Kapitel 3

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"Na, was brauchen die werten Herrschaften? " Rosas lachende Stimme hallt von der anderen Seite der Küche zu mir hinüber.
"Noch mehr Tee." Seufze ich und lasse meine Fingerknöchel knacken. Während ich auf Rosa warte, die geschäftig den Wasserkocher anschaltet und nach Teebeuteln sucht, ringe ich um meine Fassung.
Es wird nicht für Ewig sein, dass er hier ist. Es wird nicht lange dauern und Schwubs ist er wieder weg! Ich versuche mir Mut zu machen, doch die Aussicht bald jeden Tag seine Freunde hier in meinem Haus ertragen zu Müssen, ist schrecklich.
Warum ist er bloß mit ihm befreundet? Denke ich verzweifelt, als mir Rosa eine Kanne Tee in die Hand drückt.
Ich bedanke mich bei ihr und gehe zurück ins Esszimmer, in welchem gerade eine hitzige, aber dennoch lustige Debatte zwischen meinen Eltern und Coles Eltern im vollen Gange ist.
Ich setze mich und esse stillschweigend mein Stück Kuchen auf.
Dann sagt plötzlich meine Mutter:" Ich denke, wir können euch jetzt ja mal das Haus zeigen und danach richtet ihr euch in aller Ruhe in unseren Gästezimmern ein." Der Vorschlag, welcher eigentlich keiner war, so gut kennen ich und mein Vater meine Mutter, wurde angenommen.
Ich kenne das Haus ja schon, seitdem ich mit kleinen Babyfüßen hier herum gestolpert bin, und daher darf ich mich in mein Zimmer verziehen.
Ich klappe meine Laptop auf und schnappe mir mein Handy um sofort meinen Freundinnen die frohe Botschaft mitzuteilen.
Abby: ihr glaubt nicht wer der Sohn der Evans ist
Beth: uhh einen Sohn haben sie!
Jen: bitte sag nicht einer aus unserem Jahrgang
Abby: es kommt noch schlimmer
Beth: er ist furchtbar hässlich?
Jen: ist es John?
May: jetzt sag schon!
Abby: es ist Cole. ich glaub ich bin in einem schlechten Traum. denkt mal, wer wohl kommen wird, zu mir nachhause, wenn er seine Freunde einlädt!
Jen: ich fasse es nicht
May: hätten wir gleich dran denken sollen, als du meintest die Evans ziehen bei euch ein
Beth: Omg! Klar scheisse ist das mit Logan, aber scheiß auf ihn, denk an Cole! Du wohnst mit ihm unter einem Dach und du musst zugeben er ist verdammt heiß!
Ich schüttel meinen Kopf und fange laut an zu lachen, Beth ist mir eine! Sie ist zwar eine gut Freundin, aber im Hinblick Jungs hat sie nicht mehr alle Tassen im Schrank!
"Was ist so witzig?" Fragt ein belustigter Cole, welcher gerade in meinem Türrahmen steht.
Genervt drehe ich meinen Kopf von meinem Handy zur Tür. "Was willst du?" Frage ich knapp, aber bestimmt.
"Ich wollte mich umsehen, alles Teil der Hausbesichtigung."
"Ich kann mir nicht vorstellen das private Räume zur Anschauung da sind!" Grummle ich und blicke ihn finster an, als er es wagt in mein Zimmer hinein zu spazieren und die Tür hinter sich zu fallen lässt.
"Ich finde, wir sollten reden. Ich werde hier ja eine Weile wohnen und daher sollten wir miteinander auskommen. "
"Okay" murmele ich und blicke ihn argwöhnisch an.
"Ich hätte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass du so anders bist als in der Schule oder auf Partys. " stellt er fest, nachdem er sich auf mein Sofa niedergelassen hat.
"Anders? " Frage ich perplex.
"Du bist so unhöflich zu mir." Stellt er sachlich fest.
"Im realen Leben haben wir nichts miteinander zu tun, Cole." Sage ich und es stimmt auch, seit der Sache mit Logan haben wir nichts miteinander zu tun und kaum mit einander geredet. Man sieht sich einfach nur ab und zu dort und dann.
"Aber Schwesterlein, guck doch mal, wir müssen ja wohl irgendwie miteinander auskommen. " Seine Worte waren nicht mit seinem fiesen Grinsen vereinbar, welches er auf seinem Gesicht offen zur Schau stellt.
"Nenn mich nicht Schwesterlein und wir kommen klar!" Sage ich bestimmt und bewerfe ihn mit einem der vielen Kissen, welches auf meinem Bett liegt. Er lacht nur laut auf und schnaubt:" aber wir leben zusammen und da wir kein Paar sind, sind wir Geschwister." Mir verschlägt es kurzzeitig den Atem, als ich seine Worte in mir aufnehme und analysiere. Kein Paar.
"Aber ich muss schon sagen, echt schönes Haus habt ihr. " er feixt und steht wieder auf und geht zur Tür: "vielleicht kann man ja doch Spaß mit dir haben. Wer weiß?" Dann dreht er sich um und schließt die Tür. Ich höre sein hässliches Lachen sogar von hier drinnen.

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