Kapitel 18

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Durch ein nerviges, lautes Piepsen wurde ich wach. Meine Augenlieder fühlten sich an wie Blei, weshalb ich Mühe hatte sie zu öffnen.
"Wir werden die Tests in den nächsten Stunden an ihr durchführen.", hörte ich eine gedämpfte, männliche Stimme sagen.
"Meinen Sie nicht, dass wir damit noch ein paar Tage warten sollten? Ich meine sie hat--", setzte eine weitere Person an, wurde aber harsch unterbrochen.
"Widersetzen Sie sich gerade einem Befehl den ich Ihnen ausgeteilt habe?", brüllte der Arzt genervt.
"Entschuldigen Sie,Sir.", murmelte die Frau bloss kleinlaut, ehe ich Schritte hörte die den Raum verliessen.
Ich schaffte es meine Augen zu öffnen und starrte an eine weisse, sterile Wand. Sofort wurde mein Körper von schrecklichen Schmerzen durchzuckt was mich aufschreien liess.
Ich wollte mich zusammenkrümmen und meine Arme um meinen bebenden Körper legen, aber ich musste feststellen, dass das nicht ging. Meine Armen und Beine waren am Bett mit einer Art Fessel angekettet. Angetrieben von Schmerz und Wut versuchte ich den Fesseln zu entkommen, indem ich mich in alle Richtungen drehte und anfing zu toben.
"Beruhige dich Jade. Du solltest dich nicht zu sehr aufregen. Das ist nicht gut für deinen Körper, der all diese Verletzungen trägt.", säuselte eine Frau, als sie auf mich zukam und vor meinem Bett stand.
Ich hielt in meinem Getobe inne und funkelte sie hasserfüllt an.
Ich lachte laut auf.
"Ich soll mich beruhigen?! Wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie zuerst in ein Käfig gesperrt werden, der so klein ist, dass Sie nicht einmal sitzen geschweige denn sich bewegen können??! Oder dass--", sagte ich aufgebracht, aber bevor ich zuende reden konnte spürte ich einen heftigen Stromschlag, der durch meinen Körper fuhr.
Ich zog scharf die Luft ein und konnte sehen wie die Ärztin in ihrem weissen Kittel, zufrieden grinste.
"Ich habe gesagt du sollst dich beruhigen, Jade. Tu einfach das was ich sage und du wirst von den Stromschlägen verschont, hmm?", lächelte sie gekünstelt.

Wie mich diese Frau aufregte!

"Ach ja. Du kannst froh sein das du überhaupt noch lebst. Bei deinem waghalsigen Sprung hast du dir mehrere Rippen, dein rechtes Bein und deinen linken Arm gebrochen. Und nicht zu vergessen die Schusswunde in deinem linken Bein.", erzählte sie mir als ob es das normalste der Welt wäre.

"Und warum bin ich dann verdammt nochmal angekettet?", fragte ich zornig und versuchte meinen schmerzenden Körper so gut es ging zu ignorieren.

"Zu deiner und unserer eigenen Sicherheit.", grinste die schwarzhaarige Ärztin.

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Es waren nun bereits, soweit ich das einschätzen konnte, mehrere Wochen oder sogar Monate seit meiner Gefangenschaft vergangen. Die beiden Ärzte hatten, so wie sie es nannten "erbarmen" mit mir und brachten mich nicht wie alle anderen um, sondern liessen mich am Leben um irgendwelche Experimente an mir durchzuführen. Mein Gesundheitlicher Zustand wurde immer schlechter, da sie es nicht für nötig hielten mein gebrochenes Bein oder meinen gebrochen Arm zu behandeln. Ich konnte froh sein, dass sie wenigstens meine Schusswunde versorgten. Warum konnten sie mich nicht gleich umbringen?

Würde ich überhaupt je aus dieser Hölle entkommen?

Da ich immer an mein Bett gekettet war hatte ich null Chancen mich auch nur irgendwie gegen die spitzen Nadeln, die sich in meine Haut bohrten oder sonstige Sachen zu wehren. Irgendwelche Kabel wurden an meinem Kopf vernetzt, aber ich hatte keine Ahnung für was es war, oder was es mit mir anstellte.

Der junge Arzt und seine Kollegin kamen in mein Zimmer und blieben vor mir stehen.

"Mal sehen, ob es geklappt hat.", murmelte der Arzt vor sich hin.

Sie beobachteten mich und sahen mir anschliessend in die Augen.

Die Blicke der beiden wurden erstaunt und ein Lächeln zierte ihre Gesichter.

"Was habt ihr mit mir gemacht?", fragte ich panisch.

"Wir haben deine Augenfarbe verändert. Du hast jetzt nicht mehr grüne sondern eine Art silberne Augen."

"Und morgen werden wir testen wie viel Schmerz du zusätzlich zu deinen jetzigen Verletzungen aushalten kannst.", fügte die Ärztin hinzu, ehe beide wieder aus meinem Zimmer verschwanden.

Das wollte ich auf gar keine Fall zu spüren bekommen. Ich musste mir dringend etwas einfallen lassen. Mein Blick schweifte im Raum umher und suchte nach etwas Nützlichem, das mir helfen konnte die Fesseln zu durchtrennen.

Mein Blick blieb an einem kleinen Tischchen neben mir hängen, wo diverse Instrumente, wie Skalpelle oder ähnliches ihren Platz hatten.

Wenn ich es schaffte da ran zu kommen, würde meine Chance zu entkommen wieder um einiges erhöht sein. Aber wie schaffte ich es zu rennen, wenn ich ein gebrochenes und ein beschädigtes Bein hatte. Meine Hoffnung wurde durch die traurige Wahrheit immer kleiner.

Grenze 18Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt