Kapitel 19

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》Der Tag wird kommen und aus Pech wird Glück, alles kommt zurück Baby, Stück für Stück. 《

Inzwischen ist es bereits sechzehn Uhr wir sitzen auf seinem Balkon in decken eingehüllt.

Jack nickt entschuldigend auf die Zigarette in seiner Hand.

"Schon ok" das es mir tatsächlich was ausmacht verschweige ich.

"Du hast einen schönen Ausblick von hier" sage ich nach einer weile und schaue wie er auf die von lichtern erhellte Stadt, da es langsam dunkel wird. Meine Beine sind über seine gelegt und hin und wieder trinke ich aus einem Glas Wasser.

"Ich mag es auch. Meine Mutter hat nach einer Wohnung gesucht, in der Schwangerschaft von meinem kleinen Bruder, weil sie meint das unsere alte zu klein ist und hat dann halt diese hier gefunden. Anfangs bin ich voll dagegen gewesen, aber inzwischen bin ich mehr als zufrieden."

Ich lächel. Es ist schön ihn so reden zuhören.

Seine Zigarette ist mittlerweile aufgeraucht und er drückt den restlichen Stummel in dem Aschenbecher aus.

Er sieht zu mir herüber und ein grinsen ziert sein Gesicht.

"Was ist?" Fragend sehe ich ihn an.

"Weißt noch wie wir auf Feldmestpraktikum in einem Bett geschlafen haben?"

Natürlich weiß ich das noch. Manchmal hat es sogar genervt wenn er abends oder mitten in der Nacht ins Zimmer kam und mir Gesellschaft zu leisten. Morgens hab ich dann meistens keine Decke mehr gehabt, aber ansonsten war alles gut...

Zuhause habe ich dann die Decke bestimmt zwei Wochen nicht gewaschen da sie so gut nach ihm gerochen hat. Einfach ein unvergesslicher Geruch.

"Wie kann ich das vergessen. Du hast dich ja so breit gemacht mit deinem arsch das ich blaue Flecken bekommen habe" auch ich grinse nun.

"Ach quatsch. Gibs zu du hast es genossen" lacht er und wackelt danach mit seinen Augenbrauen.

Seinen einen Arm hat er mal wieder um mich gelegt.

"Nein ich hab mich eingeengt gefühlt und es war unbequem."

"Du hast gesabert. Das sagt schon alles" gibt er grinsend zurück.

Mein Gesicht ist sofort um einiges röter. Muss er das jetzt erwähnen...

"Ey dafür kann ich nichts. Ehrlich. " ich boxe ihm leicht gegen die Schulter."

"Weißt du das ich jetzt wegen dir einen blauen Fleck bekomme?! " Er reibt sich demonstrierend seine Schulter.

Seine Miene macht einen gequälten Eindruck.

"Sei mal kein weichei so doll war das jetzt nicht" trotzdem gucke ich ihn besorgt an.

Ein Lächeln erschien auf seinen Gesicht was er aber versucht zu verbergen indem er auf seine Lippen kaut. Ist ja nicht so das es noch besser aussieht.

"Schon süß zu sehen wie besorgt du mich grade angesehen hast"

"Das war auch das mindeste was ich machen konnte." Grinse ich

"Ehm, können wir vielleicht rein mir ist kalt" füge ich hinterher.

Mir ist wirklich kalt, selbst durch die zwei decken die über mir liegen...

"Dann wollen wir mal nicht so sein und der kleinen Liv diesen gefallen tun"

Ich stehe auf.

"So klein bin ich nun wieder auch nicht" und verschrenke die Arme vor der Brust.

Nun steht er ebenfalls auf und schmunzelt.

"Aber kleiner als ich"

Ja gut... er ist mindestens zwei Köpfe größer als ich.

"Das ist alles eine Frage der Zeit" sage ich während wir rein gehen.

Er schließt die Tür hinter uns.

"Na klar du wirst eine zwei Meter Frau" gibt er lachend von sich.

"Wirst schon noch sehen"

Und folge ihm, wahrscheinlich in sein Zimmer.

"Sry das es hier so unordentlich aussieht" er zuckt entschuldigend mit den Schultern.

In seinem Zimmer sieht es typisch nach Jack aus. Seine Wände sind alle weiß bis auf eine Wand die mit Fotos tapeziert ist.

Ansonsten sind die Möbel im schlichten Braun-Ton gehalten.

Es wirkt chaotisch. Seinen Tisch kann man nur schwer erkennen, sein Bett ist nicht gemacht und auf dem Boden liegen vereinzelt ein paar Tshirts herum.

Ich finde es toll hier. Ein Zimmer sagt viel über denjenigen aus der hier wohnt.

Ich gehe zu der Fotowand. Jack folgt mir und stellt sich neben mich. Es sind Landschaftsbilder, Familienfotos und Bilder mit Freunden zusehen.

Aber am meisten fasziniert mich das Foto wo Jack seinen kleinen Bruder, Toni auf dem Arm hat. Beide blicken lachend in die Kamera.

"Das war an seinem vierten Geburtstag"

Ich sehe zu ihm.

"Ich weiß noch das ich ihm extra einen Papageien-Kuchen gebacken hatte und er sich dann einfach drauf gesetzt hat."

Er lacht bei der Erinnerung und sieht mich dann nachdenklich an.

Ich erwidere seinen Blick fragend. Nun steht er vor mir seine Hände auf meiner Schulter plaziert. Meine Atmung stellt sich ein, was nicht grade vorteilhaft ist, da mein Herzschlag sich verdreifacht.

Seine Augen ruhen auf mir was mit meinem Körper passiert weiß ich in dem Moment nicht denn ich schließe die Lücke die zwischen uns ist und drücke meine Lippen auf seine.

Stilles VerlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt