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PoV Sasori

"Wahre Kunst ist etwas, das einem mehr als alles andere bedeutet."

Rabiya...
Der Blick ihrer bernsteinfarbenen Augen ist ohne jeden Zweifel und auch ihre Stimme macht deutlich, dass es ihr ernst ist.
Etwas, das einem mehr als alles andere bedeutet...
Meine Marionetten, ohne Zweifel...
Sie sind alles für mich. Ich frage mich nur, weshalb die Puppe gerade so ihre Antwort formuliert hat.
Deidara grummelt leise vor sich her. Irgendwas von Explosionen und wahrer Kunst, doch ich ignoriere ihn.
"Rabiya...", murmel ich und die Puppe legt den Kopf leicht schief.
"Meister?"
"Wie kommst du auf diese Antwort?"
Kurz scheint sie zu überlegen bevor sie antwortet.
"Ich weiß nicht, was Kunst ist. Jeder sagt etwas anderes und ich kann nicht nachempfinden, was ihr fühlt. Doch eines verstehe ich. Nämlich, dass sowohl du als auch Deidara von eurer Meinung überzeugt seid. Kunst ist euch wichtig und bedeutet euch viel. Dann muss das die wahre Kunst sein, Meister. Wahre Kunst sind diese starken Emotionen die euch zeigen, was euch wirklich wichtig ist."
Rabiya...
Wenn ich es nicht besser wüsste würde ich fast vermuten, dass sie traurig darüber ist, nicht fühlen zu können. Eine Unmöglichkeit.
Im Gegensatz zu ihr bin ich jedoch schon ein wenig betroffen. Ich spüre diese elende Sehnsucht in mir...
Die Sehnsucht, endlich diesen Schmerz los zu werden. Dieses Laster namens Gefühle. Sie sind nervig, sie sind anstrengend und außerdem absolut überflüssig. Nichts als Schwäche und Balast.
Nein...
Es ist besser so, wenn sie nichts fühlt.
Es ist wirklich besser...
Sie ist perfekt.
Sie ist wahre Kunst.
Und sie gehört jetzt ganz allein mir. Dieser Gedanke erfüllt mich mit Stolz und gedankenverloren lasse ich meinen Blick über die Landschaft gleiten, die unter uns vorüber zieht. In der Ferne erkenne ich bereits wie der Wald endet und das Windreich beginnt.
Die Wüste...
Trocken und einsam...

PoV Rabiya

Mehrere Stunden sind wir unterwegs und während der weiteren Reise reden mein Meister und Deidara nur äußerst wenig.
Habe ich sie mit meiner Aussage gekränkt? Ich weiß es nicht und eigentlich ist es mir egal.
Ich habe nur gesagt, was mein Verstand mir geraten hat: Ich habe mich auf keine bestimmte Seite gestellt.
Kunst ist Ansichtssache und außerdem denke ich, dass meine Antwort korrekt war. Die wahre Kunst besteht daraus, seine Emotionen für andere sichtbar zu machen und damit etwas zu schaffen, das einem mehr als alles andere bedeutet. Deidara wie Meister Sasori sind dazu in der Lage.
Doch für mich wird Kunst wohl für immer unerreichbar sein.
Das Verlangen nach etwas, das einem niemals gewährt wird würde mich womutlich traurig machen, wenn ich fühlen könnte.
Doch ich spüre nichts...
Ich fühle mich leer...
Das einzige in mir sind meine Gedanken, mein Verstand. Und der rät mir, dass ich es einfach darauf belassen soll. Ändern kann ich es sowieso nicht auch, wenn ich ehrlich gesagt schon gerne verstehen würde, wie Gefühle sind.
Obwohl...
Dieses Gefühl...
Die Enttäuschung meines Meisters und was ich dabei gefühlt habe...wirklich gefühlt habe...
Ich wüsste schon gern, wie das möglich ist. Es muss eine Erklärung dafür geben.
Eine Erklärung dafür, dass ein lebloses Wesen wie ich denken und zumindest einmal fühlen kann.
Der weiße Lehmvogel unter uns reduziert langsam seine Höhe und landet schließlich auf dem Boden.
Der Wald von vorhin ist nun einer weiten Fläche, das Gras trockenem Sand gewichen.
Eine Wüste...
Ich habe darüber gelesen. Ein vegetationsloses oder vegetationsarmes Gebiete der Erde. In Wüsten bedeckt die Vegetation weniger als 5 % der Oberfläche.
"Gut... Deidara du weißt was zu tun ist. Und lass mich nicht all zu lange warten.", meint Sasori als er von dem Vogel gestiegen ist.
Der Blonde nickt zustimmend und auch ich lande mit einem Sprung neben meinem Meister auf dem staubigen Boden. Der Vogel erhebt sich mit kräftigen Flügelschlägen wieder in den Himmel und als er über den Wolken verschwindet wende ich mich an den Puppenmacher.
"Was werden wir tun, Meister?"
Langsam setzt er sich in Bewegung und ich laufe neben ihm her.
"Es gibt da etwas, das ich herausfinden möchte..."
"Ist das die Mission?"
"Nein. Deidara kümmert sich darum und wir unternehmen in der Zwischenzeit eine kleine Reise."
Wir erfüllen nicht die Mission von der Meister Sasori noch im Versteck geredet hat?
Nun...wenn das sein Wunsch ist.
Es liegt nicht an mir Fragen zu stellen oder ihn zu belehren. Wenn der Meister die Mission Deidara überlassen möchte ist mit das Recht.
"Jawohl Meister."

Eine Weile laufe ich stumm neben meinem Meister her, der in Hiruko über den Sand schlurft. Die Sonne über uns scheint hell herab, doch die Hitze macht mir nichts aus. Genauso wenig scheint sie Meister Sasori zu beeinflussen und ich erinnere mich auch woran das liegt.
Sein Körper...
Er ist der einer Marionette und außerdem wird auch Hiruko ihn beschützen. Die Puppe, in der mein Meister sitzt. Ich blicke neben mir hinab und betrachte sie ein wenig genauer. Sie scheint nur wenig mit der Gestalt eines Menschen zu tun zu haben. Klein und bucklig zieht sie langsam ihren Körper über den Sand. Hiruko ist definitiv nicht primär für die Offensive geschaffen sondern scheint als aller erstes der Verteidigung des Meisters zu dienen. Das heißt die Aufgabe zu kämpfen fällt mir zu, wenn wir einem Feind begegnen.
Ich bin bereit. Ich bin immer bereit.
"Was ist?", will Meister Sasori wissen und ich wende meinen Blick von Hiruko ab.
"Ich werde jeden Feind vernichten, der sich uns in den Weg stellt, Meister."
"Darüber denkst du nach? Das wird nicht nötig sein..."
"Ich werde für dich kämpfen, Meister.", bekräftige ich meine Aussage.
Ein leises und dunkles Kichern dringt an mein Ohr.
Wieso lacht der Meister?
Habe ich etwas komisches gesagt? Ich kann mich nicht daran erinnern.
"Das weiß ich doch, Rabiya. Aber unser Ziel ist nicht mehr als nur noch eine Ruine. Seit Jahrzehnten lebt dort schon kein einziger Mensch mehr."
Oh...
Jahrzehnte ohne Leben. Nun das reduziert die Wahrscheinlichkeit auf einen Feind zu stoßen ganz gewiss um mindestens 79,67 %.
Doch ich darf nicht unaufmerksam sein. Es gibt immernoch Shinobi auf Patrouillen oder Mission und wilde Tiere, auch in der Wüste. Meine Aufgabe ist es Meister Sasori zu beschützen und alle Gefahren zu beseitigen.
Und das werde ich tun.

♡ Hey Leute ;)

Eine jahrzehntelang leerstehende Ruine...
Was denkt ihr könnte Sasori da nur wollen? Und wird sich Rabiya's Wachsamkeit bezahlt machen?

Viel Spaß beim weiteren lesen
Eure Kiikii ♡

Püppchen, Püppchen (Sasori FF) || #OlympiaAward 2017 [Wird überarbeitet]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt