Kapitel 39

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》Kaum zu glauben, wie sehr eine Sache dich zerschmettern kann.《

"Hab nichts gegen sie, sie ist nett und du?"

"Mhh sie ist ok" und nehme ein Schluck von meinem Kaffee

"Und jetzt sag mir die Wahrheit. Ich sehe doch immer dein Blick wenn ich in ihrer Nähe bin." Er lehnt sich nach hinten.

"Ja gut ich hasse sie, außerdem ist sie eingebildet, aber bist jetzt zufrieden?" Antworte ich trotzig

"Ich hab nicht gesagt das du sie mögen musst, aber sie mag dich. Und sie ist nicht eingebildet. Lern sie doch einfach besser kennen dann merkst du es schon"

"Ja sicher. Du beschützt sie gerade ernsthaft?"

"Mein Gott du bist echt anstrengend bei sowas. Was kann ich den dafür das sie zu unserer Gruppe gehört? " stöhnt er.

"Danke, warum so nett heute? Dich zum beispiel fernhalten" Langsam macht mich seine Anwesenheit wütend.

"Warum so zickig? Ich hab dir nichts getan, außerdem warum sollte ich" Konterte er.

Ich tue so als ob ich sein Kommentar nicht gehört habe den noch ein falsches Wort und ich bin mir sicher das ich ihm eine klatschen würde.

"Ich hab das Gefühl das sie dich mir wegnehmen will."

"Warum sollte sie?"

"Guck dich doch mal an. Du siehst gut aus. Bist nett und lustig. Bestimmt perfekt für sie."

"Danke für die Komplimente Schätzchen, aber du dramatisiert dich hier voll rein. Sie ist für mich nur eine Freundin. Mehr nicht."

"Ach und da bist du dir sicher das sie das auch so sieht?" Stoße ich heraus.

"Ja natürlich."

"Wie kannst du dir da so sicher sein?"

"Herr Gott nochmal Liv. Willst du etwa hören das ich sie bevorzuge, dass sie die schönste Frau für mich ist oder das ich sie sogar liebe?! Sie ist verdammt nochmal nur eine gute Freundin für mich." Er haut mit einer Hand auf den Tisch. Erschrocken drehen sich einige Leute zu uns um.

In mir drin lodert ein heftiges wütendes Feuer, welches von Minute zu Minute größer wird.

"Dann geh doch zu deiner Schlampe" ich muss mich zusammen reißen nicht vor ihm los zu heulen wie ein kleines Kind.

Er soll nicht sehen das ich schwach bin. Er darf nicht mitbekommen das er mir den letzten Nerv raubt.

Und das einzige was er herausbekommt, dass einzige was mich echt verletzt.

" Sie ist keine Schlampe" sein Blick ist ausdruckslos. In seinen Augen spiegelt sich die verlorene Kälte, des Winterfrostes am morgen der Dezembertage wieder.

Er steht einfach auf und verlässt das Café. Gerade saßen wir noch in gemütlicher zweisamkeit und jetzt bin ich allein.

Alleine unter tausend Menschen. Ein merkwürdiges Gefühl macht sich in mir breit. Ich fühle mich schlapp in mir drin spüre ich nur noch eisige Kälte. Doch wo ist mein Kompass wo ist meine klare Sicht? Es fühlt sich alles so schwer an, all die Worte die meine Lippen verlassen, scheinen so als würden sie nur leer durch den Raum schwirren, als wäre ich alleine im Theater ohne Publikum. Der Vorhang fällt und ich kauer mich zusammen. Ich male mir die Szenarien aus die nie stattfinden, all die taten, all die Wörter die nie ausgesprochen werden. Es fühlt sich leer an als wäre da nichts, als gebe es keine Liebe und kein Hass.

Immer wieder sehe ich seinen wütenden Blick auf mir und wie er meint:

"Sie ist keine Schlampe"

Diese vier Wörter zerfressen mich Stück für Stück.

Stilles VerlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt