Kapitel 62: Ein Leben ohne ihn?...

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*Melissas Position*

Bitterlich weinend, hockte ich vor dem leblosen Körper meines Mannes.
Ein letztes Mal sang ich. Ich sang das Lied Armaud (Town of light OST).

Dabei weinte ich und weinte ich, obwohl ich wusste, dass es so kommen musste.
Kurz bevor ich mich verwandeln sollte, wachte ich auf.
Ich war aufgewacht, nicht weil ich in diesem Moment zu einer Seele werden würde, sondern weil in diesem Moment alles in mir starb und ich nicht auf diesen Moment vorbereitet wurde.

Weil dieser Moment anders geendet hatte, als ich eigentlich dachte.
Mein Sohn weinte, so wie ich auch, er gab sich die Schuld an allem was passiert war.

Dabei hatte er mich nur vor dem gerettet, was ohnehin auf mich gewartet hatte.
Daryl hätte schon längst sterben sollen, so hart es klingt.
Ich habe diese Zeit beeinflusst und verändert, doch auch wenn es erst so scheint, als hätte ich es zum besseren gewendet und die Zeit verändert.

Die Zeit holt sich alles zurück.

Jeder musste sterben und man konnte es nur versuchen aufzuhalten oder zumindest aufzuschieben.
Aber ändern würde es nichts.

Viele sind enttäuscht, ich bin enttäuscht, aber die Wahrheit ist, ich konnte dieses Ende nicht verändern.
Den manche Enden sind schon lange geschrieben...
Manche Enden, bleiben einfach so wie sie sind, unverändert.

Ich hockte vor meinem Mann und vergrub meinen Kopf auf seiner Brust. Meine Tränen füllten meine Augen und gossen die weißen und bunten Wiesenblumen, der Wiese, auf der wir gerade saßen.

Mein Mann lag in mitten von Blumen und beinahe war es friedlich.
Die Wiese war wie eine Lichtung. Um uns herum waren in einem Abstand von 100 Metern Bäume, die diesen Ort irgendwie magisch machten.

Als wären wir umringt von einem Schutzwall, der uns die Zeit zum trauern gab, die wir benötigten.

Ich legte meinen Kopf an seine Stirn und strich zeitgleich über seine Brust.
Die Weste, hatte er all die Zeit nicht abgelegt.
Daryl lag dort, mit einem Lächeln im Gesicht. Seine Augen waren noch geöffnet.

Ich schloss seine eisblauen Augen, die immer so kalt und abweisend gewirkt hatten, und in welchen ich mich all die Zeit immer wieder aufs neue verloren hatte.

Sie waren nicht mehr länger diese weißen Augen. Nicht mehr länger die Augen der kaltblütigen Monster.
Ich wollte nicht wahr haben, dass Daryl tot ist. Ich wollte nicht gehen.

Ich wollte bei ihm bleiben.

,,Mum, wir sollten gehen." Ermahnte mich mein Sohn und zeigte auf den weg zurück.

,,Ich kann nicht! Daryl ist noch hier! Ich kann ihn nicht liegen lassen! Er kommt zu mir zurück!" Schrie ich und weinte, als Tate mich von ihm weg ziehen wollte.

,,Mum Bitte!" Rief Tate verzweifelt und zog stärker an meinem Arm.
,,Nein! Ich kann nicht!" Brüllte ich ihm entgegen und mit einem Mal fiel mein Junge nach hinten, da ich mich losgerissen hatte.

,,Nah gut. Aber ich komme mit den anderen zurück!" Schrie er und rannte. Er rannte einfach davon und ließ mich bei der Leiche meines Mannes, meiner großen Liebe, liegen.

Ich würde nicht ohne ihn überleben.

Ich zog den Revolver aus Daryls Gürteltasche und entsicherte ihn.
Weinend richtete ich sie auf meinen Kopf.

Ich schaute zu Daryl, welcher mit ausgebreiteten Armen im Gras lag. Als würde er mich empfangen in dem Reich der Toten.

Ich legte mich vorsichtig in seine Arme und drückte mich leicht an ihn. Dann schloss ich die Augen.

Mit der Waffe an meinem Kopf.

,,Tu es nicht." Hörte ich Daryls Stimme in meinem Kopf.
,,Ich will bei dir sein!" Weinte ich, mit geschlossenen Augen.

Ich öffnete sie kurz und schaute mich um.
Um mich herum standen sie, alle.

Merle, Nina, Carol, Rick, Castiel, Daryl, Roy, Alison, Chris, Andrew, Sam, Dean, Selbst Claytus und mein geliebter Bux.
Alle die mir was bedeuteten standen im Kreis um mich und Daryls leblosen Körper.

Ich schaute einmal um mich herum.

,,Danke, ich liebe euch." Sprach ich und legte mich wieder zu Daryl an die Seite.

Whispering Souls (TWD FF / Daryl Dixon) /Speaking Souls 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt