Ich glaube ich war noch nie so glücklich und erleichtert wie in diesem Moment. Sicher und geborgen lag ich in Jeremy's Armen. Alles um uns schienen wir zu vergessen. Er streichelte behutsam meinen Rücken und drückte mir einen Kuss auf den Scheitel."Ich...ich dachte du wärst tot.", weinte ich bitterlich in sein Shirt.
"Shh. Ich bin ja jetzt bei dir.", flüsterte er tröstend und streichelte mein Haar.
Ich wollte ihn nicht mehr loslassen. Nie mehr.
Wir waren so sehr mit uns beschäftigt, dass wir nicht viel von dem Gemetzel um uns mitbekamen.
Als ob er bereits wusste wie geschwächt und es mir nicht möglich war zu laufen, hob er mich ohne ein weiteres Wort hoch und trug mich auf seinen Armen. Ich krallte mich an seinem T-Shirt fest, denn irgendwie hatte ich Angst, dass plötzlich jemand von der Regierung kam und mich von Jeremy wegzerrte. Mir wieder solche Schmerzen zufügte.
Als ob ich nichts wiegen würde lief er mit mir durch die Tür. Kampfschreie und Schüsse waren zu hören. Als wir im Flur standen, konnte ich Leute aus meiner Gruppe ausmachen, die geschickt gegen die Soldaten der Regierung kämpften. Unteranderem Skull und Ava. Gott war ich froh sie lebendig zu sehen.
Wo war mein Bruder Damian?
Jeremy lief sehr schnell an den kämpfenden Leuten vorbei und verschwand mit mir hinter der nächsten Tür. Eine lange Treppe führte nach unten.
Die ganze Zeit über murmelte Jeremy beruhigende Worte.
Als wir endlich unten ankamen befanden wir uns im Freien. Zum ersten Mal seit mehreren Monaten spürte ich frische Luft, die meine Haut streifte. Es war bereits stock finster, weshalb ich klar den Sternenhimmel sehen konnte.
Für eine kurze Zeit konnte ich die schreckliche Realität vergessen und genoss einfach nur den wunderschönen Anblick des Himmels.
Es hielt nicht lange an, denn kurze Zeit später rannten Soldaten auf uns zu, die uns entdeckt hatten.
Jeremy spurtete in einem beachtlichen Tempo, wenn man bedenkt das er mich noch in seinen Armen trägt, los. Er steuerte direkt auf einen grossen Wagen zu. In Windeseile befand ich mich auf dem Beifahrersitz während Jeremy gerade um den Wagen joggte, um zur Fahrerseite zu gelangen. Eine Hand hatte er bereits an der Tür, als ein Schuss fiel. Er verfehlte ihn nur knapp.
"Beeil dich!", schrie ich verzweifelt, als die Schiesserei los ging.
Er schaffte es gerade noch rechtzeitig in den Wagen zu springen. Seine Hände klammerten sich an dem Lenkrad fest und mit quitschenden Reifen fuhren wir weg. Weg von dieser Hölle.
Mit einem Schreck musste ich feststellen, dass Jeremy nicht unverletzt blieb. Anscheinend wurde er doch noch angeschossen. An seiner rechten Hand klaffte eine grosse Schusswunde. Das Blut lief nur so an seinen Händen hinab.
"Jeremy....d-du blutest.", brachte ich mit brüchiger Stimme hervor und zeigte auf seine Hand. Er schaute zuerst mich an und dann seine Wunde.
"Fuck.", fluchte er.
Ich suchte gerade nach einem geeigneten Stoff-Fetzen um die Blutung zu stoppen , als weitere Schüsse direkt in die Rückscheibe des Autos knallten. Die Scheibe zerbrach und Glassplitter flogen bis zu uns nach vorne.
Schützend beugte ich mich nach vorne, um keine ins Gesicht abzubekommen. Da Jeremy das gleiche tat, aber noch gleichzeitig am Steuer war, schleuderte der Wagen nach rechts und wäre beinahe in einen Baum gefahren, hätte ich nicht in letzter Sekunde das Steuer auf die andere Seite gerissen.
Jeremy schien erst nach ein paar Sekunden kapiert zu haben, was beinahe passiert wäre und sah mich entschuldigend an.
Immer schneller fuhren wir mit dem Wagen und je tiefer wir im Wald waren, desto leiser wurden die Schüsse, bis sie schliesslich ganz verstummten.
"Wir sind gleich da.", sagte Jeremy und lächelte mir zu.
Wo gehen wir hin?
Meine Frage erübrigte sich, denn kurze Zeit später konnte ich ein Lager vom Fenster erkennen. Der Wagen stoppte und Jeremy legte eine Hand auf meinen Oberschenkel. Ich zuckte zusammen wegen dem Schmerz, aber auch weil sich ein wohliges Gefühl in mir ausbreitete.
"Das ist dein neues zu Hause.", meinte Jeremy und stieg aus dem Wagen.
Er öffnete die Beifahrertür und lehnte sich zu mir runter. Vorsichtig, als wäre ich aus Glas strich er mir eine Haarsträhne, die mir ins Gesicht gefallen war, hinters Ohr. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und schaute abwechselnd zu meinen Augen und zu meinem Mund. Als Ich es nicht länger aushielt schloss ich die Lücke zwischen uns und küsste ihn.
"Du wirst nicht glauben wie lange ich darauf gewartet habe.", grinste er und küsste mich erneut. Der Kuss war voller Liebe und leidenschaft.Würde mich über einen Kommentar freuen, indem ihr schreibt wie ihr die Geschichte bis jetzt findet ;)
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Grenze 18
Science FictionDie Welt in der wir einst lebten ist nicht mehr dieselbe. Sie wird von Angst und Brutalität regiert. Jeder muss sich genau überlegen auf welcher Seite er steht. Da sich Jade als Rebellin gegen das System wehrt, wird sie in eine "Anstalt" gesteckt...