Alice' Pov
Ich rannte durch den Wald. Mein Herz schlug viel zu schnell. Panik machte sich in mir breit. Ich schrie und schrie, aber keiner hörte mich.
Stöcke unter mir knacksten und die Büsche raschelten. Ich bekam fast keine Luft mehr. Ich hätte stehen bleiben müssen, aber tat es nicht. Ich hatte einfach zu große Angst. Angst vor diesem Wesen.
Ich stolperte über einen riesigen Ast und fiel auf den steinharten Boden. Panisch drehte ich mich um und versuchte mein hektische Atmung unter Kontrolle zu bekommen. Durch die Bäume drang etwas Mondlicht, ansonsten war alles dunkel und bereitete mir noch mehr Angst.
Ein knurren. Es war hier. Nicht mehr weit weg von mir. Langsam tauchte ein wolfsgesicht vor mir wenige Meter auf. Panik. Mehr Panik. Mein Herz fing an zu rasen. Schneller denn je.
Der Wolf kam gefährlich knurrend immer näher. Rückwärts krabbelte ich weg von ihm. Meine kraft war fast am Ende. Aber ich wollte nicht sterben. Aber der Wolf kam immer näher und erlosch mit jedem Schritt eins Stück meiner Hoffnung.
Ich schrie immernoch. Aber selbst meine Stimme verlor an Kraft. Wieso hörte mich niemand? Wieso half mir denn niemand? Wo war Ryder? Er hatte geschworen auf mich aufzupassen. Wo war er denn jetzt?
Etwas hartes an meinem Rücken holte mich aus meiner Fragerei. Ich konnte nicht mehr weiter entfliehen. Das war mein Ende. Jetzt war es zu spät.
Er kann immer näher. Seine grünen Augen sahen mich gefährlich an. Ich schrie und schrie, aber immernoch hörte mich niemand.
Wieder ein schritt näher an mir. Sein stinkender Atem kam an mein Gesicht und ließ mich noch mehr schreien...
Schlagartig wachte ich auf und fuhr hoch. Mein Herz schlug viel zu schnell. Ich war komplett durchgeschwitzt. Langsam beruhigte ich mich wieder.
"Es war nur ein Traum." murmelte ich leise vor mich hin und schloss kurz meine Augen um mich wieder zu beruhigen. "Nur ein Traum." flüsterte ich wieder und öffnete somit wieder meine Augen. Dabei ließ ich mich wieder auf die Matratze fallen.
Warte mal. Das Bett war viel bequemer als meins. Nicht so hart. Ich sah mich um. Es war schon hell draußen und beleuchtete das ganze Zimmer. Das war nicht mein Zimmer. Hier waren drei Türen, eine komode, ein Sofa und sowas. Generell waren hier mehrere Möbel.
Langsam stand ich auf und schlich zu einer der Türen, die sich als Badezimmrtür herausstellte. Die zweite stellte sich als Tür zu einem Ankleidezimmer heraus. Die dritte führte zum Flur. Leise schloss ich die Tür und tapste in die Küche.
Ryder stand am Herd mit dem Rücken zu mir. Machte er etwa Mittagessen? Wie niedlich. Ich musste leicht schmunzeln. Stop. Ich wollte hier weg und Ryder war nicht niedlich. 'Die Situation war einfach niedlich. Ryder am Herd. Nicht er.' rechtfertigte ich mich selbst. Manchmal bin ich einfach nur gestört.
"Willst du auch was essen?" fragte er ohne sich umzudrehen. Wie? Woher wusste er, dass ich hin der Küche war? Ich sah ihn fassungslos an. Jetzt drehte er sich um und sah mich fragend an.
"Was gibt es denn?" brachte ich leise hervor. Hätte ich lutee gesprochen, wäre meine Stimme gebrochen und ich hätte gestottert. Ich kam mir so dämlich vor grade.
"Lasagne." sagte er und grinste, als meine Augen auf leuchteten. Ich liebe Lasagne. Ich vergötter Lasagne. Woher wusste er das? "Deine Mutter meinte, es wäre dein Lieblingsessen." erleuchtete er mir. Und das hatte er ich gemerkt? Echt?
"Danke." sagte ich ganz leise, kaum hörbar. Seine Augen fingen an zu strahlen und den grinsen wurde breiter. Ich erwiderte das Lächeln leicht und unsicher. Vielleicht sollte ich netter sein? Nein. Ich durfte mich nicht beeinflussen lassen. Ich wollte doch gar nicht hier sein. Wieso kamen mir jetzt auf einmal Zweifel? Ich war mir doch immer sicher, wenn ich etwas wollte, hab ich das immer durchgezogen ohne Zweifel. Und jetzt. Wieso hatte ich jetzt welche? Arrgg. Dieses scheiß Chaos in meinen Gedanken. Seid ich hier bin.
Ich nahm zwei Teller und Besteck und stellte alles auf den Tisch, damit ich wenigstens etwas gemacht hatte. Immerhin hatte er sich schon die Mühe gemacht und hatte gekocht. Da war das ja mehr als fair.
Nach ein paar Minuten war das Essen auch schon fertig. Die ganze Zeit herschte eine komische stille. Wir sahen uns manchmal kurz an, aber ich wendete mein Blick jedesmal schnell wieder ab. Irgendwie war alles so komisch. Jedesmal fühlte es sich so komisch an, wenn wir uns ansahen. Ich fühlte mich so schutzlos unter seinem Blick. Ich wollte mich nicht schutzlos fühlen. Ich wollte stark sein und nicht schwach. Vor allem nicht vor ihm.
Auch während des Essens war diese Spannung und diese stille zwischen uns. Keine wollte etwas sagen. Ich wusste nicht worüber ich reden könnte, aber ich hatte auch nicht wirklich Lust mit ihm zu reden. Jeder ging einfach seinen Gedanken nach. Zumindest ich. Nur sein Blick lag die ganze Zeit auf mir. Das machte mich nervös. Er sollte woanders hinsehen und nicht zu mir. Mich würde auch mal interessieren, woran er dachte.
"Ich wollte dich nachher ein paar Leuten aus meinem Rudel vorstellen. Wäre das okay für dich?" brach er als erster die stille. Ich sah zu ihm auf. Wollte ich echt seinen Rudel kennen lernen? Naja, vielleicht würde ich jemanden kennen lernen, dann wäre ich hier wenigstens nicht alleine und hätte jemanden zum Reden.
"Okay. Aber ich möchte mich gerne vorher noch hübsch machen. Schließlich zählt ja der erste Eindruck." sagte ich seufzend und sah wieder zu ihm.
"Du bist auch jetzt wunderschön." brachte er leicht schüchtern hervor. Wie niedlich. Meine Wangen färbten sich leicht rot. Mein Blick rutschte sofort auf mein essen, in welchem ich peinlich berührt herum stocherte.
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Bad Wolf
WerewolfAlice' Welt war perfekt. Sie liebte ihren Job, hatte ein super Verhältnis zu ihren Eltern und traff sich wann immer sie konnte mir ihren Freundinnen. Nur ein Mann fehlte noch zu einem vollkommen perfekten Leben. Eines Tages kommt der berüchtigt gefä...