Dear Klaus,
Wie Du vielleicht noch nicht weißt, wirst Du demnächst Onkel. Ich weiß nicht, in welcher SSW ich bin und wollte dich fragen, ob Du mir einen Termin bei einem guten Frauenarzt machen könntest. Ich wäre Dir so extrem dankbar!
Mit freundlichen Grüßen oder besser mit lieben Grüßen
Deine Schwester
RebekahIch steckte auch diesen Brief in einen Umschlag und steckte ihn vor die Haustür. Mutter und meine beiden Halbschwestern Gabriella und Victoria waren gestern wieder abgereist, nachdem Mutter und ich uns endlich ausgesprochen hatten. Wir umarmten uns sogar zum Abschied und sie gab mir eine ihrer Lieblingsketten, die ich mir sogleich ansteckte.
Mutter sagte, dass diese Kette schon ihren Vorfahren gehört hatte und nun würde sie mir gehören. Daraufhin umarmte ich sie ein weiteres Mal und sie verließ dann die Insel mit ihren beiden Töchtern.
Am nächsten Tag....
Ich trabte in die Küche und machte mir ein Frühstück: Spiegeleier mit Toast. Als ich es gegessen hatte, rannte ich zum Klo, da ich mich übergeben musste. Allerdings hatte ich einen weißen Fleck auf dem Weg ins Bad gesehen, der gestern noch nicht da gewesen war. So ging ich nach dem Kotzen in den Flur und entdeckte einen Brief. Ich nahm in und ging mit gerunzelter Stirn ins Wohnzimmer. Dort ließ ich mich auf die Couch fallen und öffnete den Brief.
Liebste Schwester, Erst einmal herzlichen Glückwunsch zu deiner Schwangerschaft! Was den Arzttermin angeht, so hast du ihn heute um 4 Uhr. Ein Fahrer wird dich um 2 Uhr abholen, also sei bereit und mach dich schick!
In Liebe
KlausIch hatte immerhin heute Nachmittag, um nach dem Frauenarzttermin nicht mehr auf diese Insel zu müssen. Ich würde einfach mein Zeig da lassen, bis auf meinen Geldbeutel, mein Handy und den Laptop, an dem ich sosehr Gefallen gefunden hatte. Eigentlich war ich außer mir vor Freude, das erste Mal mein Kind sehen zu können, aber ich wollte unbedingt, dass Stefan dabei war, was er sehr wahrscheinlich nicht sein würde. Ohne ihn fühlte es sich so schwer an, obwohl eine Schwangerschaft das Schönste im Leben eines Menschen sein sollte.
Um ein Uhr überlegte ich mir, was ich denn anziehen sollte. Es sollte auf jeden Fall etwas sein, mit dem man auf die Straße gehen könnte, das aber auch etwas edel war.
Schließlich hatte ich mich für eine rosé farbene Bluse entschieden und eine weiße Hose. Ich war sogar erstaunt, dass ich nur eine halbe Stunde für diese Kleiderauswahl gebracht hatte. Zuletzt machte ich mir noch die Haare und ich frischte mein Make-Up auf.Ich nahm meine Handtasche, stopfte meine Habseligkeiten, so gut wie es ging, hinein, und ging auf den Bootssteg. Ich wartete nur vier Minuten und schon kam das Boot, das mich hoffentlich in die Freiheit bringen würde. Der Kapitän stieg aus, reicht mir die Hand und führte mich aufs Boot. Nach einer kurzen Überfahrt, betrat ich zum ersten Mal seit knapp zehn Tagen wieder Land. Im Moment war ich so glücklich, dass ich gar nicht bemerkte, dass mich jemand von hinten umarmte. Ich schloss die Augen und lehnte mich nach hinten zurück und öffnete sie kurz darauf wieder, um zu schauen, wer es war. Es war Stefan. Ich hätte aufschreien können vor Glück, Freude und überwältigender Liebe! ,,Schatz, ich habe dich so unendlich vermisst!", begrüßte er mich und drückte mir einen weiteren Kuss auf den Mund, den ich sogleich erwiderte. ,,Und ich dich erst! Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie es ist, zehn Tage alleine auf einer Insel zu verbringen", stöhnte ich. ,,Mit dir wäre es so romantisch gewesen. Mit dir hätte ich auf dieser Insel garantiert Wochen überlebt.", verfiel ich in romantische Tagträume. ,,Wir können das ja bald mal machen", schlug er vor. Ich sah betreten auf die Boden und bemerkte dabei die Uhr an meinem Handgelenk, die mir zeigte, dass ich nicht mehr viel Zeit hatte, um zum Frauenarzt zu gelangen. Um genau zu sein, waren es nur noch 15 Minuten. Ich nahm Stefans Hand und rannte los. Ich wusste zwar nicht wohin, aber ich rannte immerhin. Nach in etwa drei Minuten bekam ich Seitenstechen und war ganz aus der Puste, als mir einfiel, dass ich genauso gut ein Taxi nehmen konnte. Das war ja schließlich nicht mein Geld, sondern das des Königs und der Königin von Dänemark, die ja wohl einmal ein paar Kronen ausgeben konnten, für ihr zukünftiges Enkelkind. Ich hob meine Hand, in der Hoffnung, dass schnell ein Taxi kommen würde. Ich hatte sogar einmal in meinem gesamten Leben Glück. Sonst wär ich immer diejenige, die über alles stolperte, sich mindestens einmal pro Tag den Kopf anstieß und andere Sachen passierten. Hoffentlich würde mein Kind meine Tollpatschigkeit nicht erben. Es sollte so wie Stefan sein, vom Charakter her, aber auch etwas von mir. Bloß eben nicht meine Tollpatschigkeit.
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Plötzlich Royal
RomanceWas ist, wenn dein Ehemann dir verheimlicht hat, dass er der Kronprinz von Dänemark ist? Du hast die ganze Zeit gedacht, er ist nur ein stinkreicher Anwalt. Wie reagiert er, wenn du dann auch noch schwanger bist? Finde es heraus in Plötzlich Royal...