Kapitel 16

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》Gerade,weil wir anders sind, werden sie reden.《

Wir fallen für einige kurze Sekunden in schweigen. Jack sieht nachdenklich aus und starrt an die Wand an, was mich dazu bringt auf meine Unterlippe herum zu kauen.

Er seufzt schließlich und schaut mich nun an. Während er mich kurz mustert, warte ich geduldig auf seine Antwort.

"Ich hatte Angst."

Nun, ich hatte was anderes erwartet. Alles außer Angst.

"Oh" bringe ich nur heraus. Jack sieht mich entschuldigend an.

"Aber wieso?" Ich bin verwirrt

"Ich weiß es selber irgendwie nicht. Ich war dumm." Er fährt sich durch die Haare die jetzt noch mehr in alle Richtungen Abstanden.

"Ist schon ok. Bin dir ja nicht sauer wollte es halt nur wissen." Lächel ich verlegen. Nur enttäuscht.

"Aber das was ich gesagt habe stimmt wirklich. Ich mag es wie du meinen Namen ausspricht, außerdem mag ich ebenso deine Augen die immer fröhlich herum blicken. Sie strahlen so schön."

Wow. Sowas zu hören ist echt schön, es lässt einen neuen Mut fassen nicht hässlich zusein.

Etwas unbeholfen stehen wir uns gegenüber. Ich weiß nicht, was ich sagen oder tun soll.

Wie verabschiedet man sich richtig? Ist eine Umarmung zu viel?

Jack nimmt mir meine Entscheidung ab, indem er einen schritt nach vorne tritt und mir einen kaum merklichen Kuss auf die Wange gibt. Mein ganzer Körper kribbelt und ich möchte am liebsten in Luft aufgehen.

So schnell wie er gekommen ist geht er wieder zurück um zu gehen vorher dreht er sich nochmal um und winkt mir zu.

Er lässt mich alleine zurück... und ich kann ihm nur hinterher starren.

***

Zuhause erzähle ich Miranda am Telefon alles über mein Treffen mit ihm. Jedes kleine Detail erwähne ich auch wenn's unnütz ist. Dieser Tag hat mich ein Schritt näher zu ihm gebracht. Zu einem Menschen der nicht nur durch seine innere Ausstrahlung glänzt sondern auch durch sein perfektes aussehen. Es kommt mir vor als würde er mich verstehen, zweifellos. Und doch kennt er mich kein bisschen. Es ist verrückt wie wichtig uns ein Mensch sein kann, wie man verzweifelt seine Nähe braucht oder seinen Geruch einatmen muss nur um Glücklich zu sein. Wenn ein lächeln auf seinem Gesicht erscheint und man sofort berührt wird. Dieser Mensch bewirkt jedes mal aufs neue wunder. Und dafür danke ich ihm das er Gefühle in mir auslöst die ich noch garnicht kenne. Ihn zu sehen ist ein wahres Geschenk.

***

Ich weiß nicht, ob das Ziel, was man erreicht, nicht doch das selbe ist, aber wenn man eigene Entscheidungen treffen kann, dann wird vielleicht das Leben selbst zum Ziel. Ich glaube dafür, sollte man alles geben und die, die es schaffen durchzuhalten, sind die wirklich Starken. Und ich will zu den wirklich Starken gehören. Dafür werde ich kämpfen. Der Vogel ist frei und endlich trifft er die Entscheidung zu fliegen. Und er fühlt sich großartig.

Stilles VerlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt