Kapitel 8

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Ich traute meinen Augen kaum, weshalb ich mehrmals blinzelte um mich zu vergewissern, dass es wirklich mein Bruder war. Auf der einen Seite freute ich mich ihn nach solch langer Zeit lebendig zu sehen, aber auf der anderen Seite war ich wütend. Sehr wütend.

Seit wann teilte er die gleichen Ansichten wie die Regierung?! Ich konnte es einfach nicht fassen! Er war doch derjenige, der mir immer sagte ich solle mich nie von ihnen verbiegen lassen, egal was sie mir antaten. Ich solle immer kämpfen. Und jetzt war er der, der seinen Worten untreu war.

Zornig sprang ich aus meinem Versteck.

"Bist du verrückt geworden?", zischten Ava und Jeremy gleichzeitig.

"Bleib hier!"

Ich hörte nicht auf sie, sondern rannte zielstrebig auf meinen Bruder zu.

"Was ist nur aus dir geworden?", fauchte ich gehässig.

Damian drehte sich zu mir um und sofort stiess ich ihm gegen die Brust.

Als er mich erblickte wurde sein Blick für einen Moment weich, doch ich wusste nicht, ob er mich erkannte.

"Was fällt dir ein mich und unsere ganze Familie so zu hintergehen?", brüllte ich weiter und drängte ihn dazu rückwärts zu laufen.

"Wie kannst du nur?", schrie ich völlig ausser mir und meine Augen füllten sich mit Tränen.

Ich war mir sicher, dass nun jeder einzelne Soldat von meiner Anwesenheit wusste.

"Du warst immer der gleichen Meinung wie i-", setzte ich an.

"Jade, nicht!", sagte Damian mit fester Stimme.

Jep, er hatte mich erkannt.

"Du Arschloch!", schrie ich und holte für einen Schlag aus.

Bevor meine Faust auf seinen Kopf traf, wurde diese von einer dritten Person abgeblockt.

"Gibt's ein Problem?", belächelte mich Damians Anführer. Shit.
Mein Arm wurde auf unnatürliche Weise verdreht, was mich dazu zwang auf die Knie zu fallen.

Ein schmerzerfülltes Zischen verliess meine Lippen.

Mit wütenden, fukelnden Augen blickte ich zu meinem Gegner. Zu gern wäre ich ihm jetzt an die Kehle gesprungen.
"Was sollen wir mit ihr machen?", fragte er meinen Bruder und grinste dabei verächtlich.

Mit seiner Hand gestikulierte er einen anderen Soldaten herbei, der mich festhalten sollte. Da ich nicht gleich "kooperierte" spürte ich ein Knie, welches in meine Magengegend gerammt wurde.

"Sie", der Anführer zeigte streng auf meinen Bruder, "werden diesem hier ein Ende setzten! Erschiessen Sie sie!"

Jegliche Farbe wich vom Gesicht meines Bruders und Angst und Verzweiflung waren ihm ins Gesicht geschrieben. Niedergeschmettert wandte er seinen Blick zu mir.

Mit zittrigen Fingern griff er nach der Pistole, die an seinem Bund befestigt war.

"Nun machen Sie schon!" drängte ihn sein Meister.

Langsam hob Damian seinen Arm und richtete die Waffe direkt auf mich. Sein ganzer Körper bebte und er schloss seine Augen. Eine Träne floss über seine Wange.
Wird er mich wirklich erschiessen?
Ich wurde noch mehr fixiert, dass ich mich nicht mehr bewegen konnte.
Damian öffnete seine Augen und schüttelte den Kopf.
"Wissen Sie was, ich mache es selbst!",ertönte die böse Stimme des Anführers. Er riss meinem Bruder die Pistole aus der Hand und ab da ging alles sehr schnell. Er zögerte keine einzige Sekunde und drückte ab. Damian wollte ihn aufhalten, doch es war zu spät.
Mit angsterfülltem Blick sah ich, wie die Kugel auf mich zukam. Schmerz erfüllte meine linke Brust und ich prallte auf den Boden. Als letztes hörte ich rennende Schritte, die auf mich zukamen und weitere Schüsse. Dann wurde alles schwarz.

Grenze 18Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt