Kapitel 11

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»Ich bin ein Mensch« –
»Da bist du was Rechts!«
- Gotthold Ephraim Lessing

Mein Bein war in einen Verband gelegt, dass viel zu eng um mein Bein geschnürt wurde. Zum Glück ist es nicht gebrochen! Das Gebäude in dem ich jetzt war wurde, dass Rudel Haus genannt. Samuel hatte mich hier her gebracht und war direkt danach verschwunden. Der Arzt war zwar vorsichtig vorgegangen, aber ich hatte nicht unbedingt vertrauen zu ihm. Ich wusste nicht mal seinen Namen. Sehr freundlich war er auch nicht, eher distanziert und sicher nicht zuvorkommend. Das Lächeln wahr eher ein leises auslachen!

Dieser Ort machte mich neugierig. Bisher war ich nur in der Zelle und in Alexanders Haus gewesen. Ich kann den Ort ja erkunden. Diese Neugier habe ich schon lange nicht mehr gespürt. Leise tapste ich aus dem weiß sterilen Raum hinaus. Ich landete in einem genauso sterilen Flur. Keiner war zu sehen. Alexander hat es mir nicht verboten, aber soll ich es wirklich wagen? Viel kann mir nicht passieren. Keiner von den wachen war zu sehen. Komisch. Leise ging ich den Flur entlang. Es sah wie ein Krankenhaus aus, weiße Wände, weiße Türen und Krankenbetten gegen die Wände geschoben. Es kam mir alles so seltsam verlassen vor. Sollte im Rudel Haus nicht eigentlich das Rudel wohnen? Leise schlich ich weiter zur nächsten Tür, eine Glastür. Die Fenster bestätigten mir dass, ich immer noch im Wald war. Ob ich weit von Alexanders Haus entfernt bin? Ob Alexander in der nähe ist? Ob ich noch meine Wachen habe?

Schnell ging ich nach draußen und sah mich um. Leise schreie ertönten. Ein Fußball kam mir entgegen. »Du Idiot!« schrie eine Weibliche Stimme. Ein Mädchen kommt auch schon um die Ecke gerannt und bleibt stehen. Sie Mustert mich und spannt sich an, sah mich feindlich an. »Was machst du hier? Name? Rudel?« verlangte sie barsch und kam auf mich zu. Ängstlich wich ich vor ihr zurück. Die braunen Haaren hatte sie zu einem Pferdeschwanz gebunden. Vor mir blieb sie stehen, baute sich auf. Mein Humpeln würde mir bei der Flucht nicht helfen.

»Antworte!« verlangte sie lauter, barscher. Ihre Stimme klang tiefer. Auch verfärbten sich ihre Augen leicht. Ein weiterer Werwolf tauchte hinter dem Mädchen auf, in seiner Wolfs Gestalt. Der braune Wolf war kleiner als die Krieger und viel kleiner als Alexander. Sollte ich los schreien? Vielleicht nach Alexander oder Samuel? Ich schlucke. Hätte ich gewusst, dass ich in dieser Situation landen würde, wäre ich im Krankenzimmer geblieben. »ANTWORTE!« schreit sie laut, geht dabei einige Schritte nach hinten. Der Wolf greift sofort an. Schnell Ducke ich mich. Was mache ich jetzt? Vorsichtig krabbel ich weiter weg. Mein bein schmerzt. Was soll ich jetzt damit anstellen? Auf gut Glück? Hoffen, das mich irgendjemand verzweifelt schreien hört.

»ALEXANDER!« schreie ich verzweifelt und entgehe knapp den nächsten Angriff. Der Wolf hatte mich gerade noch nicht köpfen können um Haaresbreite. Erleichtert atmete ich auf. Schnell stand ich auf. Hinter mir war deutlich das knurren der beiden Werwölfe zu hören. Ich machte einen Satz nach vorne. »SAMUEL!« schrie ich den Namen des Kriegers. Mein Körper fühlte sich schwer an. Ich spürte wie ich grob zu Boden geworfen wurde. Der braune Wolf stand über mir. Mein Ende.

»Jacky, Jonathan!« schrie eine bekannte weibliche Stimme. Anna, sie kam auf mich zu gerannt. Zwei weitere Mädchen folgten ihr, die aber nicht sehr erfreut aussehen. Der Wolf stieg von mir hinab und verschwand in die Büsche. Das Mädchen behielt mich aber genauestens im Auge. »Geht's dir gut?« fragte eine besorgte Anna, sie wirkte ängstlich und nervös. Schnell nickte ich. Der Wolf kam wieder hervor. Dies mal jedoch in Menschengestalt. Er sah aus wie das Mädchen nur als junge. Das sind also Geschwister. Er ließ mich auch nicht aus den Augen. Seine Augen funkelten wütend.

»Alpha Alexander wird dich Köpfen Jonathan!« mahnte Anna ihn tadeln. Jonathans Blick blieb eisig auf mir. »Sie stand da! Sieht aus wie eine Spionin die man erwischt hat!« verteidigte Jonathan sich. »Stimmt! Sie hat mir nicht geantwortet!« pflichtete Jacky ihm bei. Die haben mir eine Heiden Angst ein gejagt. Und angegriffen bevor ich überhaupt realisiert habe, dass ich unerlaubt das Haus verlassen habe. Obwohl ich habe es irgendwie darauf ankommen lassen. »Die kleine sieht nicht mal gefährlich aus! Die hat wahrscheinlich eine Heiden Angst! Sie ist zudem noch verletzt! Ihr seit so dämlich!« sagte eine von Annas Begleiterinnen. Sie redete zwar abfällig über mich, aber verteidigte mich indirekt.

