Kapitel 5

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Eine wahrer Freund ersticht dich von vorne.
- Oscar Wilde

Ich kann es nicht glauben. Es ist eigentlich unvorstellbar. Ich hatte die Hoffnung auf meine Seelenverwandte schon längst aufgegeben. Ich soll nach all den Jahren der Tyrannei und des Mordes meine Gefährtin gefunden haben.

Diese Kreatur soll meine Gefährtin sein. Sie ist so zerbrechlich und zart. Besteht nur aus Haut, Knochen und Organen. Meine Gefährtin ist wie ein Schmetterling. Entfaltet gerade zum ersten mal ihre Flügel. Sie redet aber nicht, was nervt. Sie hat Angst vor alles und jedem und, dass wird sich nicht so schnell ändern.

Ihre Augen sind Blau, fast schon so grau wie meine und ihr Haar ist braun, Karamell braun. Gestern hat sie nichts gegessen, aber dafür hast sie essen für mich gemacht. Ich weiß, dass sie die Birne nicht gegessen hat, aber wenigstens das Stück Schokolade. Wie eine echte Gefährtin und Luna. Das nervt. Sie hat keine kraft! Wird sich nie durchsetzen können! Sie wird nutzlos für mich sein! Höchstens wird sie mir, irgendwann Kinder gebären. Kinder die irgendwann das Rudel übernehmen.

Die Göttin will mich verarschen. Sie bestraft mich dafür, dass mein Rudel das beste ist. Dafür das ich besser bin als unser Alpha König. Dafür das ich schon so lange Alpha bin und keine wider Rede dulde. Dafür dass ich mit harter Hand durchgreife. Dafür das die meisten Rouge durch meine Hand, mein Rudel sterben. Trotzdem meine Gefährtin gehört mir. Ich werde jeden umbringen der ihr schadet. Aber was die Vampire mit ihr wollten? Sie hat nicht mal eine besondere Blutgruppe. Geschweige denn, dass sie eine besondere Eigenschaft hat.

»Alpha?« fragt einer der Krieger. Samuel war einer einer Hauptkrieger und einer der besten. Dieses meeting dauert zu lange. Wir sind immer noch am gleichen Punkt. Alles nur nutzlose Einwände, die uns nicht weiter bringen. »Ergebnis?« verlangte ich nur zu wissen.

»Wir greifen eiskalt an, ohne Vorwarnung. Entweder getötet oder gefangen genommen. Wir nehmen Rex Team, das von Aaron und das von Julian« erklärte Samuel schnell. Ich nickte ihm zu. Der plan passte mir. Ohne wenn und aber töten. Keine unnötigen Tote und Verletzte.

»Sollten wir nicht lieber eine Absicherung haben? Wir wissen nicht wie viele es sind« meinte mein Beta Justus. Dieser Waschlappen. Weshalb ist er nochmal mein Beta? Ach ja er ist ein guter Kämpfer und Stratege. Leise knurre ich ihn an. Er zuckt wiederum nur mit den schultern. Tut einen auf unschuldig. Wie kann seine Gefährtin das aushalten? »Sicher ist sicher. Wir wissen nur das die unterirdisch leben. Nicht ob es noch andere Ausgänge gibt.« erklärte Justus sein verhalten. Scheiß Justus. Da hat er recht.

»Gut, Ron, Jake und Justus sind die Nachhut« bestimmte ich. »Nur wir drei?« Fragte Justus geschockt. Mit einem Satz stand ich hinter ihm. Knurrte laut und drückte sein Kopf schmerzhaft auf die Tischplatte. Meine Hand war in seinem Nacken vergraben.

»Wie war das?« hinterfragt ich und druckte zu. Er wimmerte und murrte ein paar Beleidigungen. Ich drückte fester zu. Der Bastard tut alles um mich auf Hundert achtzig zu bringen. »Nichts, mensch bei der Göttin. Reg dich nicht auf!« entschuldigte Justus sich. Fest schlug ich seinen Kopf nochmal auf die Tischplatte. Der Geruch seines Blutes erfüllte den Raum. Nicht mal die Göttin konnte ihm mehr helfen. Mit einem leisen knurren ließ ich mich auf meinen Stuhl fallen.

»Alpha?« fragte Samuel neugierig. Was will er? »Was?« knurrte ich auf. Mein Wolf kam zur Oberfläche. Meine Augen waren sicher Gold. Ich spürte meinen Wolf dicht unter der Oberfläche, er war genauso schlecht gelaunt wie ich selber.

»Das Mädchen in eurem Haus, wer ist sie?« seine Frage formulierte er vorsichtig, gut durchdacht. »Das geht euch allem nichts an. Außer ihr wollt sterben« drohte ich und stand auf. Es ertönten "ja Alphas" und die Krieger senkten ihren Kopf aus Respekt. Justus folgte mir. Laut knallte die Tür hinter uns zu.

SchmetterlingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt