Whispering Souls (TWD FF / Daryl Dixon) /Speaking Souls 2

Kapitel 26: Ein Hauch von Freiheit

*Melissas Position*

Warum konnte er nicht aufhören?! Er hatte soeben Carol auf dem Gewissen!
Was habe ich nur aus ihm gemacht, ein Monster, welches seine eigene beste Freundin tötet!

Ich musste sie erschießen.

Nun lag ihr Körper leblos auf dem alten Holzboden und Daryl hockte, vollkommen fertig, daneben und prustete völlig außer Atem.
,,Was hast du getan, Daryl!?" Fragte ich jenen fassungslos.
,,E-es tu-tut mir leid. Ich-" stotterte er.
Negan stand nur teilnahmslos daneben.

,,Dein Mann wollte mich erschießen." Platzte es aus ihm heraus.
,,Was?!" Fragte ich schockiert und grub meine Hände in meine Haare.
,,Warum zur Hölle?!" Fragte ich Daryl, welcher sich gerade aufrichtete.
,,Weil der Pisser ein mieses Arsch ist und er nichts gutes im Schilde führt! Er hat die ganze Zeit die kleine Judith angestarrt und ich wette er hat etwas mit ihr vor!" Verteidigte sich mein Mann.

Ich schaute Negan fragend an, welcher schlicht mit den Schultern zuckte. ,,Kein Plan, was dein Mann für nen Problem hat." Antworte Negan mit einem verwirrten Blick, welcher wahrscheinlich eh nur aufgesetzt war.

,,Kriegt euch ein! Und Negan, halte dich von Judith fern!" Ermahnte ich sie und schritt wütend nach draußen, um mich abzuregen.
Draußen vor dem Hotel holte ich erst einmal tief Luft und raufte mir die mittlerweile wieder langen Haare. Ich sollte wohl Maggie fragen ob sie diese wieder ein wenig schneiden könnte.
Ich trat, noch immer sauer über mich, einen Stein weg und fluchte.

Daryl ist eine Gefahr, soviel wurde mir bewusst. Das er sich selbst manchmal nicht unter Kontrolle hatte, wusste ich ja, doch das er seine Kräfte nicht kontrollieren konnte, machte ihn für alle gefährlich.
Vielleicht sollten er und ich einfach gehen, um das Überleben der anderen zu sichern.

Die Tür öffnete sich und Castiel trat heraus, welcher ebenso schlecht gelaunt war.
Ich lies mich auf die Treppe, welche zum Hoteleingang führte, fallen und legte meine Arme auf meinen Beinen ab. Mein Blick richtete sich auf meine Füße und den Dreck unter ihnen.
Castiel setzte sich nun ebenso zu mir und verschränkte, wie immer, seine Arme.

,,Was für'n scheiß tag." Brummte ich.
,,mhm." Bekam ich nur von Castiel zurück.
Ich entschloss mich, erstmal allen aus den Weg zu gehen, ich wollte nicht genervt werden, von niemanden.
Meine Nerven und die der Gruppe stellte sich einer harten Zerreißprobe.
Ich schritt ein wenig um das Hotel herum, welches Ländlich lag, sodass Felder und Wiesen um jenem lagen.
Als ich so über die blühenden Wiesen lief, rannten heiße Tränen meine Wangen herunter. Ich begann zu rennen. Einen Grund dafür hatte ich nicht, doch fühlte ich mich immer frei, wenn ich rannte.

Irgendwann stolperte ich und landete im Dreck. Ich blieb einfach liegen, egal ob mich jemand suchte oder nicht. Ich genoss das weiche Gras unter mir und die Sonne, welche mir nun ins Gesicht schien.
Mein Fuß schmerzte, da ich ihn mir vertreten hatte und ich wusste, dass ich nicht zurück rennen konnte.
Aber auch das war mir egal.

Einfach alles wollte ich vergessen.

Ich starrte in die Wolken. Das Hotelgelände war weiträumig umzäunten, doch nicht wirklich sicher. Darum mussten wir uns dringen kümmern.
Ich setzte mich auf und rieb mir mein Fußgelenk.
Erst jetzt sah ich die kleinen Schirfwunden an meinen Händen, welche vom auffangen meines Sturzes kamen.

Lea kannte mich mittlerweile gut und wusste daher wo ich mich aufhalten würde.
Ich schaute von der Wiese aus zum Hotel und wischte die letzten Tränen aus meinem dreckigen Gesicht.
Lea hatte mich tatsächlich gefunden und schaute von weitem zu mir.
Ich nickte und winkte sie zu mir.

Wenig später saß sie auch schon neben mir und sagte nichts.
Sie wusste schon immer wenn es gut war zu reden und wann es gut war zu schweigen.

,,Diese Scheiße wird niemals aufhören und es wird nicht lange dauern, da werden wir wieder rennen müssen." Sprach ich ohne meinen Blick vom Hotel abzuwenden.
Aus dem Augenwinkel erkannte ich nur ein zustimmendes nicken von Lea.