Whispering Souls (TWD FF / Daryl Dixon) /Speaking Souls 2

Kapitel 6: Krafttraining

*Melissas Position*

Ich schaute zu ihm, während Judith auf meinem Schoß, da ich mich zu ihr gesetzt hatte, randalierte.
Sie hüpfte hin und her und wuschelte mir durch meine, inzwischen wieder länger gewordenen, Haare.
Dann wipnete ich meinem Blick wieder dem kleinen Flummi auf meinem Schoß.
Hatte Daryl ein Problem damit, dass ich so gut mit Kindern umgehen konnte? Oder warum reagierte er so?
Ich kümmerte mich nicht weiter darum und schaute weiter zu der kleinen.

,,Wollen wir?" Durchbrach Daryls brüchige Stimme, die Harmonie.
,,Ja, gehen wir." Gab ich ein wenig enttäuscht zurück, denn ich beschäftigte mich gerne mit der kleinen.
So setzte ich Judith von mir runter und überließ Carl das Feld, welcher gerade durch die Tür, ins Zimmer trat.

Daryl zog mich, an der Hüfte, aus dem Zimmer und schien ziemlich genervt zu sein.
,,Was ist los?" Fragte ich, weil ich seine Reaktionen nicht nachvollziehen konnte.
,,Nichts." Grummelte er unmissverständlich.
Ich blieb plötzlich stehen, weil ich nicht länger durch die Gegend geschoben werden wollte.
,,Was ist!?" Fragte Daryl verwirrt.

,,Was ist los mit dir?! Seit wir bei Judith waren, bist du scheiße drauf!"
Warf ich ihm entgegen.
,,Wir wollten nur schon lange weg und wir saßen schon zu lange beim Essen." Zetterte dieser.
,,Warum sagst du den nichts?" Fragte ich ihn.
,,Weil ich dich lächeln sehen wollte." Gab Daryl kleinlaut zu.

Ich drückte mich an seine Brust und flüsterte leise in sein Ohr: ,,Danke."

Er atmete ruhig und war ein wenig ungeduldig.
,,Dann los!" Murmelte ich und ließ von ihm ab.

Gesagt getan.

Wir gingen nun wieder zum Tor und öffneten es.
Dieses Mal schafften wir es ohne weitere Verzögerungen.
Zusammen gingen wir den Weg entlang und suchten nach leichten Opfern für Daryl.

,,Da drüben sind zwei." Sagte ich geschwind und nickte zu den zwei Seelen, die durch die Gegend wankten.
Wir steuerten auf sie zu.
,,Okay. Es wird nicht leicht und du wirst deine Kräfte aufbrauchen, deshalb sind wir auch nicht so weit vom Park entfernt. Glenn und Sam wissen Bescheid. Es kann nämlich sein das du Ohnmächtig wirst." Erklärte ich ernst.
Daryl schaute zu mir und nickte immer wieder.

,,Gut, denk daran: Fokusieren, konzentrieren, kontrollieren und notfalls töten." Mahnte ich an.

Ich blieb immer hinter ihm und schaute ihn dabei zu.
,,Du musst ihnen tief in die Augen schauen. Du darfst nicht aufhören, bis du ihre volle Kontrolle hast." Flüsterte ich, da wir schon nah an den Beißern   waren.
,,Okay. Verstanden." Hauchte Daryl.

Der erste der beiden bemerkte uns und wangte auf uns zu. Gut das es nur zwei Walker waren und keine Runner oder Clicker.
Dieser stöhnte und ächze was den anderen aufmerksam machte. Der zweite drehte sich nun zu uns und kam auf uns zu.

,,Okay und los! Schau ihm in die Augen und konzentrierte dich!" Sagte ich nun mehr.
Er gab sein bestes, doch schien es nicht zu funktionieren.
,,Es geht nicht! Was zur-!" Schimpfte Daryl.
Die Seelen kamen nun sehr nah an uns ran und so musste ich übernehmen.

Ich konzentrierte mich auf den Beißer, der vorne war und merkte wie die, inzwischen gewohnte, Wärme in mir aufstieg.
Meine Augen färbten sich weiß und ich streckte ihnen meine Hand entgegen.

Die Walker hielten an.

Ich ballte meine geöffnete Hand, die ich in die Höhe streckte, zu einer Faust und so platschten die Beißer zu Boden.
Tod durch Finger im Gehirn.
Dann schloss ich meine Augen und beruhigte mich.
Die Wärme ließ nach und ich staunte, dass dieses mal kein Blut aus meinen Augen gelaufen war.

,,So eine Scheiße!" Fluchte Daryl enttäuscht.
,,Hey, das wird schon, ich habe auch länger gebraucht um diese Kraft zu kontrollieren und ich bin noch immer nicht perfekt darin." Versuchte ich Daryl zu trösten.

Er aber war ziemlich angepisst und wies mich ab, als ich ihm in den Arm nehmen wollte. Er ging, samt Armbrust, schnell zurück und ließ mich an Ort und Stelle stehen.

Ich folgte ihm und war ebenfalls sauer, nicht darauf das er es nicht geschafft hatte, sondern darauf, dass er mich wieder wie der letzte Dreck behandelte.

Schon jetzt wusste ich, dass es noch schlimmer werden würde, wir würden uns sicher noch mehr in die Haare kriegen, doch hoffte ich, dass ich mich irrte...

Tja, Pustekuchen.