. Er trug ein graues Tshirt, weshalb man seine muskulösen arme sehr gut sah. Also von hinten sah er ja schon aus wie ein Model.

Aber wie ein gefährliches Model. Wieder kamen mir die Gerüchte in meine Gedanken. Er sah auch schon ziemlich mächtig und stark von hinten aus. Bei diesen Oberarmen. Der war bestimmt sehr sehr stark. Ich wollt gar nicht erst wissen, wozu der alles fähig war.

"Der ist ja mal heiß." flüsterte Cortney und staarte ihn sehnsüchtig an. Himmel noch eins. Sie sollte ihn nicht so anstarren. Ich wollte nicht, dass all diese Mädchen diesen Typen schon fast auszogen mit ihren Augen.

"Du hast noch nicht mal sein Gesicht gesehen und findest ihn schon heiß?" fragte ich skeptisch. Das ware gelogen. Von hinten sah er schon heiß aus, deshalb konnte man darauf etwa erahnen, wie gut er von vorne aussah. Bestimmt zum dahin schmelzen. Stop. Was dachte ich da überhaupt? Ich wollte ihn nicht. Ende aus.

"Welche Augenfarbe er wohl hat?" fragte Susan. Das fragte ich mich auch gerade. Ich wendete schweren Herzens meinen Blick wieder von ihm ab. Mein Blick huschte kurz über den Platz. Alle. Wirklich alle Staarten ihn hypnotisiert an. Als wäre er das achte Weltwunder. Und ihn schien das vollkommen kalt zu lassen, denn er redete einfach weiter mit dem Bürgermeister. Scheint wohl, als würde er hier seine Mate nicht finden. Er hatte zwar noch keins der Mädchen angesehen, aber dennoch schien es so. Meine Oma hatte mir mal erzähl, dass Mates ihre Anwesenheit spührten, deshalb sah es so aus, als wäre keiner hier seine Mate. Wie schade. All der Aufwand um sonst.

"Ich will nachhause. Wie lange dauert das hier noch?" quengelte ich los. Ich hatte echt kein Lust mehr. Ich vermisste jetzt schon mein warmes kuscheliges Bett, welches ich nur wegen dem namenlosen Typen verlassen musste. Für nichts und wieder nichts. Nur um hier rumzustehen.

"Du willst echt lieber nach hause?" fragten beide überrascht, schockiert und skeptisch. Ich nickte kurz und ließ meinen Blick wieder durch die Gegend gleiten.

"Du würdest dir echt diese Sahneschnitte entgehen lassen?" fragte Susan verwirrt. Ich staarte sie an. Fassungslos. Ähmm. Ja. Wieder nickte ich, aber djesnla augenrollend. Als ob der so was ganz extra besonders wäre. Man kann auch übertreiben.

"Nicht jedee achtet nur aufs äußere." gab ich weise von mir. Naja gut. Der erste Eindruck zählt, ich weiß.

Wieder schaute ich zu ihm. Welche Augenfarbe er wohl hatte? Und sein Gesicht? Wie sah es wohl aus? Irgendwie wäre es ja schon interessant mehr über den unbekannten zu erfahren. Er wirkte so abwesend und abstoßend. Ganz und gar nicht offen oder nett. Komischer Typ. Wieso er wohl so geworden ist? Eine mir selbst sehr häufig gestellte Frage.

"Er schaut genau hier her." hauchte Cortney. Ruckartig drehte ich mich um. Dieses Gesicht. Es versetzte mich direkt in Trance. Er hatte dunkelbraune fast schwarze Augen, ein makantes Gesicht und war einfach zum dahin schmelzen. Dieser Anblick raubte mir einfach den Verstand. Seine Augen waren aufgerissen und seine Pupillen waren groß. Seine Brust sah noch muskulöser aus, als seine Oberarme und sein rücken zusammen.

Ich konnte meinen Blick nicht von ihm abwenden, so sehr ich wollte. Ich konnte mich nicht weg drehen, so sehr ich wollte. Ich konnte nicht mal einen einzigen klaren Gedanken fassen.

Ein tiefes raus knurren kam aus seiner Kelle und ließ meinen Körper mit einer Gänsehaut über sähen. Mein Herz setzte einen Schlag aus, um direkt danach dreimal so schnell weiter zu schlagen. Es sollte verboten werden so verdammt heiß auszusehen. Aber diese Augen fesselte mich am meisten. In ihnen konnte man so vieles lesen. Aber es war wieder so vieles, dass man einzelnes nicht herausfiltern konnte.

"Meins." knurrte er. Wieder jagte mir dieses knurren eine Gänsehaut ein. Warte. Ich? Dieses Wort holte mich wieder in die Realität. Mein Herz blieb stehen und ruschte mir in die Hose. Alle Blicke lagen auf mir. Manche eifersüchtigen, manche verblüffen. Aber als ich wirklich realisierte, dass er mich meinte, wurde alles verschwommen vor meinen Augen und ließ mich wie einen Sack zusammen fallen...

Bad WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt