Gestern wärst du 23 geworden. Es ist ein Jahr her, als ich dich verlor. Ein verdammtes Jahr. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie Karl in mein Zimmer kam und mich in die Arme nahm und wie ich deinen leblosen Körper nicht von mir trennen wollte. Auf der Beerdigung weinten alle. Henning gab mir eine lange Zeit die Schuld dafür, dass ich dich aus seinem Leben gerissen hätte, natürlich machte das die Situation nicht einfacher aber naja, er war ja auch nicht im Unrecht. Ich wollte ja unbedingt, dass du nach Chemnitz ziehst. Ich verfiel in Depressionen, wir verschoben unser Album um ein paar Monate, doch jeder, sogar ihr Bruder sprachen mir Mut zu. Ich weiß, dass du wolltest, das ich weitermache. Dass ich nicht traurig um deinen Tod bin und so lebe, wie ich es davor tat. Aber wie kann ich ohne das Wichtigste in meinem Leben leben? Ihr seht, manchmal zerbrechen Dinge und du kannst die Zeit nicht zurück holen, egal wie hart du es versuchst. Du gingst, starbst und ich zerbrach. Erinnerungen, das ist alles was ich von dir habe. Manchmal liege ich einfach da, für ein paar Stunden auf meinem Bett und rieche an deinen Shirts und dann merke ich wieder, wie sehr ich dich liebe und wie sehr du mich liebtest.
Ich stehe alleine auf der Brücke, umgeben von Menschen und ich denke mir, das könnte mein Leben sein; ich arbeite ganz normal, toure, gehe schlafen und erlebe jeden Tag was neues. Alles alleine oder mit meinen besten Freunden. Und in dem Moment, als ein Windzug durch meine Haare fährt und leichte Wellen in dem See unter der Brücke anschlagen, denke ich, das wäre sogar noch viel besser wärst du jetzt neben mir. Doch dann hört der Wind auf und das Wasser ist wieder still und ich gehe zurück zum Bus.
Ich wollte ein perfektes Ende. Wollte dich heiraten, Kinder mit dir bekommen. Aber jetzt habe ich auf hartem Weg gelernt, dass sich manche Gedichte nicht reimen und viele Geschichten keinen klaren Anfang, Mittelstück und Ende haben.
Du bleibst für immer in meinem Herzen, hoffentlich sehen wir uns bald wieder. Ich liebe dich, Lyndsey May.
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Jetzt ist's vorbei. Nach langem Überlegen, habe ich mich für das einzig richtige entschieden; ich beende diese Geschichte. Ist zwar nicht das schönste Ende, aber ihr wisst ja, traurige Dinge sind interessanter. Ich habe mir das Ende schon am Anfang ausgedacht und die Geschichte so basierend geschrieben. Das Lynn Krebs bekommt war anfangs so gar nicht geplant, deshalb bitte ich auch um Verzeihung, wenn manche Zusammenhänge einfach unlogisch und falsch sind, da ich selbst keine Erlebnisse mit der Krankheit hatte. Noch mal danke für's lesen, hab euch alle lieb. Natürlich plane ich eine neue Geschichte nur hab ich noch keine Ahnung wer mein Hauptcharakter (vielleicht wird's auch einfach noch eine über Felix Brummer, lmao) sein soll. Wenn ihr Vorschläge oder Wünsche habt, lasst mich's wissen. Noch mal danke für alles, buenos nachos muchachos und muchachalatas!
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The only exception // Felix Brummer (Kraftklub)
Fanfiction''Das ich dich mag heißt nur, dass ich nicht weiß, wie man das anders sagt.''