》Du kannst den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen 《
Montag
In der Pause stelle ich mich an die Fensterbank und sehe draußen dem Schneetreiben zu. Die Dächer bekommen langsam eine weiße Schicht ab. Ich liebe die Weihnachtszeit wenn abends alles beleuchtet ist und man sich mit einer heißen Schokolade in decken eingehüllt vor den Kamin setzen kann.
Irgendwann stellt sich jemand neben mich. Ich weiß sofort, dass es Jack ist, auch wenn er nichts sagt. Ich rechne es ihm hoch an das er nicht aufdringlich wird und sich meiner Ruhe anpasst. Als würde er spüren das ich noch einen Moment für mich brauche.
"Bist ein bisschen spät gekommen" flüstere ich nach einer weile. Meine Stimme ist stabiler als ich dachte.
"Hab verschlafen" erwidert er genauso leise.
Vorsichtig drehe ich meinen Kopf zu ihm und mustere sein Gesicht.
Jack lächelt nicht. Er scheint nachdenklich zu sein und zögert einen Moment bevor er meine Hand mit dem blauen Fleck nimmt.
"Ich schulde dir noch was"
Während er das sagt sieht er den Fleck an der nur noch als schwacher umriss zusehen ist. Langsam streicht er darüber um dann sich runter zu beugen und einen einen kaum merklichen Kuss drauf zu hauchen. Verblüfft und zugleich erstaunt gucke ich dabei zu. Meine Hände beginnen leicht feucht zu werden und ich hoffe das er das nicht bemerkt oder einfach ignoriert.
Da ich immer noch zu meiner Hand hinsah schiebt er vorsichtig mein Kinn hoch und sieht mich an. Er sieht mich einfach nur an, ohne eine Miene zu verziehen und das obwohl ich mit Sicherheit rote Wangen habe, meine Haare bestimmt in alle Richtungen stehen. Ich fühle mich hässlich und erbärmlich wie ich so vor ihm stehe. Langsam lässt er meine Hand los die sofort wieder seine berühren will.
"Es tut mir leid" sagt Jack nach einer gefühlten Ewigkeit.
Ich wusste nicht was mich dazu treibt mich an ihn zu lehnen, aber es fühlt sich mehr als gut an. Behutsam legt er seinen Arm um meinen Körper und hält mich fest ,dabei lausche ich seinem ruhigen Atem und seinem gleichmäßigen Herzschlag. Mir ist es egal was die anderen sehen oder was sie denken. Ich bin glücklich auch wenn es nur von kurzer Dauer sein wird.
Sein Bauch knurrt was mir ein kichern herausbringt.
"Sorry hab nicht gefrühstückt" schmunzelt er leise.
"Und ich doofe Nuss halte dich vom Essen ab..." ich bringe wieder den gewohnten Abstand zwischen uns und lehne mich an die Fensterbank.
Er sieht mich kurz an. Mittlerweile hat es aufgehört zu schneien. Nur noch ein paar verirrte Schneeflocken fallen vom Himmel. Ansonsten ist es wie gewohnt.
"Willst du vielleicht in der nächsten Pause mit mir zum Burgerhaus gehen?"
Ich bin zu perplex ihm zu antworten. Weswegen ich nur ein zögerndes nicken raus bringe und nervös über meine arme Streiche.
Er lächelt siegessicher "gut dann gehen wir in der nächsten Pause zum Burgerhaus.
Bevor er sich umdreht um zu seinen Platz zugehen streicht er mir einmal kurz über den Rücken und hinterlässt ein völlig nervös, verwirrtes Ich zurück.
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Stilles Verlangen
Teen FictionIn jedem Leben kommt der Moment, indem du dich entdscheiden musst, zwischen dem was du brauchst und dem was du willst. Und wenn du Glück hast, findest du den Menschen der dich rettet.