Lynn's Sicht.
''Da lang!'', ich klammerte mich an Felix' Hand um durch den Wald zu gelangen. Zum Glück wurde meine Arbeitskollegin noch rechtzeitig gesund und da Felix mit anbot, ihn auf dem Kosmonautfestival zu besuchen, befand ich mich nun mitten in irgendeinem Chemnitzer Wald. Henning bedauerte sehr, dass ich ihn nicht weiter begleiten konnte und auch ich fand das anfangs schade. aber ich wollte eigenständig und erwachsen sein, da muss man manchmal Kompromisse eingehen und, wie jeder andere Mensch, arbeiten gehen. Mein zitternder Körper brachte Felix zum Anhalten. Er sah mir in die Augen.
''Ist alles okay? Frierst du etwa?'' Es waren unerträgliche 27 Grad in den mitten des Waldes, es lag nicht daran. Ich hatte heute noch nichts gegessen was meinen Kreislauf verrückt spielen ließ, dazu kam noch die Angst von irgendwelchen Tieren, die im Wald sein könnten. ''Nein, alles gut. Lass uns weiter gehen.'' Brummer wollte mir irgendetwas zeigen, noch durfte ich aber auf keinen Fall erfahren was. Nachdem wir weitere fünf Minuten durch Büschen und Bäumen liefen, merkte ich, wie mir Blut das Bein runterlief. Ich hatte mich in einem dieser verfickten stacheligen Büsche verfangen, scheiße. Schnell befreite ich mich aus meiner Lage und lief Felix hinterher. Eine leichte Atemnot verschwerte es mit ihm schritt zu halten. Ich sollte echt mehr Sport treiben. Felix machte stopp vor einem riesigen Baum. Als ich weiter hoch sah, entdecke ich ein Baumhaus. So eins hatte ich mir als Kind auch immer gewünscht, aber natürlich nie bekommen. Mir wurde langsam echt schwindelig und alles wurde immer unschärfer.
''Scheiße, Lynn, dein Bein.'' Mit seinem Zeigefinger zeigte Felix auf mein Knie. Das war ja mehr Blut als ich dachte, woah.
''Warte, denkst du, du schaffst es die Leiter hoch?'' Er deutete auf die Leiter an dem Baum. Ich nickte und machte meinen Weg nach oben.''Sag mal, wie lange warst du schon nicht mehr hier?'', das Baumhaus war schön aber hatte nicht gerade den besten Zustand.
''Also abgesehen von heute, seit über 5 Jahren nicht mehr.'', Schultern zuckend öffnete er die Tür zum Haus.
''Wenn ich bitten darf. Guck mal, die perfekte Höhe für so einen Gartenzwerg wie dich.'' Er lachte mich aus aber es stimmte. Ich konnte perfekt stehen, während Felix sich schon fast hinhocken musste. Es befanden sich eine Matratze und zwei Pizzakartons auf dem Fußboden, daneben war ein kleiner Laptop und ein paar Teelichter.
''Setz dich.'', er deutete auf die Matratze. Er zog sein weißes T Shirt aus und band es um meine Wunde. Ein leichtes schmerzvolles Stöhnen kam aus meinem Mund, das tat scheiße weh. Oberkörper frei stand er nun da und ich musste echt aufpassen, dass ich nicht die ganze Zeit auf seine Muskeln starrte.
''Danke Felix.'', ein Lächeln breitete sich in meinem Gesicht aus. Aber was sollte das alles hier? Nicht, das es mir nicht gefiel, aber sowas machte noch nie jemand für mich.
''Du kannst mir nach dieser unfassbar gut schmeckenden Pizza danken!'', er hatte sein typisches Grinsen aufgesetzt und überreichte mir einen Pizzakarton. Wir aßen und erzählten uns die komischsten Sachen über uns. '
'Ich hab mal in 'nem Kino gearbeitet und immer wenn Lady's Night war, wurde ich von den Weibern da so ganz komisch betoucht und angemacht. War richtig unangenehm, aber dafür gab's gutes Geld.'' Ich verschluckte mich schon fast an meiner Pizza und konnte gar nicht mehr aufhören mit Lachen.Als wir fertig mit Essen waren, machte es sich Felix auf der Matratze bequem. Wir sahen uns in die Augen und ein Gefühl von 1000 Schmetterlingen, die in meinem Bauch rumfliegen, machte sich frei. Er klopfte leicht auf den freien Platz neben ihm und ich legte mich daneben. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und spürte, wie er mit meinen Haaren spielte. Es war nichts sexuelles, was wir hier taten. Es war ein einfaches neben einander liegen und es fühlte sich gut an. Sehr gut. Ich merkte, wie meine Augen immer schwerer und schwerer wurden und konnte mich schließlich nicht mehr dagegen wehren; ich schlief ein.
Als ich aufwachte, lag ich nicht mehr auf Felix Oberkörper. Hysterisch setzte ich mich auf. Ich war alleine in dem Baumhaus. Ich hoffte, dass Felix nur kurz runter gegangen war um zu pinkeln oder so. Wie konnte ich eigentlich nicht bemerken, dass er weg war? Schlief ich etwa so tief und fest? Neben der Matratze sah ich einen Zettel liegen.
'Ich muss zum Auftritt, ich hol dich später wieder ab. Hoffe du hast gut geschlafen!
- Felix'
Daneben war ein kleines Herz gezeichnet. Oh man, ich wollte auf keinen Fall alleine hier oben bleiben. Panik machte sich in mir breit. Langsam öffnete ich die Tür vom Baumhaus, ich wollte einfach nur noch hier weg. Wie viel Uhr war es inzwischen? Man konnte kaum noch was erkennen, es war alles dunkel. Scheiße.
''Egal, ich werde den Weg zurück schon irgendwie finden'', dachte ich.Langsam kletterte ich die Leiter runter, doch dann passierte es. Ich rutschte ab und landete volle Kanne auf dem Boden. Ein leichtes Zischen kam aus meinem Mund. Ich spürte meine aufgeschürften Hände und eine Wunde an meinem Ellbogen. Leicht fasste ich mir gegen den Kopf. Hätte ich besser nicht tun sollen, denn ich packte in eine weitere Wunde auf meiner Stirn. Scheiße, scheiße, scheiße.
''Na wenigstens bist du jetzt unten. Auch gut.'', ich versuchte mir Mut anzureden, was nicht wirklich klappte. Von welcher Richtung kamen wir noch mal? Ich lief den Weg, der mir am besten erschien, doch alles sah anders aus als heute Mittag. Ein knackendes Geräusch versetzte mich in Panik. Was war das? Ich fing an zu rennen, doch das Geräusch verfolgte mich. Gerade als ich nach hinten sah, fiel ich ein weiteres Mal zu Boden. Mir tat alles weh und Tränen liefen mir über die Wange.
''Bitte tu mir nichts...'', eine Gestalt ging auf mich zu und ich konnte das Weinen nicht mehr stoppen. Ich versuchte etwas zurück zu krabbeln, aber es ging nicht. ''Lyndsey?'', eine bekannte Stimme. Es war Felix. Gott sei Dank. Er leuchtete mir mit einer Taschenlampe direkt ins Gesicht und hockte sich langsam vor mich. Er musste voll erkannt haben, dass ich Angst hatte.
''Hey.. ich bin's Felix. Ich tu dir doch nichts..'' Sanft strich er über meine Wange und ich lies meinen Tränen freien Lauf. Der Junge nahm mich in die Arme und versuchte mich zu beruhigen.
''Ich musste heute auftreten, es tut mir leid. Ich wollte dich nicht alleine lassen, aber du hast so süß geschlafen...'' Ich weinte noch mehr. Aber nicht aus dem Grund, nein, ich lies gerade alle meine Gefühle raus.
''Ich bin dir hinterher gelaufen aber du wurdest immer schneller. Es tut mir leid.'' Ich versuchte mich zu beruhigen und atmete tief ein und aus.
''Bitte wein' nicht mehr..'', Brummer küsste meine Stirn und ich hörte augenblicklich auf zu weinen.''Das muss dir doch nicht leid tun!'', ich zwang ein Lächeln auf meine Lippen und spürte, wie gut Felix' Gegenwart mir tat. Er half mir aufzustehen und wir machten uns auf den Weg zurück zum Festivalgelände. Das Laufen fiel mir immer schwerer und so beschloss Felix mich im Brautpaarstil zu tragen. Sanft klammerte ich mich um seinen Hals und legte meinen Kopf bei ihm ab. Ich war völlig fertig, das war alles zu viel für mich. Ich gab ihm einen leichten Kuss auf sein Kinn, weil ich seine Wange nicht erreichen konnte und murmelte ein paar Wörter vor mir hin. ''Danke, Felix, danke..''
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The only exception // Felix Brummer (Kraftklub)
Fanfiction''Das ich dich mag heißt nur, dass ich nicht weiß, wie man das anders sagt.''