Kapitel 43: Der Test

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*Melissas Position*

,,Geh nicht einfach so an mir vorbei! Daryl!" Meckerte ich, als jener einfach wortlos an mir vorbei ging.
,,Es ist nichts." Zischte er genervt.
,,Natürlich ist etwas?! Verdammt du wirst vielleicht Vater und ich bin deine Frau! Warum vertraust du mir nicht?!" Rief ich fassungslos über seine Reaktion.

,,Ich liebe dich und unser Baby, genau deshalb ist es besser, wenn du nichts weist!" Erklang es besorgt und traurig aus seiner Richtung, als er sich zu mir gedreht hatte.

,,Aber-" ,,Nein." Unterbrach er mich forsch. Er machte auf dem Absatz kehrt und ging nach unten.
Ich lief ins Badezimmer und holte Verbandszeug.
Als ich den Medizinschrank öffnete, fiel mir eine Packung entgegen.

Erschrocken fing ich die Packung auf, welch mir quasi ins Gesicht flog.
Ich studierte das Cover der Verpackung und glaubte schon fast an Schicksal, als ich erkannte, um was es sich bei der Packung handelte.

,,Ein Schwangerschaftstest." Hauchte ich vor mich her.

Ich öffnete die Packung und schaute hinein. Tatsächlich war dort ein Tester drin. Einen Moment überlegte ich, doch entschied ich mich den Test zu machen.

Hier in diesem Haus, musste eine kleine Familie gelebt haben und die Frau hatte wohl Angst schwanger zu sein oder sie wünschte sich ein Kind, denoch war der Test unbenutzt und es schien, als wäre die Frau nicht mehr dazu gekommen zu sein, den Test zu machen.

Ich schloss die Badezimmertür und las mir die Anleitung durch.
Ich führte alles so durch, wie es auf der Verpackung stand und wartete nun die, quälend langsam versteichenden, zwei Minuten ab.

Aufgeregt wippte ich hin und her und starrte in den Spiegel. Die Narbe in meinem Gesicht verblich langsam und war nicht mehr so deutlich zu sehen.
Meine Augen waren wie immer weiß mit schwarzen Punkten, nur waren einige Falten in meinem Gesicht, welche mich älter wirken ließen, als ich eigentlich war.

Als die zwei Minuten des Wartens endlich vorbei waren, traute ich mich nicht auf den Test, in meinen Händen, zu schauen.

Ich atmete tief ein und aus und überlegte, was auch immer jetzt passieren würde, es passierte.
Würde Daryl ein guter Vater sein?
Mit Sicherheit! Er liebte mich und mein... unser Kind, wird er auch so lieben wie ich es lieben würde.

Ich machte mir sorgen um Daryls Momentanen Zustand, er war immer wieder wie weggetreten, wie in einer anderen Welt und träumte viel vor sich hin, was zu einer Gefahr für ihn und uns werden könnte.

Diese Aussetzer die er hatte, machten mir allmählich ziemlich Angst und ich wusste nicht, was mit ihm los war, weder ob ich ihm so vertrauen konnte.

Ich vertraute ihm, ja, doch wenn er immer mehr so wird, weiß ich nicht was zu tun ist und ich habe Angst vor der Reaktion, wenn ich ihm sagen würde ob ich nun schwanger war oder nicht.

Wenn ich es war, wollte er ein Kind mit mir? Und wie sollten wir es in so einer erbarmungslosen und grausamen Welt großziehen ohne einen sicheren Platz zum Überleben?

Unser Kind, wenn ich nun schwanger war, sollte ein schönes Leben führen ohne Angst, ohne ständige Tode, ohne Sorgen, ohne um sein Leben zu rennen.

Ich wünschte mir, dass diese Scheiße, endlich mal ein Ende hat. Denn es konnte nicht ewig so weiter gehen, oder?

Wenn man es genau betrachtete, waren wir Schuld an der Katastrophe und seinen Ausmaßen, unser Egoistisches Denken verleitet uns immer wieder zu Dingen, die nunmal nicht gut für andere oder die Umwelt waren.

Es war doch logisch, das wir eines Tages den Preis dafür zahlen mussten!

Nachdem ich nun ewig nachgedacht hatte und mir einfiel, das der Test noch immer in meiner Hand lag, ohne das ich auf jenen geschaut hatte, atmete ich noch einmal durch und schaute schließlich auf den Test.

Whispering Souls (TWD FF / Daryl Dixon) /Speaking Souls 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt