Worries

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Felix ging auf Daniel los, doch Daniel hatte trotz seines Rausches immer noch Kraft sich zu wehren. Er verpasste Felix ein blaues Auge und verschwand danach aus der Wohnung. Das hatte ich alles nicht gewollt. Mensch.
''Geht's?'', ich sah ihn mit gerunzelter Stirn an, während ich ihm etwas zum Kühlen der Wunde gab.
''Lynn, stell dir vor, ich wäre jetzt nicht gekommen, ich -'', er nahm seine freie Hand und hielt meine.
''Ich weiß, Felix. Danke, du hast mir quasi das Leben gerettet.'', ich war mir sicher, Daniel hätte mich nicht umbringen oder sowas in der Art können, aber trotzdem war ich Felix dankbar. Sehr sogar. Wegen mir hatte er jetzt dieses blaue Auge.
''Ich dachte, du hast keine Zeit und..'', ich sah zu ihm.
''Wollte dich überraschen.''
''Ist dir gut gelungen'', leicht schmunzelnd drückte ich ihm einen sanften Kuss auf seine Lippen.
''Was ist denn hier los? Lynn? Felix? Wie seht ihr bitte aus?'', nun stand Henning mit zwei vollen Einkaufsbeuteln in der Küche und starrte uns an, als wären wir zwei mega heiße Aliens.
''Nur ein kleines Missverständnis'', ich versuchte uns aus der Sache herauszureden, hoffend, dass auch Felix mitspielte. Doch er sagte nichts.
Henning starrte uns immer noch unglaubwürdig an. ''Okay.. dann eh, pack ich jetzt mal die Einkäufe aus..''
Felix und ich machten uns in mein Zimmer, sofort stürzte er sich auf mein Bett und riss mich mit ihm. Er starrte mir lange in die Augen, ich musterte sein blaues Auge, danach küsste er mich ein weiteres mal. Man, das fühlte sich so gut an. Liebe ist schon was ganz tolles. Danach aber, ließ er seine Hand zu meinem Hals wandern.
''Seh dir an was er mit dir gemacht hat. Du verdienst das nicht Lynn.'', er zeigte auf die Angriffswunden von Daniel, meine Nase hörte zum Glück schon auf zu bluten und ich merkte nur noch leichten Druck in meinem Gesicht.
''Er kann doch nichts dafür.''

Felix' Sicht

Wie konnte ein Mensch nur so manipulativ auf jemanden wirken?
''Er kann was dafür und er wird es wieder tun und wenn ich nicht da gewesen wäre.. Gott, überleg dir mal was passiert wäre!'', ich fuhr mir durch die Haare. Es erschreckte mich, wie manche Menschen einen so großen Einfluss aus andere haben. Seitlich starrte ich zu ihr. Auf ihrem Hals waren rote Abdrücke von seiner Hand. Ich werde diese Bilder nie wieder aus meinem Kopf bekommen können.
''Wie lange macht er das jetzt schon mit dir?'' Ich wollte und konnte nicht mehr ruhig und gelassen bleiben. Dieser Spast meint sich an meiner Freundin vergreifen zu können? Ich kann dasselbe machen, nur mit ihm. Okay, natürlich war ich nicht so muskulös wie er und hatte nicht so einen festen Griff aber ich würde das hinbekommen. Hundert pro.
''Keine Ahnung, es hat alles angefangen als ich hier her gezogen bin..'', ihre Stimme war kurz vor dem Abbruch. ''Sein Vater ist gestorben und ihm ging es halt nicht so gut und dann fing er mit dem Trinken an und dann ist ihm halt mal die Hand ausgerutscht.''
''Das ganze läuft hier also schon über zwei Monate? Scheiße, Lynn.''
Gemischte Gefühle bildeten sich in meinem Bauch. Ich war wütend und enttäuscht. Sie hatte mich angelogen nur um diesen Lappen zu beschützen! Vertraute sie mir etwa nicht? Aber das größte Problem war ja, dass sie wirklich denkt, dass er es nicht wieder tun wird. Dass das nur 'ne Phase ist. Is es aber nicht. Auf keinen Fall.
''Lynn, hör mir zu. Dieser Typ braucht Hilfe. Klinische Hilfe'', ich versuchte es ruhig. ''Aber weißt du was? Von mir aus kann dieser Typ in der Hölle schmoren, du bleibst auf keinen Fall hier, nicht alleine.''
Das Mädchen verschränkte ihre Arme und sah mich wie ein Hundebaby an. Oh nein, nicht diesen Blick. Der zieht jetzt nicht. Ich war auf 180.
''Du hast ja recht, aber -''
''Kein aber'', ich nahm ihre Hand ''er wird dich wieder verletzen und du kannst dich nicht wehren. Versteh doch, ich mache mir Sorgen, ich will dich einfach nicht verlieren und ich will auch nicht, dass du wegen so einem Typen kaputt gehst.''
Sie nickte nur und wischte sich eine Träne aus den Augen. Ich würde mir einen Plan ausdenken und alles würde gut gehen. Ich hoffte es zumindest. Naja, wenigstens war sie jetzt auf der richtigen Seite. Wir lagen dann eine Weile da und umarmten uns. Der Körper, der neben mir lag, wäre vielleicht nicht mehr da gewesen, wäre ich 2 Minuten später gekommen. Alleine schon die Vorstellung erschreckte mich, ich liebte sie doch so sehr.

The only exception // Felix Brummer (Kraftklub)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt