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Die Tage im Camp Arrow vergingen so schnell, ich bemerkte gar nicht, dass ich schon eineinhalb Wochen in den Tiefen von Ohio lebte. Es wurde nie langweilig und die Arbeit mit den Kids forderte mich. Die Kinder waren mir nach dieser kurzen Zeit schon sehr ans Herz gewachsen. Ich war froh, dass die Eltern dieses Camp nicht als Erziehungslager betrachteten und ihre kleinen Straftäter hier her verfrachteten. Natürlich war auch mal das ein oder andere Kind an manchen Tagen unmotiviert oder nur am Jammern, doch die anderen Kinder fanden schnell eine Lösung, dass ihr Freund oder ihre Freundin wieder guter Laune war und mit Freude an den Aktivitäten teilnahm.

Heute stand ein Bootsausflug auf dem Tagesplan, auf welchen ich mich, als kleine Wasserratte, schon sehr freute. Denn wir würden mit den Kanus, die im Bootshaus standen, über den See paddeln. Wir waren gerade mit dem Essen fertig und alle sollten sich für den Ausflug fertig machen, als Derek auf mich zukam.
„Indi, ich bräuchte mal deine Hilfe im Bootshaus", bat er mich. Genervt verdrehte ich meine Augen und wollte wissen, warum er denn mich darum bat. Schließlich gab es noch Sam und Felix, die definitiv eine bessere Hilfe darstellten.
„Mir ist glaub ich was kaputt gegangen und ich will nicht, dass Felix oder sonst jemand davon Wind bekommt", gab Derek nicht auf.
„Derek, wieso sollte ich dir beim Vertuschen eines Problems helfen? Langsam müsstest du wissen, dass ich die Erste wäre, die zu Felix rennen würde, um dir eins reinzuwürgen."
„Okay, eigentlich hast du Recht. Dann räume ich das eben alleine auf. Und sage vorher, dass du Schuld daran hattest." Derek hatte sich schon zum Gehen umgewandt und wollte zum Bootshaus laufen, als ich ihn wiederwillig zurückrief. Laut stöhnte ich auf und sagte, dass ich ihm helfen würde. Denn bevor ich den schwarzen Peter zugeschoben bekam, half ich lieber Derek alles aufzuräumen. Mit einem hämischen Grinsen liefen wir beide schweigend zum Bootshaus.
Jedoch sah alles wie gewohnt aus und ich konnte keine Veränderung feststellen. Fragend blickte ich zu ihm, wollte wissen, was denn hier nun aus dem Ruder gelaufen war. Ohne lange zu zögern kam er auf mich zu, nahm mein Gesicht in seine Hände und begann mich stürmisch zu küssen. Seine sanften Lippen lagen sich auf meine und ließen mein Verlangen nach ihm steigen. Ich wollte mich gegen den Kuss wehren, gegen die Gefühle, die dieser aufrief, doch ich konnte nichts dagegen tun. Mein Hirn stellte sich auf Autopilot und ich erwiderte seinen Kuss.
Wie gerne ich ihn jetzt ganz spüren würde, dachte ich und war über meine Gedanken verwundert. Länger als einen Sekundenbruchteil konnte ich mich nicht mit ihnen auseinandersetzten, denn Derek begann seine Hände unter mein Shirt fahren zu lassen und wollte es mir ausziehen.
„Mhm, Derek warte", stöhnte ich auf, als er meine Brust mit einem festen Griff umschloss.
„Ich habe lange genug gewartet", hörte er nicht auf mich und war dabei seinen Gürtel zu öffnen. Bevor er weitermachen konnte, versuchte ich ihn an seinem Vorhaben zu hindern. Jeden Moment könnte Felix, oder eines der Kinder auftauchen, weil sie für den Ausflug startklar waren. Und ich hatte nicht vor, meinen Job nach einer Woche zu verlieren, geschweige denn Schuld an einem Trauma zu tragen. Derek jedoch schien das nicht zu interessieren, seine Knöpfe waren schon offen, aber als er seine Bermudahose runterziehen wollte, konnte ich ihn noch stoppen. Fest umgriff ich seine Hände und sagte, dass wir unser Treffen besser auf heute Abend verschieben sollten, da ich keine Zeugen dabei haben wollte.
Grummelnd schloss er wieder seine Hose und jammerte, dass es noch so lange dauern würde. Augenverdrehend öffnete ich die Tür und lief zu meinem Bungalow um mich umzuziehen.

Der Tag auf dem Wasser war wunderschön. Jeweils zu fünft saßen wir auf einem Kanu und duellierten uns. Denn jeder Betreuer wollte mit seinen Kids der Erste auf der anderen Seite des Sees sein. Felix Gruppe war die schnellste und stärkste, denn sie gewannen haushoch. Noch den ganzen restlichen Tag rieben, er und seine Mannschaft, uns „Verlierern" ihren Sieg unter die Nase. Ich fand es amüsant, wie Felix mitmachte, um uns zu beweisen, dass sie die besseren waren. Felix hatte es drauf, richtig mit den Kids umzugehen. Er war sowohl autoritärer Campleiter, als auch guter Freund, mit dem man gerne quatschte, egal in welchem Alter man war. Ich konnte Mom verstehen, dass sie ihn als ihren langjährigen Freund nicht missen wollte.
Immer wieder bekam ich verstohlene und mit Verlangen gefüllte Blicke von Derek zugeworfen. Auch wenn es mir schwerfiel dies zuzugeben, ich freute mich darauf, dass wir uns später wieder im Bootshaus trafen. Natürlich hatte dies nichts mit Dereks unausstehlichem Charakter zu tun, sondern mehr mit dem Sex. Viel zu lange hatte ich verzichtet und wollte nun wieder meinen Spaß haben.
Endlich war es soweit. Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass Mia schon schlief, schlich ich mich leise aus meinem Bungalow. Derek wartete schon in dem Bootshaus auf mich und hatte die weiche Wolldecke auf dem Boden ausgebreitet.
„Da kann es aber jemand nicht mehr erwarten, was?", neckte ich ihn lachend, nachdem ich mich auf der Decke niedergelassen hatte und begann ihn leidenschaftlich zu küssen. Auch bei mir hatte sich in den letzten Stunden etwas angestaut und ich wollte keine Zeit mehr verlieren. Ein Kleidungsstück nach dem anderen fand den Weg auf den Boden. Unsere nackten Leiber wandten sich lustvoll auf der Decke und wir verloren uns in dem Moment. Nicht mehr lange und ich würde, gemeinsam mit Derek, den Höhepunkt des Abends erleben.

Indiana in OhioWo Geschichten leben. Entdecke jetzt