Kapitel 29

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Es gibt keine ewige Verdammnis, es gibt nur ewige Erlösung.
- Albert Schweitzer

Mir war warm, viel zu warm. Ich hatte schon lange nicht mehr so gut geschlafen. Ich hatte, dass Nachtlicht nicht mal gebraucht. Es gab mir zwar eine Zuversicht, aber es war nicht von Nöten gewesen. Verschlafen öffnete ich meine Augen. Das erste was ich sah, war eine nackte Brust. Ich hatte mich gestern an Alexander gekuschelt. Er war warm und bequem, gab mir Sicherheit und Geborgenheit. Alexander schlief noch, seine Brust hob und senkte sich regelmäßig. Ich drehte mich vorsichtig um und versuchte aus seinem Klammer griff zu entkommen.

Alexander zog mich wieder an seine Brust. Kann ja nicht wahr sein. Bin ich sein Teddybär? »Schlaf« murmelte Alexander verschlafen und vergruben sein Gesicht in meinem Haar. Ich drehte mich wieder zu Ihm um, sah genau auf seine Brust, seine Nackte Brust. Cerberus klauterte auf Alexander herum. Er stand genau auf Alexanders breiten Schultern. Mit Mühe und Not bekam ich Cerberus zu fassen und streichelte ihn. Er schnurrte und kuschelte sich an mich. Verspielt biss er in meine Finger.

Ich spielte mit Cerberus und wartete einfach bis Alexander bereit war auf zu wachen. Es dauerte eine halbe Ewigkeit. Er schnaubte kurz und gähnte laut. »Morgen.« Seine Stimme klang rau und rauchig. Alexander kuschelte sich an mich. Cerberus gab darauf hin ein fauchen von sich. Alexander machte nichts. Er blieb so liegen und jedes mal, wenn ich seinen Griff entkommen wollte, druckte er mich wieder an sich.

»Ich hab mich an dich gewöhnt, weißt du.« Alexanders Augen waren geschlossen. »Du bist da, wenn ich nach Hause komme. Du schläfst lieber auf dem Boden mit einem Licht an, weil es dir Sicherheit gibt. Du duscht nur drei Minuten und das Kalt. Ich weiß, dass Kleider dir besser gefallen als Hosen. Hosen geben dir dass Gefühl eingeengt zu sein. Wenn ich dir die Erlaubnis geben würde, dieses Haus zu verändern, dann wäre es Farbenfroh und einladend. Ich weiß, dass Kinder dich lieben und die anderen Rudel Mitglieder sicher auch. Ich weiß, das Rex und Samuel einen Narren an dich gefressen haben.«

Ich bin Sprachlos. Alexander weiß so einiges über mich. Aber seine Augen werden geschlossen. »Ich hab dich beim Fangen spielen gesehen. Glücklich, lachend und Wild. Du lässt die Vergangenheit, Vergangenheit sein und die Zukunft, die Zukunft. Ich bewundere dich in diesem Punkt. Du bist Stark, Unabhängig, widerstandsfähig und eigenständig.«

Er druckte mich an sich. Küsste meine Lippen. Seine Lippen bewegten sich sanft gegen meine. Ich erwiderte den Kuss und vergrub meine Händen in seine Haare. Langsam löste ich mich von ihm. Ich hatte Alexander geküsst. Weshalb hatte ich so reagiert? Es war ein Instinkt ihn zurück zu Küssen. Ich schmeckte ihn noch auf meiner Zunge, sein Geruch hin jetzt an mir. Ich war als seins gekennzeichnet. Ich seufzte und löste mich von ihm. Er hatte ja recht. Ich hatte mich auch schon an ihn gewöhnt und meine Gefühle wurden, durch seine Kennzeichnung vielleicht verstärkt, aber sie waren da. Meine Gefühle für ihn waren da, dass konnte ich nicht abstreiten. Ich nahm Cerberus und druckte mich an ihn, kuschelte Cerberus halb Tod.

»Ich weiß, dass wir uns Gegenseitig nicht in und auswendig kennen, aber ich weiß eins, Linnia. Du bist mir und Accorus wichtig, Lebenswichtig. Ich werde dir kein L-Wort nennen, weil das Falsch ist, aber ich wurde es dir beweisen wollen, so dass du mir glaubst.« seine Stimme klang nicht verzweifelt, eher zuversichtlich und arrogant. Ich wusste genau welches L-Wort er meinte. Sicherlich nicht Lebensmittel, Leben, Lasagne, Lampe oder Laternen. Aber beweise hätte ich gerne. »Du bist mir auch wichtig. Ich schulde dir viel und Cerberus ist ein Beweis. Aber wird sind nie auf einander eingegangen. Ich will beweise und zum Beispiel hast, du meine Brüder eingeladen, würdest du meine Eltern auch einladen?« Es war ein Versuch.

Aber es kommt schon so plötzlich, dass er meint ich wäre ihm wichtig und so weiter. Was veranlasst ihn, dass zu sagen? Was erhofft er sich? Ich weiß, was der zweite teil einer Vereinigung ist: nämlich Sex. Wie lange es wohl, noch dauert bevor die Schmerzen anfangen? Ich weiß es nicht und ich will es nicht wissen. Meine Aussichten dazu sind nicht gut. Ich werde Sex haben, weil Alexander mich als seins Markiert hat und nur Sex die Schmerzen lindern wird. Es ist aussichtslos sich darum zu drücken, aber will man wirklich so sein erstes mal mit seinem Gefährten haben? Gezwungen durch eine Göttin und Instinkten? Und nicht weil, wir beide dazu bereit sind und es uns wünschen? Traurig schüttel' ich den Kopf, um meine Negativen Gedanken los zu werden. »Schmetterling?« Alexander zieht mich zu sich und druckt mich kurz an sich, dann verschwindet er in seinem Kleiderschrank. Ich verschwinde in mein Zimmer und mach mich fertig.

Unten in sauberen Klamotten angekommen sehe ich Alexander am Küchentisch. Gegenüber von ihm steht ein Mann, denn ich nicht kenne. Ich nähere mich den beiden und sehe, dass Cerberus zwischen ihnen steht und faucht. Der Mann nickt mir zu und murmelt "Luna". »Hallo« grüße ich zurück und nehme Cerberus an mich. Der Gast von Alexander wirkt erleichtert. »Deine, Brüder sind hier.« fängt Alexander an und setzt sich an den Küchentisch. »Sie sind zwar zu früh, aber ich freue mich darüber. Sie wollen, den Tag mit dir verbringen und vielleicht ein paar Tage bleiben. Ihr trifft euch gegen Zwei Uhr. Ich bin gegen Abend wieder da.«

»Wirklich? Jetzt schon? Für wie lange? Gut! Ich lade sie zum Essen ein! Ich bin weg! Ich -« fing ich über glücklich an. Ich konnte mich einfach nicht beherrschen. »Nein, Zwei Uhr! Du musst noch Frühstücken und Zähne putzen und brauchst Schuhe und Cerberus essen und du weißt nicht wo sie sind. Also warte geduldig, wie ein Krokodil auf seine Beute« unterbrach Alexander mich und wies mich zurecht. Ich will aber nicht warten. »Bitte! Samuel oder Rex oder Aaron kann mich begleiten! Bitte! Ich flehe!« ich sehe ihn traurig an. Wieso soll ich warten bis zwei Uhr? Ich will und möchte meine Brüder gerne kennen lernen und sie wieder als Familie ansehen. Ich finde das irgendwie unfair! »Nein, warte einfach bitte! Es gibt gute Gründe« befahl Alexander mir. Ich fing mit schmollend mit meinem Frühstück an. Das ist so was von unfair. Was bringt es zu warten? Ich will nicht warten! Ich benehme mich wie ein Kleines Kind, dass seinen Sinn nicht bekommt...

Sonntag, der 7 August 2016

SchmetterlingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt