》Vielleicht hast du schon denjenigen getroffen, den du niemals wieder vergessen wirst.《
Meine Mutter kommt ins Zimmer und überreicht mir das Telefon.
"Paris ist dran" sie lächelt und verschwindet dann wieder.
Nun stehe ich also mit dem Telefon, bin unfähig klar zu denken und meine Hände zittern.
"Hey" meine stimme ist deutlicher als ich dachte.
Schlagartig ist es unheimlich still am anderen Ende der Leitung, weswegen ich mir einmal durch die Haare raufe und meinen Kopf in den Nacken fallen lasse. Lediglich ihr leiser Atem gibt mir Hoffnung das sie nicht aufgelegt hat.
Jedoch beginnt mein Herz automatisch schneller zu schlagen, als sie beinahe flüsternd die Worte über ihre Lippen bringt.
"Liv."
Paris war das Mädchen was ich von Geburt an kenne. Was mir das Leben gezeigt hat auf ihre Art und Weise. Sie war stark. Ihr konnte ich alles erzählen sie war wie eine Schwester für mich.
Doch dadurch das sie umgezogen ist haben wir uns aus den Augen verloren. Ich wollte sie immer anrufen hatte auch schon ihre Nummer eingetippt, aber weiter schaffte ich es nicht. Zu groß war die angst das sie einfach auflegen könnte.
Mir wurde bewusst wie sehr ich ihre Stimme vermisst habe.
"Paris" rufe ich leise ihren Namen.
"Wie geht's dir?" Fragt sie und ich stehe auf und beginne im Zimmer herum zulaufen, dass mach ich immer wenn ich aufgeregt oder so wie jetzt nervös bin.
"Mir geht es gut Paris. Es ist grad alles sehr lebhaft, aber mir geht es gut."
"Und wie geht es dir?" Hacke ich nach und beginne auf meiner Unterlippe zu kauen.
"Mir geht es auch gut, besonders freue ich mich das du angerufen hast."
Meine Mundwinkel ziehen sich nach oben. Es geht ihr gut.
Zitternd hole ich tief Luft, wobei ich mir innerlich die richtigen Worte zusammenlege.
Immer wieder lösen sich Tränen aus meinen Augen, weswegen ich beinahe Unruhig über meine Wange wische.
"Ich freue mich auch." Schluchze ich.
Sie war schon immer die stärkere von uns beiden weswegen es mich auch nicht wunderte das ich jetzt heulend am Fenster stehe.
Das Gefühlschaos einer sechzehn jährigen ist ausgebrochen.
"Hör Bitte auf zu weinen sonst muss ich mitmachen und du weißt das mag ich nicht." Lacht sie leise.
Es ist schön ihr lachen zuhören.
Ich bin wie im Rausch, kein Alkohol- sondern im Rausch von Paris lachen. Ich liebe es einfach.
Langsam fasse ich mich wieder und wische mir die restlichen Tränen weg.
"Lass uns über was anderes Reden. Was ist Grad bei dir so los?" Ich bin gespannt ob sie mir ausführlicher Informationen gibt oder nur oberflächliche.
"Naja. Im Moment ist Grad viel bei mir los. Mein Bruder hat sich endlich verlobt und meine Schwester bekommt in ungefähr zwei Wochen ihr zweites Kind, außerdem mache ich Grad meine Schule fertig. Und bei dir?" Ich höre wie es im Hintergrund raschelt.
Ich erzähle ihr von Jack, außerdem das Nick langsam seine ersten Krabbel versuche macht und die Zähne anfangen zu wachsen. Inzwischen reden wir über unsere Vergangenheit als sie noch hier gewohnt hat. Wir haben eine verrückte Freundschaft. Zu viel Mist gebaut auf Kosten unserer Eltern. Zu betrunken um klar zu denken. Es gibt so viele schöne Momente mit ihr sei es einfach nur nachts neben ihr zu liegen und in den Sternenhimmel zu schauen, zusammen sich die Zukunft ausmalen. Die verrücktesten Fotos machen oder wie wir an einem heißen Sommertag einfach auf ein Dach geklettert sind im Rucksack Pizza und Bier gehabt haben und dort so lange gesessen bis es abends geworden ist.
Wir waren uns so einig über unsere gemeinsame Zukunft. Wie konnten wir uns nur so verlieren? Alles ist so schwer. Damals wirkte alles so leicht, sie war der Mensch, der mir Licht geschenkt hat. Doch das einzige was mir bleibt sind die Erinnerungen. Und ich hoffe das alles so wird wie früher. Irgendwie.
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Stilles Verlangen
Teen FictionIn jedem Leben kommt der Moment, indem du dich entdscheiden musst, zwischen dem was du brauchst und dem was du willst. Und wenn du Glück hast, findest du den Menschen der dich rettet.