PoV Sasori
Komm schon, Rabiya...
Wach endlich auf...
Noch immer lasse ich mein Chakra in den Kristall in ihrer Brust fließen und warte ungeduldig auf eine Reaktion.
Und noch nie zuvor habe ich das Warten so sehr gehasst..."Sasori?"
Die Stimme an der Tür ist die meines Partners. Sie klingt fragend und ein wenig besorgt, doch das kümmert mich nicht. Momentan interessiert es mich nicht einmal, dass ich ihn habe warten lassen obwohl das normalerweise gar nicht meine Art ist.
Er kommt etwas näher und betrachtet Rabiya und mich ein wenig verwirrt.
"Was...machst du da, un?"
"Ich fülle ihr Herz."
"Ah..."
Stille breitet sich aus und mir wird klar, dass Deidara kein Wort verstanden hat. Wie sollte er auch, wenn sein Hirn nur aus Lehm besteht?
"Der Kristall von dem ich dir erzählt habe...Er dient als eine Art Chakraspeicher und enthält sowohl ihre Energie als auch ihre Gefühle. Ich glaube, dass er versiegelt war und als ich den Stein entdeckt habe, habe ich dieses Siegel wohl irgendwie gelöst.", erkläre ich ruhig.
"Deshalb konnte sie fühlen, un?"
"Ja. Immer weiter tritt ihr Chakra aus dem Kristall und da sie eine Marionette ist, kann sie es nicht selbst regenerieren. Wenn ich also den Stein wieder auflade, wird sie wieder aufwachen."
Überzeugt nicke ich.
Ja... das muss es sein. Eine andere Erklärung habe ich nicht und irgendwie klingt es sogar logisch. Zumindest in meinem Kopf.
Langsam nickt Deidara bevor er die Stirn runzelt.
"Aber danna... Das Chakra wird doch wieder austreten, un."
Da hat er recht...
"Ich meine... um sie auf ewig am Leben zu halten müsstest du den Kristall wieder versiegeln, un."
Ewige Schönheit...
Wahre Kunst...
Ich nicke knapp.
Ja eine Versiegelung wäre auf Dauer das beste.
"Aber dann wird sie doch auch nicht mehr fühlen können oder, un?"
Ich seufze leise und schüttel leicht den Kopf.
"Nein...womutlich nicht."
Wenn ich den Kristall versiegeln würde, wäre alles eingeschlossen.
Chakra wie Empfindungen. Sie wäre wieder Rabiya, wie ich sie anfangs kennengelernt habe.
Kalt, berechnend, gehorsam und dabei so wunderschön.
Sie wäre frei von dem Schmerz zu fühlen und könnte nie wieder leiden. Sie wäre das, was ich immer sein wollte. Was ich seit mehr als 20 Jahren versuche zu werden.
Wahre Kunst für die Ewigkeit.Nein...
Irgendwie ist mir nicht wohl bei diesem Gedanken. Das wäre nicht mehr Rabiya, sie wäre so nicht perfekt. Im Gegenteil. Missbilligend runzel ich die Stirn.
Wann genau hat sich meine Definition von Perfektion eigentlich so verändert? Wann wurde mir eine einzelne Marionette wichtiger als meine Prinzipien?
"Zuerst muss sie aufwachen...", murmel ich leise und eher zu mir selbst.Als der Kristall komplett gefüllt ist verschließe ich die Marionette sorgfältig. Abwartend betrachte ich ihr ebenmäßiges Gesicht mit den hellen, bernsteinfarbenen Augen, die noch immer starr an die Decke gerichtet sind.
Viel zu kalt und viel zu leer...
"Rabiya...", flüstere ich ruhig und fahre mit meinen Fingern durch ihr weiches Haar.
Bitte wach auf...
Ich streichel sanft ihre Wange und schlucke schwer.
Sie rührt sich nicht.
Wieso rührt sie sich nicht?
"Hat es...nicht funktioniert, un?", fragt Deidara zögernd.
Es müsste funktionieren. Ich wüsste nicht wieso es das nicht sollte.
Sie müsste aufwachen.
Doch noch immer bewegt sich Rabiya kein bisschen. Leblos und zerbrechlich liegt sie vor mir und ich schüttel langsam den Kopf.
Das kann nicht sein...
"Vielleicht war es zu spät, un.", spricht Deidara den Gedanken aus, der als nächstes durch meinen Kopf wandert.
Der Blonde klingt bedrückt, doch ich nehme es nur am Rande war.
"Nein...", murmel ich leise.
Nein es darf nicht zu spät sein! Rabiya darf mich nicht einfach so verlassen!
"Es muss eine andere Möglichkeit geben."
"Danna..."
Nachdenklich wandert mein Blick durch den Raum.
Irgendetwas muss ich tun können...
"Vielleicht braucht sie noch etwas Zeit, un?", meint Deidara überlegend.
Zeit...
Noch mehr warten...
"Lass uns nach Suna fliegen und den Job erledigen, un. Vielleicht wacht sie in der Zwischenzeit auf."
Und wenn sie aufwacht wird sie ganz allein sein...Falls sie aufwacht, murmelt eine leise Stimme gehässig in meinem Kopf.
Nein. An so etwas darf ich nicht denken.
Rabiya wird aufwachen. Sie wird mich nicht verlassen.
Und in der Zwischenzeit werde ich mich ablenken, damit das Warten nicht so unerträglich ist.
"Gehen wir.", sage ich an Deidara gerichtet und steige in Hiruko, der neben meiner Werkbank steht.
Noch einen kurzen Moment lang betrachte ich Rabiya und mein Herz sticht schmerzhaft bei diesem Anblick.
"Ich bin bald zurück... Warte auf mich, meine Schöne.", murmel ich leise und verlasse die Werkstatt.Draußen angekommen steigen wir auf den Vogel, den der blonde Mann aus Lehm fertigt, und heben mit kräftigen Flügelschlägen vom Boden ab. Ich will diesen Job so schnell wie möglich hinter mich bringen.
Auch, wenn er nicht einfach wird und alle Konzentration erfordert, die ich aufbringen kann.
Der Auftrag ist eindeutig: Den Kazekage entführen, lebend.
Unser Plan, die Bijuu-Geister zu fangen, beginnt und Gaara ist der erste auf der Liste. Die anderen Akatsuki sollten ebenfalls bereits ihre Aufträge bekommen und los ziehen. In diesem Versteck wird kaum einer mehr sein, wenn Rabiya erwacht.
Hätte ich ihr eine Nachricht hinterlassen sollen?
Einen Brief?
Eine kurze Notiz?
Kopfschüttelnd seufze ich. Jetzt sind wir schon unterwegs und wenn wir uns beeilen, muss ich meine Schöne auch nicht lange warten lassen. Ich hoffe nur inständig, dass sie aufwacht. Ich wüsste nicht, was ich ohne Rabiya tun sollte.
In den letzten Wochen ist sie zu einem Teil meines Lebens geworden, zu einem Teil von mir selbst. Sie hat meine Einsamkeit vertrieben und den Schmerz gelindert, den ich all die Jahre über verdrängt habe.
Ohne sie...
Ohne Rabiya...
Nein das könnte ich nicht. Das will ich nicht können. Ich will nicht zurück in meine bisherige Existenz.
Unvollständig.
Einsam und verletzt.
Weder Mensch noch Marionette.
Der Perfektion zum greifen nah und doch werde ich sie nie erreichen.Rabiya muss aufwachen. Das muss sie einfach.
♡ Hey Leute.
Dieses Kapitel ist ein wenig kürzer, doch ich mach hier trotzdem einen Cut. Sonst geht es mit den Plänen in meinem Kopf nicht auf XD
Das nächste Kapitel kommt aber bald, keine Sorge.
Also viel Spaß beim weiteren lesen
Eure Kiikii ♡
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Püppchen, Püppchen (Sasori FF) || #OlympiaAward 2017 [Wird überarbeitet]
FanfictionSasori vom roten Sand ist ein talentierter Puppenmacher aus Suna-Gakure und gefürchtetes Mitglied von Akatsuki. Nach einer Mission findet er eine kaputte Marionette, deren Schönheit ihn fasziniert. Er nimmt sie mit zum Akatsuki-Hauptquartier, um si...