PROLOG

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"We seldom think of what we have, but always of what we lack."



Ich laufe durch die Straßen unseres Ortes und kann meine Gedanken kaum ordnen. Immer zu muss ich an die alten Zeiten denken und daran, wie es mir ging. Ob ich jemals damit ablschießen kann?

Meine Füße tragen mich zu den alten Orten und Plätzen, von denen ich mir erhofft habe, dass sie noch exsistieren, wenn ich wieder komme. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob ich das wirklich aushalte. Nicht ohne sie.

Sie war so schön.

Sie war mein Engel, meine Rettung und ich war mir dessen nicht bewusst. Nie. Ich hätte sie nie alleine dort hingehen lassen sollen. Ich hätte bei ihr sein sollen. Aber ich war es nicht und das ist meine Strafe jetzt.

Meine Blicke wandern zum Himmel und ich muss meine Augen zusammenkneifen, denn es ist Nacht. Und man sieht die Sterne so gut. So viele Erinnerungen kommen schlagartig hoch.Meine Beine beginnen zu zittern und mir wird heiß. Alleine ein Ort, andem ich oft mir ihr war reicht aus damit mein Körper nicht mehr kann. Sie fehlt mir so sehr. Aber es ist meine Schuld.

Gequält schaue ich wieder zu Boden; zu meinen Schuhen. Trotz meiner dicken Kleidung ist mir irgendwie doch noch kalt. Meine Arme überläuft eine Gänsehaut und da passiert es auch schon.

Ich weine.

Wegen all den Wörtern, die ich nie gesagt habe. Wegen all ihren Gesten, die ich immer ignoriert habe. Wegen ihr. Wegen mir. Wegen uns. Wegen meinen Eltern.

Sie hat mich verlassen, ohne etwas zu mir zu sagen. Ich bin so sauer auf sie. Nein...Ich vermisse sie einfach und will sie wieder für mich gewinnen. Ich kann bis heute noch nicht verstehen, wie das passieren konnte. Sie war alles für mich.

Die Straßen werden immer länger und endloser. Ich fühle mich in dieser großen Welt so verloren ohne sie. Manchmal, wenn ich alleine bin, fange ich einfach an zu reden, als würde sie mir direkt gegenüber sitzen. Es beruhigt mich zu wissen, dass sie irgendwo da draußen ist und es ihr gut geht. Auf der anderen Seite macht es mich jedes Mal wieder traurig, dass sie da draußen ist und nicht bei mir.
Oft frage ich mich, ob ich etwas hätte tun können. Klar, ich hätte da sein sollen. Ich hätte ihr beistehen müssen und dafür sorgen sollen, dass sie beschützt ist. Dass sie sich geborgen fühlt. Dass sie sich geliebt fühlt.

Aber ich habe meine Chance vertan.

Langsam setzte ich einen Fuß vor den anderen und da sehe ich es. Das kleine Baumhäuschen, das sich so sehr in meine Erinnerungen gefressen hat. Es ist mittlerweile vermorscht und in dieser Dunkelheit lässt sich viel mehr auch gar nicht sagen.
Augenblicklich muss ich an vergange Tage denken. An warme, kalte, tränendurchflossene und von Lachen erhellte Tage. So viel Zeit habe ich darin vebracht und nach all diesen Jahren habe ich einfach immer noch das Gefühl, dass ich hier zu hause bin.

Ich will hier nicht weg. Ich kann hier nicht weg.


Nicht ohne sie.





Don't promise  - PAUSIERTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt