Kapitel 22

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Coles Sicht:
Nun, das war ziemlich scheiße gelaufen. Ich rappele mich langsam auf und betaste meinen Bauch, es tut  höllisch weh. Ich suche nach meinem Handy in meiner Hosentasche, welches Gott sei dank nicht kaputt gegangen ist, außer ein paar Kratzern. Dann schließe  ich das Auto auf und schob die Glasscherben beiseite, bevor ich mich auf den Fahrersitz setzte, ganz vorsichtig, denn alles schien wehzutun. Die Sicht um mich herum verschwamm, aber ich darf  jetzt nicht schlapp machen. Ich drehe den Schlüssel um und der Motor springt  an. Ich manövrierte den Wagen von dem Parkplatz, wobei ich mich beim schalten an einer Glasscherbe schnitt. Noch mehr Blut fließt  aus meinem Körper. Der Parkplatz des verlassenen Lagerhauses, wo wir heute morgen noch den Teppich verbrannten, war in der Nähe und ich steuere darauf zu.
Nach quälenden fünf Minuten war ich endlich angekommen und stellte den Wagen ab. Dann gehe in zu der alten Lagerhalle, stemme das Tor auf und lasse mich drinnen angekommen auf den staubigen Fliesenboden fallen. Ich ziehe mein T-Shirt aus und wickele es mir um mein Handgelenk, die Scherbe ging tief ins Fleisch. Ich lehne mich gegen das Tor und seufze lang. Was hatte mich mir auch dabei gedacht? Joe zu provozieren ist das dümmste was man machen kann. Natürlich musste er mir drohen. Das ist nur logisch. Warum hab ich nicht gleich darüber nachgedacht, dass so etwas passieren würde? Was für eine verdammte Scheiße!
Ich wähle die Nummer der erstbesten Autowerkstatt aus meiner Stadt die mir im Internet angeboten wurde. "Ja, hallo. Ich habe gerade einen BMW in mattschwarz auf dem Parkplatz bei der alten Lagerhalle für die Maschinen der Computertechnik gefunden." Sage ich. "Hm, ja genau die von der Hightech Firma der Jordans. Der Wagen ist stark beschädigt und wird bestimmt auch schon vermisst. Sie sollten ihn abholen kommen, die Kosten für die Reparatur werden gedeckt." Dann lege ich auf. Zehn Minuten später höre ich einen Abschleppwagen auf den Parkplatz rollen, ich drehe mich zu dem kleinen Spalt in dem Tor und schaue nach ob alles klappt. Der Wagen wird abgeschleppt und ich atme glücklich auf, was ich lieber nicht so stark hätte machen dürfen, denn meine Rippen tun unheimlich weh.
Der Tumult auf dem Parkplatz ist vergangen und ich denke hitzig darüber nach, was ich jetzt tun soll. Ins Krankenhaus kann ich nicht, denn die würden mich nur fragen wer mir das angetan hat und ich hätte keine Antwort. Aber ich kann mich auch nicht bewegen und der Weg zu meinen jetzigen Zuhause ist weit, sehr weit.
5:38 Uhr. Ich beschließe den Entschluss Abby anzurufen, was nicht gerade das Beste ist aber immer noch  besser als in einer alten Lagerhalle zu sterben.
"Hey Abby," begann ich das Gespräch, "hast du gerade einen Moment Zeit?" "Ja, wieso? Alex und ich sind gerade fertig geworden mit den Aufgaben und er ist gerade gegangen." Sie klingt so süß und unschuldig, und ich bekomme wieder ein schlechtes Gewissen wegen ihr weil ich sie hier mit reinziehe. Aber ich muss. "Ich hab etwas Mist gebaut und bräuchte deine Hilfe." Gestand ich und ich sie sagte erstmal nichts, auf der anderen Seite blieb es still. "Was hast du angestellt?" Fragt sie dann etwas strenger als sonst. "Das wirst du sehen. Kommst du bitte mit Auto zur alten Lagerhalle, die deinen Eltern gehört? Dort warte ich auf dich." "Dir ist schon klar, dass ich nicht alleine Auto fahren darf. Ich Frage Jen, sie ist alt genug um fahren zu dürfen." Oh Mist, das hab ich komplett vergessen! "'Nein, Abby bitte nicht, du musst alleine kommen." "Und was wenn mir mein Führerschein abgenommen wird?" Faucht sie. Ich habe dafür keine Nerven mehr, und was Solls wenn Jen das mitbekommt? Nein, nein. Meldet sich mein Gewissen, so geht das nicht, du darfst nicht noch mehr Leute hier mit reinziehen. Und was wenn du deine Freunde anrufst und sie fragst? Aber um ehrlich zu sein, wüsste ich nicht ob sie mir helfen. Aber Andrew bestimmt! Logan doch auch und Jack lässt mich bestimmt nicht im Stich. Sie sind doch meine Freunde, die würden mich nicht zurücklassen. "Abby, ich rufe meine Freunde an, kein Ding aber danke trotzdem." Dann beende ich das Gespräch. Bei Jack und Logan geht keiner ran, auf meine Nachricht im Gruppenchat antwortet keiner, aber Andrew beantwortet meinen Anruf.
"Scheisse man, wie du aussiehst. Fuck, Ey." Begrüßt er mich, ich brauchte ihn nicht lange zu überreden um herzukommen. "Hast du eine Tetanus Impfung? Weil wenn nicht dann wars ziemlich dämlich hier sich hinzusetzen."  Er quasselt irgendwas aber ich bekomme es nicht mehr richtig mit, dauernd wird mir schwarz vor Augen. Andrew zieht mich hoch und bringt mich in das Auto seiner Eltern. "Wenn du die Polster ruinierst, bringt mich mein Vater um." Warnt er mich. "Man sollte dich in ein Krankenhaus bringen." Führt er weiter fort. Ich schüttle nur wach den Kopf, er Denkt nach. Dann fährt  er los.
Irgendwann waren wir irgendwo angekommen und er stieg aus und half mir danach selber auszusteigen. "Ich bring dich jetzt zu meinem Hausarzt, er kann dir bestimmt helfen und wird hoffentlich nicht allzu viele Fragen stellen."
"Hey, mein Freund hier ist schwer verletzt und braucht einen Arzt, wenn es geht schnell." Sagt er mit Blick auf das Wartezimmer. Die Angestellte am Eingang macht große Augen und bittet uns in das Behandlungszimmer.
Das verarzten meiner Wunden war schmerzvoll und merkwürdig unangenehm. Ich kann mich jetzt im Nachhinein nicht mehr ganz erinnern. Andrew klärt alles für mich, aber glücklicherweise habe ich auch mein Portemonnaie dabei und meine krankenkassenkarte, was alles ein bisschen vereinfacht.
"Danke Andrew. Das war wirklich Klasse von dir." Sage ich während ich mich wieder auf den Beifahrersitz setzte. "Kein Problem."   Sagt er und startet den Motor. "Ich bring dich jetzt zu den Jordans, okay?" Ich nicke nur schwach. Was Abby wohl denkt?

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