»Trotzdem sie ist die Gefährtin vom Alpha« murrte Anna leise. Dann sah sie mich an und kam näher. Die Augen der Jugendlichen wurden groß. Ich spürte ihre Angst, wie nervös sie wurden. »Linnia, geht's dir gut? Hast du schmerzen?« fragte sie nochmal Fürsorglich. Wieder nickte ich. Die haben sie nicht mehr alle auf einer Reihe. Alexander hat echt komische Leute in seinem Rudel! Mein Bein pochte wieder und ich habe morgen, bestimmt eine riesige Beulen am Kopf.

»Ich habe Alpha Alexander verständigt, er kommt sofort. Er ist nicht sehr erfreut.« sprach sie wieder sanft zu mir, aber jeder könnte sie deutlich verstehen. »Alexander?« Murmel ich leise seinen Namen. Er hatte mich nicht schreien gehört. Genauso wenig wie Samuel.

»Gut dass, du dich an meinen Namen erinnern kannst. Du hast ärger, der bis nach Kanada geht! Unerlaubtes verlassen der Krankenstation! Zudem hast du verursacht das einer meiner besten Krieger in 'ner Zelle sitzt! Also 'ne verdammte Erklärung?« schrie Alexander hinter mir. Vorsichtig drehte ich mich zu ihm um. Er sah Fuchs Teufelswild aus. Nicht gut. Seine Augen verfärbten sich wieder. Ich möchte den Gold Ton zwar, aber er wütend und genervt aussah, hieß es nichts Gutes.

»Deine Schuld« rutschte es mir heraus. Ich schlug mir die Hand vor dem Mund. Scheiße, ich kann mein Grab schaufeln. Aber es stimmt. »WIE BITTE?« verlangte Alexander zu wissen. »Samuel hat geholfen, das er in 'ner Zelle sitzt. Ist deine Entscheidung, Alpha« antwortete ich schnell. Hoffentlich wird er nicht sauer. Obwohl das ist er ja schon.

»Er hat sich nicht an befehle gehalten, Linnia!« polterte Alexander los. »Er hat mir geholfen! Du bist unfair!« hielt ich dagegen. Er sah mich weiterhin an. Seine Atmung ging schwer. Angriff ist die beste Verteidigung. Das sollte ich mir aber nicht zu oft trauen. Dann kann ich wirklich anfangen ein Grab zu schaufeln!

»Er hatte einen Befehl!« murrte Alexander genervt. Einen Befehl? Er hat mir geholfen. »Was wäre, wenn er nicht rein gekommen wäre. Dann hätte ich den ganzen Tag dort gelegen. Hätte den ganzen Tag diese schmerzen erleiden müssen. Dann hätte ich vielleicht eine Panikattake gehabt.« meinte ich schwach. Ich konnte eh nicht von ihm gewinnen. »Du hast recht, Alexander« fügte ich hinzu. Alexander ging sich durch die Haare. Dann ging er in die Knie und sah mir in die Augen. »Ich werde ihn nicht bestrafen, wenn dir etwas einfällt um es wieder gut zu machen« schlug Alexander mir vor. Seine Augen sahen in meine. Er schien mich so überzeugen wollen.

»Wie?«

»Das ist deine Sache, du hast eine Stunde Zeit.« Damit lief Alexander davon. Die beiden Werwölfe, die mich angegriffen hatten folgten ihm. Sie sahen Ängstlich aus und auch zeigten sie Reue, sahen aber nicht in meine Richtung. »Alpha Alexander, muss Samuel bestrafen sonst zeigt er schwäche« meinte Anna versöhnlich. Samuel hat mir geholfen und dafür muss er bestraft werden? Dafür das er etwas Gutes gemacht hatte? Das ergab keinen Sinn!

»Miss, erinnern sie sich? Rex« ertönte die Stimme von Rex hinter mir. Rex hatte eine Glatze und trug eine sonnen Brille. Ich nickte. Er hatte dafür gesorgt, dass ich Samuel vor seinem Erstickungstod gerettet hatte. »Gut. Also Alpha meinte entweder ihr geht nach Hause oder ihr bleibt hier und ich zeige euch das Rudel Haus.« unterbreitete Rex mir beide Vorschläge. Da muss man doch nicht Überlegen. »Zweites« erwiderte ich schnell. Rex lächelte mich an. Er schien sich zu freuen. »Schlaue Entscheidung. Bleibt hier, ich besorge euch ein paar Krücken, dann humpelt ihr nicht so und wir können uns schön viel Zeit mit der Führung lassen.« Damit verschwand auch Rex. Als ich mich um sah bemerkte ich, dass Anna und ihre Begleitung auch schon weg waren.

A/N
Für die, die heute ihr Zeugnis bekommen habe, hoffe ich dass es zufrieden ausgefallen ist und, dass man nicht so wie ich, seinen Lehrer Köpfen möchte, weil er seine versprechen nicht einhält. Aber herzlichen Glückwunsch oder sowas in der Art!
Eure Linkszanne

Freitag, der 8 Juli 2016

SchmetterlingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt