PoV Sasori
Stumm laufe ich den Gang entlang zu meiner Werkstatt. Einen Schritt langsamer folgt mir Rabiya, welche ebenfalls schweigt.
Ich kann immernoch nicht glauben, dass sie wirklich Hidan attackiert hat.
Nur weil er mal wieder seine große Klappe nicht halten kann? Vor allem aber nachdem ich ihr gesagt habe, dass ich sehr gut allein auf mich aufpassen kann.
Bin ich nicht ihr Meister?
Hat sie nicht meine Befehle zu befolgen?
Seufzend schüttel ich den Kopf.
Was hat sie sich nur dabei gedacht?
"Rabiya...", beginne ich leise.
"Ja...Meister?"
"Sag mir...wieso widersetzt du dich meinen Anweisungen? Warum kannst du es nicht gut sein lassen?"
Einen Moment ist sie ruhig, bevor die Puppe antwortet.
"Ich... ich wollte dich nur beschützen Meister. Er hat gesagt, er würde dich töten."
"Hat er das?"
"Ja."
Ich bleibe stehen und die Marionette tut es mir gleich.
Hidan hat es also drauf angelegt.
Und trotzdem...
Ich drehe mich zu Rabiya um, die mich emotionslos an sieht.
"Warum lässt du dich von diesem Trottel provozieren?"
"Provozieren?", wiederholt sie leise und lässt ihren Kopf zur Seite fallen.
Langsam nicke ich.
Stimmt ja... sie hat keine Gefühle...
Sie kann nicht wütend werden, wenn Hidan mir droht.
"Nein... Das ist es nicht. Du bist mein Meister, Sasori vom roten Sand. Meine Aufgabe ist es, dich zu beschützen. Dieser Mann stellt eine Gefahr dar...Gefahren müssen eliminiert werden."
Eine Puppe mit einem überaus übertrieben starkem Beschützerinstinkt? Klingt merkwürdig, doch Rabiya ist eh eine Klasse für sich.
Sie ist einzigartig...
Und wenn sie unbedingt meint mich beschützen zu müssen, dann kann ich ohnehin nicht viel dagegen tun.
So macht es auf jeden Fall den Anschein.
"Hör zu... Die Akatsuki sind keine Gefahr. Wir verfolgen ein Ziel und arbeiten zusammen. Auch wenn Hidan zu viel redet sind seine Worte nichts als heiße Luft. Du wirst ihn nicht mehr angreifen. Ihn nicht und auch keinen anderen der Akatsuki. Hast du das verstanden?"
"Ja, Meister.", antwortet Rabiya sofort.
Ich drehe mich wieder herum und setze meinen Weg fort, gefolgt von der Marionette.
Ich hoffe, dass Rabiya mich wirklich verstanden hat. Pain macht mir sonst die Hölle heiß.
Er ist ohnehin nicht glücklich mit ihrer Anwesenheit und es hat einiges an Überzeugungskraft gebraucht, damit sie hier bleiben kann. Letztendlich ist sie eine Marionette...eine Waffe. Pain kann nicht bestimmen wie ich kämpfe und damit konnte ich ihn schließlich überzeugen.
Jetzt gilt es nur noch meine Worte zu beweisen...
"Wir haben einen Job.", lasse ich die Puppe wissen, als wir an meiner Werkstatt angekommen sind.
Stumm beobachtet Rabiya wie ich eine Schriftrolle aus einer Schublade hole und öffne.
Geräuschlos verschwindet das Schriftstück in meiner Hand und stattdessen halte ich einen schwarzen Mantel mit den typisch roten Wolken von Akatsuki nun vor mir nach oben.
"Komm her.", sage ich und Rabiya folgt sofort.
Vor mir angekommen bleibt sie stehen und ich strecke ihr den Mantel entgegen.
Blinzelnd betrachtet sie den Stoff bevor sie den Kopf schüttelt.
"Ich brauche keinen Mantel, Meister. Ich friere nicht."
"Ich weiß. Zieh ihn trotzdem an. Als Zeichen, dass du zu mir gehörst."
Ohne weiter zu zögern nimmt Rabiya den Mantel entgegen und schlüpft hinein. Zufrieden nicke ich, hole die Schriftrolle des dritten Kazekage aus dem Regal an der Wand und verstaue sie an meiner Seite bevor ich mich in Hiruko setze.
"Gehen wir. Ich will Deidara nicht warten lassen."
"Ja, Meister.""Wo soll's hin gehen, Sasori no danna?", fragt Deidara breit grinsend als wir vor dem Versteck auf seinen Vogel steigen.
Bilde ich mir das ein oder freut er sich richtig, eine neue Mission mit mir auszuführen?
Naja...solange er mich nicht wieder warten lässt wird es schon nicht so schlimm werden. Nur Rabiya muss sich anständig benehmen. Sonst habe ich wohl ein kleines Problem.
"Suna... ungefähr eine Tagesreise südlich vom Dorf entfernt."
"Mitten in der Wüste also... Na super, un."PoV Rabiya
Nie wieder...
Nie wieder werde ich meinen Meister enttäuschen und zulassen, dass sich diese merkwürdige Empfindung noch einmal in mir ausbreitet...
Schuld...
Doch ich verstehe das nicht. Ich habe nichts falsch gemacht...oder?
Völlig in Gedanken versunken setze ich mich neben meinem Meister auf ein riesiges, weißes, vogelähnliches Etwas und streiche über den Mantel."Als Zeichen, dass du zu mir gehörst."
Er hat mich nicht verstoßen. Ich gehöre noch immer zu ihm und kann ihm dienen.
Ja... Ich werde dich nie wieder enttäuschen, Meister...
Meister Sasori und Deidara unterhalten sich kurz über unser Ziel und das weiße Etwas unter uns erhebt sich mit kräftigen Flügelschlägen in die Luft.
Was ist das nur für ein Ding? Lebt es? So wie ich? Ob es wohl fühlen kann?
Wissbegierig klopfe ich ein paar Mal auf das Wesen unter uns.
"Hey! Würdest du bitte nicht auf meiner Kunst herum trommeln, un?", wirft Deidara ein.
Seine Kunst?
Dann ist das hier also die Kunst für den Moment, von dem der Mann vorhin mit mir geredet hat. Ich betrachte das Geschöpf eindringlich bevor ich mich an meinen Meister wende.
"Meister Sasori?"
"Hmm?"
"Aus was besteht diese Kunst?"
"Rabiya...das ist keine Kunst. Nur ein Klumpen Lehm und ein wenig Chakra."
Oh... Aber Deidara hat doch gesagt...
"Hey, danna! Das ist Kunst! Die einzig wahre Kunst, denn Kunst ist eine Explosion, un.", sagt Deidara laut.
Leise seufzt der Rothaarige in Hiruko.
"Dein albernes Rumgeballer ist keine Kunst. Lehm... keine Kunst."
"Ach aber deine Marionetten sollen Kunst sein, ja? Holz und Stahl, un..."
Eine hitzige Diskussion entsteht zwischen den beiden während ich nur stumm daneben sitze und lausche.
Kunst...
Das scheint ein schwieriges Thema zu sein. Meister Sasori steckt so viel Zeit, so viele Arbeit in seine Marionetten. Wir sind nicht nur Holz und Stahl...
Nicht nur Messer und Gift...
Nicht nur Waffen...
Für Meister Sasori sind wir so viel mehr, das hat er mir selbst gesagt.
Wir sind seine Familie...
Wie sind seine Freunde...
Wir sind seine Leidenschaft...
Wir sind seine Kunst...
Ja, wir. Ich bin ein Teil von all dem.
Und auch wenn ich nicht weiß, wie sich Freunde oder Familie anfühlen so verstehe ich, dass wir Marionetten Meister Sasori alles bedeuten.
Das auch ich für Meister Sasori wichtig bin.
"Jetzt sag doch auch mal was, Rabiya!", fordert Deidara und reißt mich aus meinen Gedanken.
"Was?"
"Wir haben vorhin darüber geredet, über Kunst, un. Was denkst du, ist wahre Kunst?"
"Das würde mich auch interessieren.", meint auch Meister Sasori.
"Kunst...", murmel ich leise.
"Ja, Kunst. Du bist ein Wesen mit eigenem Verstand, un."
"Was denkst du also ist wahre Kunst?", fährt der Puppenmeister fort.
Wahre Kunst...
Kurz überlege ich bevor ich zu meinem Meister sehe.
"Wahre Kunst ist etwas, das einem mehr als alles andere bedeutet."♡ Hey Leute :)
Tja...wahre Kunst, huh?
was haltet ihr denn eigentlich von Kunst? Seit ihr auf Sasori's oder Deidara's Seite oder denkt ihr genau wie Rabiya, dass wahre Kunst alles sein kann, was einem wichtig ist?Also ich denke da ja wie meine Rabiya und bin gespannt auf eure Antworten ;)
Viel Spaß beim weiteren lesen
Eure Kiikii ♡
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Püppchen, Püppchen (Sasori FF) || #OlympiaAward 2017 [Wird überarbeitet]
FanfictionSasori vom roten Sand ist ein talentierter Puppenmacher aus Suna-Gakure und gefürchtetes Mitglied von Akatsuki. Nach einer Mission findet er eine kaputte Marionette, deren Schönheit ihn fasziniert. Er nimmt sie mit zum Akatsuki-Hauptquartier, um si...