Derek und ich tauschten in den nächsten Tagen heimliche, lüsterne Blicke aus. Wir beide hatten an dem Sex Gefallen gefunden und jeder trug seinen Gewinn davon. Mein Gewinn war der, dass ich endlich wieder Sex hatte und zudem noch einen ziemlich guten Partner. Nicht, dass ich vor Derek nie, bis kaum in den Genuss von Sex kam, aber ich war wählerisch und nicht jeder durfte das Tal der Indiana betreten. Und Dereks Gewinn war der, dass... Was für einen Vorteil hatte er überhaupt davon? Wahrscheinlich suchte er nur jemanden an dem er seine Lust ausleben konnte. Schließlich waren acht Wochen, ohne Frau zum Vögeln, viel zu lange für einen jungen Mittzwanziger. Eigentlich sollte es mir etwas ausmachen, mit Derek Sex zu haben, aber ich kam auch auf meine Kosten und das war ein positiver Nebeneffekt.
Deswegen kam es dann dazu, dass Derek und ich zwei Tage, nach unseren letzten Treffen im Bootshaus, wieder an gewohnter Stelle trafen und dort heißen Sex hatten.
„Oh Gott", stöhnte ich laut auf, als Derek zum letzten Mal in mich stieß und ich bebend zu meinem Orgasmus kam. Wild pulsierten meine inneren Muskeln um seinen harten Schwanz und brachten auch ihn zum Kommen. Völlig außer Atem legte er sich neben mich, auf die viel zu warme, Wolldecke und nahm mich in seine starken Arme. Meinen Kopf bettete ich auf seine durchtrainierte Brust und lauschte seinem schnellen Herzschlag. Ein vertrauenerweckendes Gefühl machte sich in mir breit und widerwillig musste ich zugeben, dass ich nicht so schnell aufstehen wollte, wie ich es hätte tun sollen. Stetig fuhr er sanfte Bahnen mit seinen Fingerspitzen, meinen Arm auf und ab. Eine leichte Gänsehaut überzog diese und Derek kuschelte uns tiefer in die Decke ein. Jedoch schien er nicht bemerkt zu haben, dass er Schuld an der Gänsehaut trug. Denn an der Temperatur in der Holzhütte lag es bestimmt nicht.
„Wir sollten langsam aufstehen, Indi", murmelte er leise und machte uns darauf aufmerksam, dass es Zeit war in getrennten Betten zu schlafen.
Ich schüttelte, so gut ich es konnte, meinen blonden Schopf und sagte, dass er mich nicht Indi nennen sollte. Durch sein raues Lachen vibrierte leicht seine Brust.
„Wie oft hatten wir denn schon diese Diskussion, Indi?", neckte Derek mich weiter und ich verdrehte als Antwort nur meine Augen, was er jedoch nicht sehen konnte. Noch einige Minuten verweilten wir stillschweigend Arm in Arm, bis Derek sich erhob. Murrend richtete auch ich meinen Oberkörper auf und fuhr mir verschlafen über die Augen. Nicht mehr lange und ich wäre auf Dereks Brust eingeschlafen.
Angezogen und nun hellwach fiel ich in mein Bett im Camp Arrow und grübelte über Derek und mich nach. Mit dem Entschluss, dass ich ihn trotz des Sexes immer noch nicht ausstehen konnte, schlief ich irgendwann, spät in der Nacht, ein.Am nächsten Tag waren die Kids damit beschäftigt sich zu einigen, was sie für den Abend planen wollten. Denn jeden Freitag durften die Kinder entscheiden, was sie am Nachmittag tun wollten.
„Ich bin dafür, dass wir einen Film schauen, mit ganz viel Popcorn und Cola", schlug Kyle vor und eine hitzige Diskussion begann unter den Kids. Sollten sie wirklich einen Film schauen, wenn ja, welchen? Falls doch nicht, welche Alternative bot sich dann an? Fragen über Fragen, doch sie einigten sich für einen gemeinsamen Nenner. Im Speisesaal würden die Tische und Bänke zur Seite geschoben werden und die Leinwand ausgefahren werden müssen, denn es hieß „Movie-Night" im Camp. Jeder freute sich schon auf einen gemütlichen Abend mit ganz viel Süßkram und einem guten Film. Die Kids hatten sich für einen Animationsfilm entschieden, in dem es um vier New Yorker Zootiere ging, welche ausbrachen und nach Madagaskar verschifft wurden. Zwischen Lemuren und Fossas erkundeten sie die Insel und lauerten vielen Gefahren auf.
Mit vielen Sitzkissen und dünnen Decken machte es sich jeder vor der Leinwand gemütlich. Das Popcorn war schön süß, die Nachos gut gewürzt und die Cola eisgekühlt in unseren Bechern. Ich machte es mir zwischen Derek und Emma gemütlich und begann vor Start des Filmes an meinem Popcorn zu naschen. Ich war nie ein wirklicher Herrscher über meine Geduld gewesen, weswegen mein kleine ‚Nervennahrung' für den Film schon zu einem Drittel in meinem Magen verschwunden war.
„Geduld scheint wohl nicht deine Stärke zu sein", lachte er und deutete amüsiert auf meine Schüssel, mit nicht mehr so vielen aufgepoppten Maiskörnern. Wie eine Löwenmutter die ihre Kinder schützte, umschloss ich die Schüssel mit meinen Armen und versuchte diese vor seinen neugierigen Blicken zu bewahren.
„Nein, ist es nicht. Aber manchmal sollte man sich die schönen Dinge im Leben nicht zu lange aufbewahren", philosophierte ich rum, in der Hoffnung, dass Derek mich verstehen würde.
„Ja, genau", lachte der schwarzhaarige mich weiter aus und richtete seinen Blick auf die Leinwand. Zwar hatte ich den Film schon einige Mal gesehen, trotzdem mochte ich ihn und freute mich auf die lustigen Lemure.
Während dem Film wanderte Dereks warme Hand auf meinen nackten Oberschenkel und begann sanft, kleine Kreise auf meine Haut zu malen. Zuerst wanderte mein Blick zu Derek, welcher immer noch auf die Leinwand sah, dann zu Emma, in der Hoffnung, dass sie nicht mitbekam. Glücklicherweise saßen wir in der letzten ‚Reihe' und waren somit von neugierigen Blicken geschützt, jedoch saß Emma neben mir und könnte bei der kleinsten Bewegung auf uns aufmerksam werden. Und hätten wir ihr erzählen sollen, dass sich eine Fliege auf meinem Bein befand und deswegen Dereks Hand auf meinem Oberschenkel lag. Natürlich hätten wir dies tun können, aber ich wollte nichts riskieren, deswegen flüsterte ich Derek ins Ohr, dass er seine Hand wegnehmen und bis später aushalten sollte. Lustvoll blickte er mir in die Augen und drückte mir heimlich einen kleinen Kuss auf meine Wange.

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Indiana in Ohio
ChickLitDurch Zufall ergattert die 23-jährige Indiana Jones einen Job im Sommercamp eines Familienfreundes. Mitten in der schönen Natur Ohios und lebhaften Kindern verbringt sie acht Wochen im Camp Arrow. Einer der Betreuer, der charmante Derek Moore, hat e...