9

9.8K 436 19
                                    

"Willkommen in deinem neues Zuhause." fügte er hinzu als mein Blick durch die Gegend fuhr...

Es war eine Art Lichtung. Riesige Bäume umrandeten diese Lichtung. In der Mitte stand ein riesiges Haus. Daneben stand nochmal ein kleineres Haus, welches mit dem riesigen verbunden war. Sie waren modern gebaut und sahen echt geil aus. Auch die Lichtung war von dieser Seite echt schön. Grüner rasen mit ein paar Blumen, die noch nicht von den Autos, die hier standen, umgefahren wurden.

"Kommst du." sagte Ryder, sah mich kurz an, bevor er sich wegdrehte und auf das kleinere Haus zu ging.

"Das ist das Alpha Haus. Das heißt, dass ich hier wohne und zwangsläufig du als meine luna auch hier wohnen wirst. Aber du kannst jeder Zeit ins andere Haus und dich dort mit den anderen anfreunden. Ich bin auch großteils im anderen Haus." erzählte er während er die Tür öffnete. Im Flur stellte er die ersten zwei Cartoons, die er mitgenommen hatte, ab und drehte sich wieder in Richtung Auto. Wahrscheinlich wollte er jetzt die restlichen Cartoons holen.

Etwas unbeholfen betrat ich das Haus. Ich war mir nicht wirklich sicher, ob ich mich hier wohl fühlen sollte oder nicht. Immerhin hatte ich eh nicht Lust hier zu bleiben, sondern plante ja schon meinen Weg zurück nach Hause. Also beschloss ich mich ein neutrales Verhältnis zu diesem Haus zu behalten. Auch wenn es sehe gemütlich wirkte.

Der Flur war schon sehr schick mit den weißen Wänden, aber eben auch sehr schlicht. Man könnte meinen, dass wir beide heute hier eingezogen wären. Jeder Hang zum wohlfühlen fehlte. Überall war es unpersönlich und schlicht eingerichtet. Alle Wände waren weiß. Alle Möbel waren weiß. Das Sofa war schwarz und die Kissen grau. Hin und wieder waren ein paar vereinzelte wenige farbtropfen. Aber dennoch war alles abweisend und kühl. Genau wie Ryder. Zumindest passte das Haus zu ihm.

"Möchtest du erstmal ein eigenes Zimmer oder macht es dir was aus direkt mit mir in einem Zimmer zu schlafen?" riss mich Ryder aus meinen Gedanken, als ich das Wohnzimmer betrachtete. Also konnte ich mir sogar aussuchen, ob ich bei ihm schlafen wollte oder nicht. Ich sah zu ihm. In seinem Blick war Hoffnung. Auch insgesamt wirkte Ryder nicht mehr so abstoßend. Denn er lächelte leicht, sodass seine Grübchen zum Vorschein kamen. Stop. Alice. Denk an deinen Plan.

"Mein eigenes." antwortete ich kalt. War ich vielleicht zu hart zu ihm? Da ein Blick augenblicklich traurig wurde und selbst das niedliche lächeln verschwand aus seinem Gesicht. Er meinte es doch nur gut. Aber trotzdem durfte ich meine Ziele nicht aus den Augen verlieren. Ich wollte hier so schnell wie möglich weg und da musste ich auch mal fies zu ihm sein. Er wird es schon verkraften. Oder? Er sah ja schon ziemlich getroffen aus. Warte. Seid wann interessiert mich das? Mich interessiert er nicht. Ich musste hart bleiben. Er würde es schon überleben.

"Komm. Ich zeig dir dein Zimmer." sagte er. Ohne eine Sekunde zu warten, drehte er sich um und verschwand schon im Flur. Schnell eilte ich ihm hinterher. Wir liefen eine Treppe hoch in einen weiteren Flur. Am Ende des Flures blieb er stehen. Zu seiner rechten war eine Tür und zu seiner linken war eine Tür. Toll. Und welches war jetzt mein Zimmer? Er sah wohl meinen fragend Blick. Den er sagte noch "Das ist dein Zimmer." und deutete auf die rechte Tür. Ich nickte nur. Er sah mich ein letztes Mal an, bevor er sich wegdrehte und wegging.

"Ach. Falls du mich suchst. Das Zimmer gegenüber ist meins. Falls ich nicht dort bin, bin ich in meinem Büro. Ich bring dir noch deine Sachen hoch." fügte er noch hinzu, sodass ich mich zu ihm umdrehte. Noch bevor ich etwas sagen konnte, war er schon weg.

Kurz schaute ich noch in den leeren Flur. Aber ich fing mich schnell wieder und drehte mich zu der Tür meines zukünftigen Zimmers. Meine Hand umnfasste die Türklinke, atmete tief ein und drückte die Türklinke herunter.

Ein normal großes Zimmer erstreckte sich vor meinen Augen. Die Wände waren ebenfalls kaal und weiß. In der Mitte stand ein großes Bett mit grauer Bettwäsche. An einer Wand stand ein kleiner Schrank. Daneben war eine Tür, die zum Badezimmer zeigte. Allen in allem war dieses Zimmer mehr als öde und deprimierte einen sofort. Ich hatte nicht einmal Lust meine Sachen auszupacken. Wahrscheinlich würde ich eh nicht viel Zeit hier verbringen.

Ich ließ mich auf das Bett fallen. Mein Gesicht verzog sich sofort. Es war nicht einmal bequem, sondern viel zu hart. Argg. Bestimmt habe ich am nächsten Tag Rückenschmerzen. Würde mich zumindest nicht wundern.

Es klopfte an der Tür. Ich grummelte ein 'Herein'. Die Tür wurde geöffnet. Ryder trat herein und stellte die ersten Cartoons ab. Ohne etwas zu sagen verschwand er auch wieder. Ich murmelte noch ein leises 'Danke' hinterher, obwohl ich wusste, dass er es nicht gehört hatte. Eins wunderte mich dennoch. Ich ließ ihn von Anfang an meinen Hass spühren und trotzdem war er manchmal nett zu mir. Ach was. Das bildete ich mir doch nur ein. Er hatte andauernd seine Stimmungsschwankungen. Die nervten abgrundtief.

Ich ließ mich wieder zurück in das Bett fallen und schloss meine schweren Augenlider.

Bad WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt