Suddenly the whole world has changed

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"Hi Mama. Kannst du bitte noch ein wenig weiter auf Leonia aufpassen?", rief ich meiner Mutter im Vorbeigehen zu. Ich bekam nicht einmal mehr mit, dass sie mir zunickte. Also beeilte ich mich und rannte fast mit meinen hohen Schuhen gegen die Autotür. Stefan verdrehte lachend die Augen. "Das ist so typisch du!" Ich fiel in sein Lachen mit ein. In diesem Moment wussten wir nicht, wie schnell uns das Lachen noch vergehen würde.
Als wir am Palast ankamen, stand Margarethe schon auf der Treppe und hielt erstaunlicherweise ein Taschentuch in der Hand. Ich hatte meine Schwiegermutter noch nie in einem Hauch von Gefühlen gesehen. Wir gingen normalen Schrittes die Treppe hoch. Wir durften uns keine Blöße geben. Es standen jeden Tag Reporter in der Einfahrt, die sehr wahrscheinlich jetzt schon rätselten, was vorgefallen war. Stefan umarmte seine Mutter und führte sie zurück ins Schloss. Im Palast setzten wir uns auf Sessel, die im prunkvollen Eingang standen. "Was ist los, Mutter?", frage Stefan in das Schweigen hinein. "Etwas Schreckliches ist passiert, mein Sohn.", flüsterte sie. "Dein Vater, mein Ehemann, der Prinzgemahl von Dänemark, ist gestorben. Die Ärzte wissen noch nicht warum. Sie gehen davon aus, dass sein Herz versagt hat." Stefan sah seine Mutter entsetzt an. Seine Augen füllten sich mit Tränen. Ich stand auf und umarmte erst einmal meine Schwiegermutter, wenn auch nur kurz. Danach umarmte ich Stefan. Und zwar so innig, wie ich es noch nie getan hatte. Er sollte Trost bei mir finden und sich geborgen fühlen. Es war ein schrecklicher Tag. Minuten standen wir so da. Bis Margarethe wieder anfing, zu sprechen. "Ich habe mich dazu entschlossen, das Amt der Königin niederzulegen. Ohne Henrik schaffe ich das nicht. Ich werde das Amt an dich weitergeben. Und zwar so schnell wie möglich. Du wirst in wenigen Wochen der König von Dänemark sein, mein Sohn. Und zwar ein Großartiger." Margarethe schaute ihren Sohn voller Stolz an. Aber für mich und Stefan brach in diesem Moment eine Welt zusammen. Wir würden noch mehr reisen. Wir würden hier wohnen. Wir ständen noch mehr im Licht der Öffentlichkeit. Alles würde sich ändern. Und dann auch schon so bald. "Mutter, ich bin mir sicher, dass du auch ohne Vater eine tolle Königin sein wirst. Du schaffst das auch ohne ihn.", versuchte Stefan ihr gut zu zu reden und uns aus dieser miserablen Lage wieder herauszubringen. Aber leider Gottes blieb Margarethe stur und beharrte darauf, dass Stefan König werden würde und ich die Königin, denn genau das hätte Dänemark gefehlt, ein junges, dynamisches Königspaar. Wir würden in unsere Aufgabe schon noch hineinwachsen. "Was ist mit Leonia?", fragte Stefan und sprach damit unseren wunden Punkt an. "Ich kann mich um sie kümmern. Aber es wird Zeit, dass ihr einen Babysitter einstellt.", sie zuckte mit den Schultern. "Welcher Sonntag wäre dir denn recht?", fragte Margarethe ihren Sohn. "Von was redest du?", wollte er wissen. "Von deinem Krönungstag. Von eurem Krönungstag.", verbesserte sie sich. Ich würde auch gekrönt werden? Hilfe! In nächster Zeit war so viel zu erledigen und dann sollte ich auch noch irgendetwas auf Dänisch auswendig lernen? Nein, danke. "Am besten gar keiner.", sagte Stefan wahrheitsgetreu. "Gut, dann bestimme ich jetzt. Euer Krönungstag ist der 14. April.", bestimmte sie. "Das war auch der Krönungstag von Henrik und mir. Möge er in Frieden ruhen." Nach diesen Worten brach die noch amtierende Königin in Tränen aus. Ich schaute meinen Ehemann hilflos an. Er ging daraufhin auf seine Mutter zu und umarmte sie. Ich starrte währenddessen auf ein Blumenbouquet. Schließlich hatte Margarethe sich wieder beruhigt und meinte: "Wir müssen es dem Volk sagen." An einen Diener gerichtet meinte sie: "Lassen Sie einen Pressesprecher kommen. Am besten Amanda." Der Diener nickte nur und machte sich auf den Weg zu Amanda.
Kurze Zeit später trat Amanda in den Raum an. Sie war wunderschön. Sie hatte rote Haare, graue Augen und eine Figur, für die manche Frauen Morde begehen würden. Ich sah an mir herunter. Im Moment hatte ich noch etwas von meinem Babybauch, aber jeder hatte mir versichert, dass das jeder Frau so gehen würde. Immerhin hatte ich jetzt genügend Stress und würde den Speck in Null Komma Nichts abgebaut haben. "Haben Sie es schon gehört?", fragte Margarethe Amanda. "Es tut mir sehr Leid, für Sie alle, eure Hoheit.", sagte sie. "Geben Sie die traurige Nachricht auf allen sozialen Plattformen bekannt und schreiben Sie eine Pressemitteilung. In einer Stunde möchte ich es hinter mir haben.", sagte sie und Amanda nickte nur. "Ich mache mich sofort auf den Weg, eure Hoheit." Amanda verneigte sich und verließ den Saal. "Henrik soll doch einen gebührenden Abschied haben.", sagte ich bedächtig. "Was waren seine Lieblingsblumen?", fragte ich Margarethe. "Rosen.", schniefte sie. "Dann werden wir nach der Pressemitteilung Rosen niederlegen. Das Volk wird das sehr wahrscheinlich nachmachen. Dann sieht er, dass sein Volk um ihn trauert." "Das ist eine gute Idee, Schatz.", sprach Stefan mir zu. "Die Staatstrauer müssen wir auch noch verhängen lassen. Teilen Sie das bitte auch noch Amanda mit.", die Königin wandte sich wieder dem Diener zu. Dieser nickte nur und machte sich umgehend auf den Weg zu Amanda. "Dann lasst es uns hinter uns bringen.", sagte ich und umarmte Stefan nochmals.

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