Kapitel 25

103 6 0
                                    

Coles Sicht:
Ich weiß nicht was ich von dem Auftreten meiner Freunde halten soll. Ich schiebe die Mathesachen von mir weg und setze mich gerade hin.
"Tut mir echt leid, dass ich gestern nicht erreichbar war, man..." Sagt Logan und kommt auf mich zu. "Und da bleiben hätte keiner von uns gedurft. Du musstest das alleine durchstehen, sonst würde er dich nicht in Ruhe lassen." Es klingt logisch, doch er kotzt mich trotzdem an.
"Vielleicht sollte Abby nicht mit zuhören?" Bemerkt Jack und ich sehe den entrüsteten Ausblick in ihrem Gesicht. "Abby bleibt." Sage ich kurz angebunden.
"Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt Cole, wir müssen unter uns darüber reden, was für ne scheiße du gebaut hast." Sagt Logan etwas genervt.
"Ach jetzt interessiert es dich?" Frage ich provokant.
"Natürlich interessiere ich mich für dich, du bist mein bester Freund!" Schnaubend beendet er den Satz.
"Beste und gute Freunde verlassen einen nicht einfach, wenn sie das auf dem Parkplatz gesehen haben." Stelle ich fest und blicke finster in die Runde. "Es tut uns wirklich leid, können wir das nicht einfach vergessen?" Fragt Jack und klingt wie ein Kleinkind.
"Ich hoffe doch." Sage ich. Dann sind alle still, bis Abby in die Hände klatscht und fragt:"Möchte jemand zufällig was trinken? Oder essen?" Jack und Andrew nicken und folgen ihr in die Küche, Logan bleibt bei mir.
"Ich arbeite noch für ihn. Du musst mich einfach verstehen." Er nähert sich meinen Krankenbett.
"Ich werde das verstehen können, wenn ich keine Schmerzen mehr habe." Sage ich und weigere mich woanders hinzusehen als aus dem großen Fenster mit Blick auf den Garten der Jordans, dabei fällt mir wieder was ein.
"Okay, dann lasse ich dich wieder allein. Wir reden dann richtig wann anders." Dann dreht er sich um und verschwindet aus dem Zimmer.
Aus der Küche höre die lachenden Stimmen von Jack, Andrew und Abby. Ich muss zugeben, ihr Lachen ist das schönste was ich je gehört habe. Ich denke daran wie sie heute Abend bei mir geschlafen hat, einfach nur um bei mir zu sein und um auf mich aufzupassen. Ich habe es wohl wirklich geschafft. Sie hat sich in mich verliebt. Das war der Plan, damit sie mir jetzt aus der Scheiße helfen wird. Denn wenn Man jemanden liebt, kämpft man um den.
Doch ich fühle mich einfach nur schlecht. Ich habe sie bestohlen und mit ihr gespielt und sie schlecht behandelt. Ich verdiene sie nicht. Aber dennoch würde ich nichts lieber tun als sie jetzt im Arm halten.
Die Stimmen gehen von mir weg und dann höre ich die Eingangstür zuschlagen. Ein paar Sekunden später steht Abby wieder neben mir. Ich Strecke meine Hand aus und umfasse ihre.
"Du wolltest mir doch noch den Garten zeigen." Sage ich und sie fängt an zu grinsen.
"Ja, das habe ich gesagt. Aber es ist kalt draußen. Die Sonne scheint zwar aber davon soll man sich nicht täuschen lassen." Sie redet schon wieder so viel Unsinn, aber genau das mag ich an ihr so sehr, dass macht sie aus.
"Mir ist das egal." Sie geht achselzuckend und holt für sich eine Jacke und für mich einen Schal, Jacke und Mütze. "Du tust ja so als wäre es tiefster Winter!" Beschwere ich mich. Sie lacht nur und sagt: "Wenn du dich erkälten willst, nur zu." Sodass ich mir wohl oder übel die Sachen anziehen muss, aber meine Schlafanzughose darf ich anbehalten. Dann zieht sie mir noch Schuhe an und hilft mir aufzustehen. Ich muss ganz langsam meine Füße absetzen, denn meine Rippen tun höllisch weh und mein Gesicht pocht immer noch wegen den anbahnenden Blauen Flecken. Sowieso hab ich gefühlt überall irgendwelche Prellungen.
Dann gehen wir zu der Fensterfront im Zimmer und sie öffnet die Glastür darin. Die kalte Herbstluft weht mir entgegen. Wir gehen hinaus und ich sehe, dass die Blätter der Bäume langsam ihre Farbe wechseln. Der Garten erstreckt sich vor uns. Gut gepflegte Blumenbeete und eine große Rasenfläche. Als ich hier draußen mit meinen Freunden im Pool war, hab ich den Garten drum herum nicht beachtet, aber jetzt sehe ich das System, dass dahinter steckt und wie die Blumenbeete angelegt sind, erinnert es mich ein bisschen an ein Labyrinth. In der Mitte des Garten steht ein Springbrunnen, der deaktiviert wurde. Der Pool mitsamt des Whirlpools sind nun abgedeckt und stehen er am Rande und sehen deplaziert aus neben dem schön gepflegten und druchgeplanten Garten.
"Ich habe früher immer gespielt ich wäre im Schlossgarten vom Schloss Versailles." sagt sie und wir gehe auf den Springbrunnen zu und setzen uns auf eine Bank direkt daneben.
"Eine sehr kleine Version des Schlossgarten." schmunzele ich.
"Als Kind kommt einem alles noch viel größer vor." verteidigt sie sich und lacht. Ich stimme mit ein, unsere Hände sind miteinander verflochten. Dann beuge ich mich zu ihr hinunter und gebe ihr einen Kuss auf die Stirn.
"Du bist echt nicht so, wie ich die ganze Zeit gedacht habe." sage ich dann wahrheitsgemäß und versuche mein schlechtes Gewissen zu unterdrücken.

Plötzlich daWo Geschichten leben. Entdecke jetzt