Kapitel 30

20 3 0
                                    


| It's not the world that's cruel. It's the people in it |


Jade's P.O.V

Eingeschüchtert standen wir in mehreren Reihen und warteten darauf was mit uns als nächstes geschehen würde.

Nachdem ich gestern hier angekommen war wurde ich mit anderen Leuten in eine Baracke gebracht. Oder soll ich besser sagen Ort des Grauens?

Es waren so viele Menschen auf engstem Raum, dass ich aufhörte zu zählen. Die Wände waren grau und es drang kaum Licht in den Bunker. Nur ein winziges kleines Fenster ganz oben spendete einen kleinen Lichtstrahl.

Von den Zuständen will ich gar nicht erst anfangen zu erzählen. Überall Dreck und irgendwelche kleine Ungeziefer die umher krabbelten.

Ich traf auf ein Mädchen namens Safina. Sie kam sofort zu mir, da sie ganz genau sehen konnte, wie schlecht es mir ging, trotz der Dunkelheit.

Sie erzählte mir sie sei Heilerin und könne einen Teil meiner Schmerzen lindern.

Ich bekam nicht gross mit was oder wie sie es machte, da ich erschöpft gegen eine Wand gelehnt  war.

Wie war es ihr überhaupt möglich irgendwelche Heilmittel hier zu haben? Sie waren doch die ganze Zeit eingesperrt? Oder etwa nicht? Ich hatte keine Zeit mir Gedanken darüber zu machen, denn alles was mir im Moment wichtig war, war das meine Schmerzen weniger wurden.

Mein verwundetes Bein packte sie in irgendeinen speziellen Verband.

Und nun standen wir hier. Die sogenannten "Aufseher", so wurde mir erklärt, gingen durch die Reihen und wehe man machte irgendeine falsche Bewegung.

Alle Gefangenen hatten ihre Köpfe gesenkt.

Es regnete und war eiskalt draussen. Meine Kleidung war bereits ganz durchnässt und ich fing an mit den Zähnen zu klappern. Meine Hüften schmerzten und generell tat mir mein ganzer Körper weh. Aber dies wurde für mich schon zur Normalität. Ich kannte es nicht anders. Ich hob meinen Kopf und blickte trotzig in die Augen des Soldaten , der durch meine Reihe lief und vor mir stoppte. Bei meinem Anblick fing er an zu lachen. Ich formte meine Augen zu Schlitzen. Er lief weiter, doch ich zischte noch ein aggressives: "Was ist denn so lustig?", hinterher. Safina warf mir einen warnenden Blick zu. Der Soldat hielt inne und kam mit langen Schritten wieder auf mich zu.

"Hör zu du kleine Gör--"

Bevor er seinen Satz beenden konnte spuckte ich ihm mitten ins Gesicht. Ich wusste nicht warum ich dies tat, doch meine ganze Wut die sich mittlerweile angesammelt  hatte kam zum Vorschein und dann neigte ich dazu unüberlegte Sachen zu machen. Alle schienen die Luft anzuhalten und warteten darauf wie der Soldat reagieren würde. Safina schüttelte verängstigt den Kopf.

Der Soldat wischte sich angeekelt die Spucke vom Gesicht und packte mich am Kragen.

"Für wen hältst du dich eigentlich?", schrie er.

Der Regen verstärkte sich und es begannen sich Pfützen auf dem Boden zu bilden. Der Soldat war ein richtiges Muskelpaket und daher konnte er mich ohne Probleme vom Boden hoch heben.

"Pass auf mit wem du dich anlegst, du dummes Weib."

Er nahm all seine Kraft zusammen und schleuderte mich nach hinten. Ich fiel in meine Mitgefangenen und brachte somit einige zu Fall, da ich in solch einer Geschwindigkeit auf sie zugerollt kam. Ich landete schlussendlich in einer tiefen Pfütze. Ich rechnete damit weitere Schläge oder was auch immer zu kassieren, doch der Soldat entfernte sich ohne ein weiteres Wort.

Safina wollte sofort zu mir eilen, doch jemand hielt sie davon ab.

"Wehe es hilft ihr jemand. Sie soll selber ausbaden was sie angerichtet hat."

Es war die Stimme eines weiteren Soldaten und dieser packte Safina unsanft am Arm.

Ich lag einfach noch eine Weile am Boden bis sich auch die Schritte der anderen Gefangenen entfernten.

Ächzend stand ich langsam auf und wischte mir den Dreck von meiner Hosen. Das würde wohl ein paar weitere blaue Flecken geben.

"Na na, wo willst du denn schon hin?"

Ich verdrehte meine Augen und humpelte einfach los. Keine Ahnung wo hin. Dann hörte ich das Laden eines Gewehres.

"Ich rede mit dir.", sagte die Person erneut.

Ich blieb stehen und drehte mich mit erhobenen Händen um. Mein Ausdruck in meinem Gesicht war nicht ängstlich nein im Gegenteil, eher gleichgültig.

"Na los, erschiessen sie mich doch endlich.", schnaubte ich.

Der Offizier lachte.

"Das wäre zu einfach. Ich will das du leidest."


Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 19, 2016 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Grenze 18Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt