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"For your eyes only I show you my heart. For when you lonely and forget who you are."

Derr achte September begann und ich war tot müde. Mein gesamter Körper schmerzte von der harten Matratze und ich fragte mich wie Aiden das immer aushielt, hier zu schlafen. Naja, er war ja fast nie da.

Ächzend setzte ich mich auf und betastete meine Boxer, weil ich nach meinem Handy suchte. Es lag auf dem Nachttisch und als ich es sah nahm ich es sofort in die Hand.

(Authors note: Wem passiert das auch immer, dass er nach dem Einschlafen denkt er/sie hätte noch alle Klamotten an? Oder die Brille sucht, die dann vielleicht auf dem Kopf noch sitzt? Also mir immer.)

Leicht enttäuscht stellte ich fest, dass Joy weder angerufen noch mir geschrieben hatte. Ich vermisste mein Mädchen; wollte ich jedoch auch nicht auf die Pelle rücken.

Und in genau diesem Moment dachte ich plötzlich an Madeline. Bis heute weiß ich immer noch nicht, was mich dazu bewegt hat, aber ich tat es. Mir fiel auf einmal auf, das wir sie nicht nach Hause begleitet hatten. Wir hatten dem armen, einsamen Mädchen nichts zu essen angeboten. Wir hatten nicht dafür gesorgt, dass es ihr besser ging. Manchmal verfluche ich mich heute noch für all die ungetanen Dinge. Ich hätte so viele retten können und habe es einfach nicht getan.

Nachdem ich mir frische Boxer aus meiner Tasche, ein schwarzes Tshirt und eine frische Jeans angezogen hatte, fuhr ich mir gedankengelanden durch meine leicht lockigen Haare.Vielleicht hatte ich auch einfach gestern überreagiert. Vielleicht sollte ich einfach alles aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Es konnte doch gar nicht so schlimm bei meinen Eltern sein. Meine Eltern konnten doch gar nicht so schlimm sein, sonst hätten sie nicht versucht mich wiederzugewinnen.

Noch am Nachdenken ging ich auf Entdeckungstour. Es war Donnerstagmorgens also waren Lia und Richard nicht zuhause. Lia besuchte eine Privatschule in der nächsten Stadt und Richard musstr sich um seine Firma kümmern. Von meiner Mum wusste ich nicht, ob sie arbeiten war, aber ich ging davon aus.

"Mum"...

Mum...

Bisher kannte ich nur die untere Etage und zwei Zimmer der oberen Etage des Hauses und nahm mir vor, nun mehr zu erkunden. Langsam ging ich aus meinem/Aidens Zimmer heraus und schloss die Tür. Im Flur stehend überlegte ich noch ein letztes Mal, ob ich das wirklich tun sollte, kam aber zu dem Entschluss, dass meine Eltern mir schon nichts verheimlich würden.

Leichtfüßig ging ich den langen, grauen Flur entlang und kam zu einer geschlossenen Tür, die sich Lias Zimmer gegenüber befand. Kein Schild zierte die weiße Tür und ich öffnete diese. Dahinter befand sich eine Art Bürozimmer, welches höchst wahrscheinlich das meines Vaters war. Eine großer, schwarzer Schreibtisch mit einem PC und einem Laptop stand in dem kleineneren Raum und dahinter ein Schreibtischstuhl. Ein Sekretär und noch ein weiterer Schrank. Mehr war nicht vorhanden. Doch an der rechten Seite des Raumes befand sich eine Tür zu einem weiteren Raum. Ich schritt durch das Zimmer und öffnete die verschlossene Tür. Ein großes, weißes Doppelbett und ein riesiger, weißer Schrank befanden sich darin. Das war also das Schlafzimmer meiner Eltern. Es war genauso trostlos, kalt und einsam, wie alle anderen Räume auf dieser Etage. Um ehrlich zu sein machte mich dieses Haus traurig. Keine Farben, keine Fröhlichkeit, keine Hoffnung.

Ich schloss alle Türen und trat wieder auf den Flur um den letzten Raum aif dieser Etagezu erkunden. Er lag links neben Lias Zimmer. Von ihm erwartete ich auch schon nichts mehr, aber ich sollte mich täuschen.
Der Raum war nicht wirklich groß, aber auch nicht so klein, wie Aidens Zimmer. Am anderen Ende des Zimmer befand sich in der Schräge ein Dachfenster, was gleicb sympatischer wirkte. An sich bestand der Raum häuptsächlich aus Regalen, in denen hunderte von Büchern standen. In zwei Ecken standen kleinere Sofas, die durch Kuscheldecken und Kissen geschmückt waren. Vor jeder Wand standen mindestens zwei solcher mit Bücher vollgestopften Regale und in der Mitte des Raumes stand ein großer Holztisch mit einem kleinen Schrank daneben. Beides stand auf einem weißen Kuschelteppich. Der Laminat passte perfekt zu dem Holztisch und den Wänden, die mit Holz verkleidet waren. Einzig die Regale waren wieder weiß.

Es war ein Traum.

Ohne weiter darüber nachzudenken ging ich auf den Tisch zu und setzte mich einfach auf den dazugehörigen Schreibtischstuhl. Dieses Gefühl von Geborgenheit gefiel mir, das ich verspürte, als ich dort saß. Auf dem Schreibtisch lagen viele lose Blätter, jedoch ordentlivh auf einem Haufen. Darüber lag eine Art Deckblatt mit der Aufschrift "All These Years". Neugierig hob ich gerade das Blatt an, als die Tür knarrte. Erschrocken sah ich auf und blickte meine Mutter an. Sie betrachtete mich zuerst mit ausdrucksloser Miene, bis sie lächelte und sich räusperte.

" Du hast meine Höhle also gefunden."

Don't promise  - PAUSIERTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt