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Ich liege einfach nur da und habe das Dröhnen der Musik in den Ohren, nur um ihn nicht mehr in meinem Kopf zu hören. Ich will das nicht mehr. Mir wird das zu viel. Ich weiß nicht, wie lange ich mich schon hier verschanzt habe. Mein Kopf pocht schmerzhaft und meine Augen brennen, ob vom Schlafmangel oder von den Tränen, kann ich nicht sagen.
Die Musik füllt meinen ganzen Körper aus und lässt mich micht nicht mehr so leer fühlen. Ich will sie nicht mehr ausschalten, denn dann wäre er wieder da, er, der in letzter zeit immer mehr von meinen Gedanken in Anspruch genommen hatte. So kann das nicht weitergehen. Er macht mich rasend und verrückt. Ich habe eine Heidenangst vor ihm vor meiner anderen Hälfte, die mich verwirrt und an die Wahrheit erinnert und wieder zurück auf den Boden der Tatsachen bringt und mich daran erinnert wie nutzlos ich bin. Ich bin innerlich zerrissen und kann nicht mehr entscheiden, welche stimme recht hat. Wer bin ich?
Kurze Stille tritt ein, als das Lied vorbei ist und ich halte den Atem an. "Was tust du Naivchen bloß? Erkenne doch die Wahrheit." Wispert er eindringlich. "Steh auf und tue etwas. Tue etwasgegen dich. Dich kann man doch niemandem antun." Ich drehe die einsetzende Musik auf volle Lautstärke. Meine Ohren protestieren schreiend.
Ich kauere mich an die Wand und vergrabe mein Gesicht im Kissen. Er hofft darauf, dass ich ersticke.
Auf einmal geht die Musik mitten im Lied aus. Ich schrecke auf, voller Panik und sehe verschwommene Umrisse einer Person. "Tyler!", rief eine mir nur allzu bekannte Stimme heftig. "Er ist sauer, dass dunochnicht tot bist. Jetzt muss er weiterhin so tun, als on du ihm etwas bedeuten würdest." Ich wimmere. "Nein. Meinen besten Freund machst du nicht schlecht. Nein!"
"Tyler", wiederholt Josh meinen Namen, diesmal etwas sanfter doch immer noch drängend. Ich sehe ihm nicht ins Gesicht und bleibe zusammengekauert sitzen. Ich höre, wie Josh die Rollläden öffnet und hebe den Kopf. Morgenröte scheint in mein Zimmer und ich schließe die Augen und versuche mich auf die Geräusche zu konzentrieren, die Josh verursacht.
Ich merke, wie sich die Matratze senkt und Josh zieht mich in eine feste Umarmung. Ich lasse mich einfach fallen und atme gegen seine breite Schulter. Es tut so gut, egal, was mein Inneres in meinem Hirn kreischt. Für den Moment gönne ich mir die Zuneigung.
"Willst du darüber reden?", höre ich Joshs zarte Stimme brummen. Ich rege mich nicht, da ich unwillig bin mich zu bewegen. Er richtet mich auf und schaut mir ins Gesicht. Ich wage es nicht ihm in die Augen zu sehen, stattdessen wandert Blick aus Gewohnheit in Richtung Spiegel, der an der Wand gegenüber meines Bettes hängt. Meines Aussehens nach könnte man meinen ich bin tot, wenn ich mich nicht rege. "Du bist to. Innerlich. Deshalb liegt dich auch keiner. Du dich selbst doch auch nicht. Leichen sind abstoßend. Ekelhaft. Beende dieses Leid doch endlich."
Mein Körper beginnt zu zittern und mein Kiefer zermalmt meine Backenzähne. Ich schüttle den Kopf und wiege mich hin und her. "Hör auf damit." Ich kann nicht mehr. Meine Hände werden weggezogen und sanft, aber bestimmt festgehalten, so dass ich sie nicht mehr bewegen kann.
Ich schaue Josh an. "Jetzt hat er Angst vor dir." Doch in seinen Augen lese ich nur Sorge. "Verarsch dich doch nicht selbst. Das ist Angst, keine Sorge." In meinem Kopf herrscht ein wirres Durcheinander und meine Gedanken schreien sich gegenseitig an.
"Hey, Ty. Schau her. Alles ist gut.", versucht Josh mich zu beruhigen. Ich sehe zur Seite, voller Scham, mein Gesicht ist verzerrt. "Tyler sieh mich an." Josh lässt meine Hände los und fasst mit seinen beiden Händen an die Wangen und zwingt mich dazu, ihm ihn Gesicht zu schauen. Ich fixiere seine Augen und versuche meinen Kopf frei zu bekommen. Wie durch ein Wunder entspanne ich mich und die Stimmen werden leiser und wie ein Hintergrundrauschen.
Joshs braunen Augen werden schmaler und es bilden sich kleine Lachfalten darum. Ich versuche kläglich scheiternd sein Lächeln zu erwidern.
Die Wärme seiner Hände verschwindet von meinem Gesicht und ich fahre mir mit dem Handrücken über die Augen. Nervös beginne ich mit dem Stoff der Decke zu spielen und lasse ihn durch meine Finger gleiten.
"Er... er lässt mich einfach nicht...", beginne ich und meine flatternde Stimme bricht weg. "Wer?", fragt Josh. "Ich weiß nicht. Ich." "Das bist nicht du, Ty." Josh legt seinen Kopf ein wenig schief und seine Augen ruhen die ganze zeit auf mir. "Gib ihm einen Namen. Dann kannst du vielleicht über ihn sprechen. Dann weißt du was er ist, wer er ist." Seine Stimme wurde Richtung Ende immer leiser.
Es ist so einleuchtend und einfach. Ich starre ihn an. Kurz herrscht Stille und ich suche nach Worten.
"Er lässt mich alles verschwommen sehen. Ich kann nichts mehr unterscheiden. Weiß nicht, was Wahrheit und was Lüge ist. Als würde er über alles Einen Schleier legen, was ich denke, was ich bin.", erkläre ich leise, während ich auf meine Finger starre. Josh sitzt ganz ruhig da und ich spüre seinen Blick auf mir.
Ich schaue auf. "Blurryface.", sage ich. Josh runzelt die Stirn, als würde er darüber nachdenken. Ich beiße mir auf die Lippe. Dann nickt er langsam. "Blurryface.", wiederholt er einverstanden.
Josh rutscht an die Wand und lehnt sich dagegen. Wir sitzen nebeneinander und keiner von uns sagt ein Wort.
Blurryface. Jetzt kann ich meinen Gegner benennen. Es ist an der Zeit ihn zu bekämpfen. Ich schließe meine müden Augen und meine Ohren genießen die totale Stille, die nur durch unseren leisen Atem gestört wird.
Ich döse ein und mein Kopf rutscht auf die Schulter neben mir. "Danke, Josh.", murmle ich noch und spüre, wie er sanft seinen Kopf auf meinem ablegt. Bestärkt durch seine Ruhe schlafe ich endlich ein.
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Hi ;) Das war die erste Geschichte. Bald geht es schon weiter und ich habe es im Gefühl, dass die nächsten ein wenig fröhlicher werden... :D Bis bald. Stay street. |-/