"Once in a lifetime."
Nachdem ich aufgelegt hatte packte ich also tatsächlich meine Sachen zusammen, um bei meinen Eltern in einer Villa zu übernachten. So richtig fassen konnte ich das natürlich immer noch nicht, aber ich wollte meine Familie glücklich machen. Alleine, dass Aiden so schlecht auf mich zu sprechen war, machte mich auf der Fahrt zu dem Haus meiner Eltern extrem nachdenklich.
Hätte ich damals doch nur hewusst, wieso er so gewesen war. Dann hätte ich uns beiden und unseren Liebsten eine Menge Schmerzen ersparrt.
In meiner Wohnung hatte ich noch schnell geduscht und mir ein Brot zum Mitnehmen geschmiert, da ich nicht unhöflich sein wollte und meine Eltern fragen wollte, ob ich bei ihnen duschen dürfte. Als ich also gerade in mein Brot biss, stellte ich fest, dass mir Joy unglaublich fehlte. Gleichzeitig war ich aber auch sehr beruhigt, da ich nun wusste, dass sie alleine mir gehörte. Ich denke, dass dieser Gedanke damals von mir alles wirklich erst ins Rollen brachte. Ich ging davon aus, dass Joy selbstverständlich war. Seit kurzem erst waren wir wirklch zusammen und ich hielt sie schon für selbstverständlich. Wie sehr ich mich heute für diesen Gedanken schäme. Außerdem war ich viel zu sehr von mir überzeugt und sogar beeindruckt. In solchen Moment sollte einem der Vater wohl weiter helfen. Im Notfall auch noch die Mutter. Aber ich hatte besser daran getan, zu hause zu bleiben und nicht zu meinen Eltern zu fahren.
Am Haus meiner Eltern angekommen stieg ich aus und erschrak sofort. Aus dem Haus kam so lautes Geschrei, dass sogar ich das hören konnte. Dass ich ihn hören konnte.
Aiden.
Bis heute frage ich mich noch, ob Aiden mich und meine Eltern damals ganz einfach provozieren wollte, ob er sein Revier markieren wollte vor mir, oder ob er das was er sagte wirklich ernst meinte.
"ICH HABE NICHTS ZU WOLLEN? ABER ER? ES TUT MIR LEID, DASS ICH NUR DAS VERDAMMTE ADOPTIVKIND BIN, ABER SOLL ICH IHM AUCH MAL ERZÄHLEN, WIESO IHR ÜBERHAUPT EUCH BEI IHM GEMELDET HABT? IHR SEID SCHWEINE. GEBT EUER EIGENES KIND AB, NEHMT DANN EIN FREDMES AUF UND AM ENDE TAUSCHT IHR SIE NACH BELIEBEN AUS. IHR SEID DAS LETZTE. ICH WILL EUCH NIE WIEDER SEHEN!"
Ein wenig zweifelnd, ob ich kingeln sollte, oder nicht ging ich zu der großen Tür des luxoriösen Hauses udn wartet noch ein paar Minuten. Man hörte meine Mutter ganz leise reden, fast schon flüstern. Darauf hin schrie Aiden wieder.
"JA WAHRSCHEINLICH. UND DASS EMILIA MICH AUF EINMAL NICHT MEHR LEIDEN KANN HÄNGT AUCH GAR NICHT MIT EUCH ZUSAMMEN, IHR EHRENLOSEN..."
Weiter kam er nicht, denn an Stelle seines Geschreis hörte man Lia schreien und dann war Ruhe. Keine Minute später riss Aiden die Tür auf und stand vor mir mit einer Sporttasche, in die er wohl das nötigste gepackt hatte. Er sah mich mit den hasserfülltesten Augen an, die ich je in meinem Leben gesehen hatte und kam mir bedrohlich nahe. So erst sah ich sein leicht blaues Auge und das kleine bischen Blut, dass immer mehr und schneller aus seiner Nase lief.
"Viel Spaß mit den Irren. Hoffentlich findest du die Leichen im Keller."
Aiden rauschte an mir vorbei und mir war natürlich klar gewesen,dass er das sprichwörtlich gemeint hatte. Dass am Ende doch ein wenig mehr daran war, hätte ich mir an dem Morgen des siebten Septembers nicht erträumen lassen.
Kopfschüttelt betrat ich das Haus und sofort schmiss sich Lia mir um den Hals. Naja, eher um die Hüfte, da sie noch ziemlich klein für ihr Alter war. Ihr kleiner Körper wurde von heftigen Schluchzern geschüttlet, weshlab ich in die Hocke ging und sie so ganz umarmen konnte. Behutsam strich ich ihr über ihr blondes, dünnes Haar und versuchte sie zu beruhigen, obwohl ich noch nicht mal wusste, was los war. Nach dem vierten Mal fragen, was passiert war, sah sie mich mi ihren verweinten Augen an und meinte Aiden hatte die Hand gegen "Mommy" erhoben und "Daddy" hätte sie nur verteidigen wollen.
Sofort fiel mir wieder ein, dass Aiden jetzt zum Jugendamt gehen konnte und meine Eltern anzeigen konnte. Vater müsste vor Gericht und das übliche Prozedere würde ablaufen. Das würde Lia extrem zusetzten. Ich hatte in diesem Moment schreckliche Angst um meine kleine Schwester, weil ich nict wusste, wie Aiden reagieren würde.
Genau in diesem Moment kam mein Vater in den Hauseingangsflur und lächelte mich traurig an. Richard sah so aus, als hätte er gerade meine Gedanken gelesen und bedeutete mir, mich aufzurichten. Nachdem ich Lia einen Kuss auf die Wange gedrückt hatte, erhob ich mich und sie lief davon. Mein Vater klopfte mir so auf die Schulter, als wäre er hundemüde und sah mich auch genauso an.
"Mason, du musst mir einen Gefallen tun."
Ich blcikte ihn nur erwartend und fragend an, da ich alles für meinen Vater getan hätte und wartete einfach ab, was er wollte.
"Falls Aiden wirklich auf die Idee kommen sollte gegen uns auszusagen, dann muss ich mich auf dich verlassen können, ok?"
Stirnrunzelnd neigte ich meinen Kopf ein wenig zur Seite, da mir nicht ganz klar war, was mein Vater von mir wollte.
"Ich möchte, dass du sagst, du wärst dabei gewesen und ich hätte ihn nicht geschlagen. Ich möchte, dass du sagst, er wäre gefallen. Ich möchte, dass du zu uns hälst, denn das tut man, wenn man eine Familie hat, Mason."
Das war der erste Gefallen, den ich meinen Eltern tat und leider nicht der letzte.
Ich nickte und sofort drehte mein Vater sich von mir weg, als wäre es ihm nur um das gegangen und nicht um mich selbst. Er ging einfach emotionslos weg und ließ mich in diesem verdammt großen Flur alleine stehen.
Mir wurde so schlecht.
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Don't promise - PAUSIERT
Teen FictionNash Conner ist mit Joy O'Lane in einem Heim aufgewachsen unter ärmlichen Verhältnissen. Er gab sich immer viel Mühe einmal erfolgreich im Leben zu stehen und kümmerte sich seit seiner Kindheit um das Mädchen mit den lockigen Haaren und der karamell...