》Es ist extrem,was sich in einem Jahr alles verändert hat.《
Zwei Wochen später
In der Pause gehen Jack und ich in den Park der an der schule angrenzt. Ich mag die Ruhe hier zwischen all den Bäumen. Als ob es den Frieden auf Erden wirklich gibt.
"Also du wolltest reden!" Er sieht mich unsicher an.
"Ja du hast es verdient, aber du musst wissen das du mir dennoch wichtig bist."
Ich beobachte wie ein bisschen Spannung von ihm abfällt.
Seine Schultern entspannen sich ein wenig. Er versucht seine Erleichterung zu überspielen und fährt sich deswegen durch die Haare. Ja genau, ist schon okay, lenk mich nur ab von dem, was ich eigentlich sagen will. Ich versuche meine Gedanken zu ordnen und spüre schon wieder diesen Sog, der mich zu ihm hinziehen will.
Ich räuspere mich um die Zeit hinauszuzögern. In seinen Augen ist nun angst zusehen.
"Also ich habe nachgedacht." Beginn ich nach einer weile.
Er zieht skeptisch eine Augenbraue hoch, aber bleibt still.
"Liv was ist los?" Fragt er in die Stille hinein weil ich nicht fortfahre.
Meine Gefühlswelt ist wieder ausgebrochen ein Haufen Elend und Selbstmittleid.
"Jack... ich" er seufzt.
"Ich schaff das nicht mehr."
"Was?"
"Das alles. Uns." Und deute mit einer Handbewegung zwischen uns.
"Du hast jemand besseres verdient. Ich kann nicht mehr mit dir zusammen sein." Antworte ich.
Er sieht mich perplex an
"Hast du jemand anderes kennengelernt?" Fragt er durch zusammen gebissenen Zähnen. Seine Adern zucken gefährlich an den Schläfen.
"Was? Nein!" Schrei ich schon fast.
" Vielleicht hab nur ich das Gefühl, aber wir driften auseinander, wir verlieren uns immer mehr. Diese leeren Gespräche machen mich wahnsinnig. Gestern saß ich auf dem Fensterbrett und ich hab gehofft das wir noch existieren, aber es ist leere Hoffnung. Es bringt für mich einfach nichts mehr."
"Weißt du noch als wir am Meer waren und du meintest das wir uns nicht fallen lassen und wir das beide schaffen?!." Er guckt mich traurig an.
Ich versuche krampfhaft die Tränen zurückzuhalten die sich in meinen Augen bilden. Meine Fingernägel krallen sich in die innenfläche meiner Hand. Nicht jetzt. Nicht hier. Nicht vor ihm. Ich wiederhole die Wörter in meinen Kopf immer wieder.
Er weiß das er einen Wunden Punkt getroffen hat.
"Irgendwie hatte ich geahnt das du lügst." Nun guckt er mich abwertend und Wütend an.
"Sag das nicht. Du bist ein wundervoller Mensch der mir das Lieben beigebracht hat. Ohne dich wäre ich jetzt nicht die Person die ich heute wäre." Ein schluchzen dringt aus meiner Kelle.
"Hör sofort auf weiter zureden. Ich will das nicht hören. Dieses gefassele von Liebe und was ich aus dir gemacht habe."
Sein Gesichtsausdruck hat sich verändert er ist hart und kalt. So kenne ich ihn nicht. Ein anderer Mensch steht vor mir der mir völlig fremd ist.
Und genau in diesem Moment, indem Jacks Blick meinen trifft und er mir einen Moment in die Augen schaut, stelle ich fest, dass man sich von einer Sekunde auf die andere von einem Menschen entfernen kann.
"Ich sollte jetzt gehen" flüster ich leise.
Er nickt mir gleichgültig zu, seine Hände in der Hosentasche vergraben.
Ich blicke mit verschleierter Sicht noch einmal in das braun was ich so sehr liebe, präge mir all seine Gesichtszüge ein und drehe mich um. Mit dem Wissen das es unser Ende ist.
Ende
DU LIEST GERADE
Stilles Verlangen
JugendliteraturIn jedem Leben kommt der Moment, indem du dich entdscheiden musst, zwischen dem was du brauchst und dem was du willst. Und wenn du Glück hast, findest du den Menschen der dich rettet.