Kuba

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Kuba. Das Land meiner Träume. Ich wollte schon immer einmal hier hin und nun war es endlich wahr geworden. Wenn auch unter anderen Umstanden, als dass ich als kleines Mädchen geplant hatte. Im Nachhinein war es richtig kitschig, aber ich wollte immer, als ich ein kleines Kind war, dass mein Freund und ich auf Kuba Urlaub machen würden. Und dann, am letzten Tag würden wir am Abend einen Strandspaziergang machen und er würde mich fragen, ob ich ihn heiraten wollte. Das war einer meiner kleinen Mädchenträume gewesen. Nun stand ich hier, mit 24, hatte einen Mann und bald drei Kinder. Ich würde mal sagen, alles anders, als geplant. Aber ich würde die Zeit hier genießen. Die Zeit, ohne Reporter, ohne die Schlagzeilen, ohne den Druck, auf einem Event zu erscheinen, ohne das alles. Die Zeit, die ich nur für mich und meine Familie hatte. Ich würde das alles genießen. Und sonnengebräunt nach Dänemark zurückkehren und dort die Neuigkeit wie eine Bombe einschlagen zu lassen. Bis dahin waren es aber noch drei Wochen. Drei Wochen voller Glück, voller Lebensfreude, voller Tatendrang. Ich freute mich und war so glücklich. Ich streckte meine Arme in die Höhe und begann, mich im Kreis zu drehen. "Huch", ich stolperte, aber glücklicherweise fing Stefan mich auf. "Nicht so hastig." Leonia war im Moment in ihrem Kinderwagen und wir liefen die Strandpromenade von Havanna entlang. Es war atemberaubend. Überall waren so viele Menschen, die ein Lächeln auf dem Gesicht hatten. Hier war jeder so fröhlich. Lag es an der Insel, oder woran sonst? "Wo ist denn jetzt unser Hotel?", fragte ich neugierig. "Es ist gleich hier um die Ecke." Aber statt einem Hotel sah ich ein riesiges Haus. Stefan nahm einen Schlüssel aus seiner Hosentasche und schloss das Gartentor auf. "Ich dachte", begann ich meinen Satz. "Ich wollte einfach einmal so leben, wie eine ganz normale Familie. Normale Familien mieten sich Ferienhäuser, kochen und putzen selber. Hast du Lust?" "Was, wenn nicht?", fragte ich, obwohl er mich schon längst Haken hatte. "Dann würden wir in ein Hotel gehen, aber da ist die Wahrscheinlichkeit, dass uns jemand kennt, zu hoch.", erklärte er. "Du hattest mich schon, als du aufgeschlossen hast. Ich liebe es einfach!" Und ich begann wieder, mich im Kreis zu drehen. Er lächelte, als wäre eine gewaltige Anspannung von ihm abgefallen. Er nahm Leonia aus dem Kinderwagen und brachte sie ins Haus. Dann kam er noch einmal zurück und trug mich im Brautstyle über die Schwelle. "Das wollte ich schon immer einmal machen.", er zwinkerte mir zu. Ich musste lachen. "Wir sind ganz und gar nicht normal." Irgendwie brachte mich dieser Satz erneut zum Lachen. Aber es war so richtig. Wir würden nie ein normales Leben führen können. Auch wenn wir es uns noch so sehr wünschen würden. Bedauernswert. Für andere Menschen mochte es nach dem reinsten Traumleben aussehen, das wir führten. Aber es war ganz und gar nicht so. Anfangs, ja, anfangs war alles perfekt gewesen. Bis Stefan mir den Heiratsantrag gemacht hatte. Ab dann wurde ich nervös. Ich wollte es so sehr, aber es hatte sich alles verändert. Stefan hatte sich verändert. Aber ich liebte ihn nach wie vor über alles.

Flashback

"Was soll das werden?", fragte ich mit einem Kichern in der Stimme. "Lass dich überraschen", flötete er zurück. Stefan hatte mir die Augen verbunden, was ich ziemlich lächerlich fand. Außerdem verstand ich nicht, warum wir zur Mottoparty der Uni schon so früh losgefahren waren. Er nahm meine Hand und führte mich irgendwo hin. Er hatte irgendetwas geplant, so viel war sicher. Ich wusste nur noch nicht, was. "Tada!", ich hatte keine Ahnung, was für eine Geste er dazu machte, denn ich konnte ja nichts sehen. "Ähm, du weißt schon, dass ich nichts sehe." In dem Moment schien es ihm anscheinend wieder eingefallen sein und er nahm mir das Tuch von den Augen. "Wow!", staunte ich nur. Wir standen in der Turnhalle der Uni und überall waren rote Herzluftballone und auf einmal lief auch noch unser Lied. Ich bekam Tränen in den Augen. Tief in meinem Innersten hatte ich wohl schon geahnt, dass er mich demnächst fragen würde. Aber ich war nicht darauf vorbereitet, dass es schon so bald sein würde. "Ich liebe dich, Stefan.", rief ich ihm zu, während er sich sein Werk noch einmal besah.

"Rebekah, kannst du dich noch an den Tag unserer ersten Begegnung erinnern? Seit diesem Tag war mir klar, dass du etwas sehr Besonderes bist

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"Rebekah, kannst du dich noch an den Tag unserer ersten Begegnung erinnern? Seit diesem Tag war mir klar, dass du etwas sehr Besonderes bist. Seit dem Tag, an dem ich dich das erste Mal gesehen habe, gab es für mich kein "Ich" mehr, sondern nur noch ein "Wir." Er machte einen Kniefall. Ich musste schlucken "Ein "Wir", das für alle Zeiten bestehen soll. Rebekah, im Laufe der Zeit hat sich meine Liebe zu dir nur noch vergrößert. Die Liebe zu dir ist meine Sonne, mein Halt, mein Glaube an die Zukunft und vor allem mein Mittelpunkt des Lebens. Und um diese Sonne niemals untergehen zu lassen, um unsere Liebe ewig bindend zu machen, will ich dir nun eine Frage stellen." Er machte eine dramatische Pause. "Willst du meine Frau werden und den Rest deines Lebens mit mir verbringen? Willst du mich heiraten?" Er sah mich erwartungsvoll an. Ich hatte Tränen in den Augen. "Ja", schluchzte ich. Er nahm eine Dose aus seiner Jacke und zum Vorschein kam ein wunderschöner Verlobungsring. Er steckte ihn mir an den Finger, ehe er sich zu mir hinabbeugte und mich stürmisch küsste.

Flashback Ende.

Das war der schönste Kuss meines Lebens gewesen. Dieser Augenblick war so intim und er würde für immer in meinem Herzen bestehen bleiben. Für immer. Der Moment, der gerade geschah, war natürlich auch magisch, wie jeder, den ich mit Stefan verbracht hatte, aber nicht so magisch, wie unsere Verlobung, unsere erste Begegnung, unsere Hochzeit und die Geburt unseres ersten Kindes. Dieser Moment war fast genauso magisch. Stefan hatte mich über die Schwelle getragen und wir küssten uns. Es war toll. Es war so, wie ich es mir immer gewünscht hatte. Ein Mann, ein Haus, Kinder. Zwar würde es nur für den Aufenthalt in Kuba sein, aber ich würde immerhin für eine kleine Zeitspanne mein Traumleben haben. Von mir aus würde ich es sofort gegen mein jetziges austauschen. Auf Kuba!

50. Kapitel!!! Zieht mal bitte ne Zwischenbilanz und schreibt bitte in die Kommentare, wie ihr das Buch bis jetzt so gefällt und ob es ne Fortsetzung geben soll. Es sind nämlich nur noch 10 Kapitel, bis das Buch zu Ende ist...

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