Kapitel 14

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Meine Gruppe erstarrte und ich wusste, dass ich nicht so einfach aus dieser brenzligen Situation wieder rauskam.

"Was wollt ihr?", knurrte Jeremy an den Soldaten gerichtet.

"Ganz einfach. Sie.", grinste er in meine Richtung und verstärkte dabei seinen Griff.

"Und ihr glaubt wirklich, dass wir sie einfach so kampflos aufgeben?", lachte mein Bruder Damian.

Der Soldat, der mich festhielt machte irgendeine Bewegung, was wohl ein Zeichen für seine Kollegen war. In Null Komma nichts wurden meine Freunde von ihnen umzingelt.

Die Soldaten griffen zu unfairen Mitteln, denn sie hatten Elektroschock- Stäbe in den Händen und grinsten siegessicher meiner Bande entgegen.

Ich schluckte.

Ich versuchte mich gegen den Soldaten zu wehren, aber alles was ich dafür kassierte war ein Schlag auf den Kopf mit dem Knauf seiner Pistole.
Mir wurde schlagartig schwindelig und ein Brechreiz überkam mich.
Jetzt bloss nicht umfallen
Ich konzentrierte mich darauf wach zu bleiben und nicht umzukippen, was ich wahrscheinlich wäre, wenn mich dieser Soldat nicht festgehalten hätte.
Vor meinen Augen musste ich mitansehen, wie meine Freunde geschlagen oder mit Elektroschocks zum stoppen gebracht wurden. Egal wie sehr sie gegen den Schmerz ankämpften, es brachte nichts. Kein Körper konnte die vielen Schocks ertragen ohne umzukippen. Jeder wehrte und verteidigte sich, aber schlussendlich lag jeder einzelne meiner Gruppe bewusstlos (hoffte ich zumindest) am Boden. Sie waren nicht tot...oder?
Der Gedanke daran trieb mir Tränen in die Augen, doch ich wagte es nicht Schwäche vor meinem Feind zu zeigen.
Handschellen wurden an meinen Händen befestigt und ich wurde dazu aufgefordert loszulaufen. Mit einem letzten Blick zu meinen Freunden am Boden wurde ich ins Ungewisse geführt.

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Jeremy's P.O.V.

Mein Kopf dröhnte und ich fühlte mich alles andere als gut. Ich brauchte einen Moment, um mich daran zu erinnern was  passiert war. Langsam richtete ich mich vom Boden auf und sah ungläubig an mir herunter. Überall Blut. Mein ganzes T-Shirt war mit Blut bedeckt. Von meinem eigenen und das der Wölfe.

Skull und Damian erwachten ebenfalls, sowie der Rest unserer Gruppe.

"Ich kann nicht glauben, dass wir das zuliessen.", murmelte Damian und trat neben mich.

"Wir müssen sie finden.", sagte ich und setzte mich in Bewegung.

Ich hatte keine Ahnung wo Jade hingebracht wurde, aber eins war mir klar: Ich musste sie finden. Koste es was es wolle. Ich kann nicht zulassen, dass ihr etwas passiert.

Jade's P.O.V.

Alles was ich sah war schwarz. Meine Augen wurden mit einem Tuch verbunden, damit ich nicht sehen konnte, wo man mich hinführte. Immer wieder wurde mir grob die Pistole in den Rücken gedrückt, um mich dazu zu erinnern keinesfalls stehen zu bleiben.

Nichts zu sehen machte mich beinahe verrückt.

Wir kamen zum Stehen und bevor ich überhaupt reagieren konnte spürte ich, wie sich eine spitze Nadel in meinen Nacken bohrte und mein Körper schliesslich zusammenklappte.

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Ich schlug meine Augen auf und konnte erst nichts sehen. Ich fühlte mich unglaublich eingeengt und Panik überkam mich. Schnell wollte ich mich aufrichten, aber ich konnte nicht sitzen, denn ich schlug sofort den Kopf an.
"Verdammt...", fluchte ich und fasste mir an den Kopf.
Meine Augen brauchten eine Weile bis sie sich an die Dunkelheit gewöhnten.
Als ich endlich besser sehen konnte schnellte mein Puls vor Schreck in die Höhe.

Ich lag auf einem Bett, das von der Länge her etwa gleich gross war wie ich. Links,rechts und hinter mir war jeweils eine beige Wand. Ich stützte mich mit meinen Ellbogen ab und sah über meine Füsse. Etwa nur zwei Zentimeter von ihnen entfernt war eine Glaswand. Ich war eingesperrt. Wie ein Tier in einem Käfig, der so klein war das ich nicht einmal aufrecht sitzen konnte.

Verstört drehte ich mich auf den Bauch und krabbelte zum Eingang meiner Zelle. Mit meinen Händen an der Glaswand schaute ich mich ängstlich um. Gegenüber und neben mir waren abertausende Käfige wie meins in mehreren Reihen aufgestellt. Jedes einzelne war besetzt von einer Person.

Wo war ich?

Ich konnte sehen wie ein junger Arzt in einem weissen Kittel mit einem Klemmbrett in seinen Händen, zwischen den Käfigen umherschleichte. Bei irgendeinem blieb er stehen, zeigte auf die Person und sagte kalt:

"Sie ist die nächste.", und ging weg.

Keinerlei Emotionen lagen in seinem Gesicht.

Der Käfig wurde von zwei Soldaten geöffnet und sie zogen ein verstörtes Mädchen heraus. Sie tobte und wehrte sich, aber unbeeindruckt machten die Soldaten was ihnen befohlen wurde.

"Hey! Stop!", schrie ich und klopfte gegen meine Glaswand.

Natürlich brachten meine Rufe nichts. Das schreiende Mädchen wurde weggebracht.

"Mach keinen Lärm, oder du wirst die nächste sein.", wisperte eine Stimme neben mir.

Grenze 18Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt