,,Lasst uns endlich die Geschenke aufmachen", forderte nun meine Schwiegermutter. Ich verdrehte genervt die Augen. Warum musste sie nur immer so schnell auf den Punkt kommen? Seufzend nahm ich ihr die Flasche aus der Hand und legte sie in die Mitte der vier Sofas. Grinsend legte ich meine Hand um die Flasche und drehte sie. Sie blieb bei Maria stehen. Schnell erhob sie sich und war keine Sekunde später mit ihrem Geschenk wieder bei mir. Es war eine kleine Schachtel und ich nahm sie behutsam entgegen. Jeder schaute mich erwartungsvoll an. Ich lächelte jeden der Reihe nach an und öffnete dann das Päckchen. Als ich das Geschenk sah, blieb mir der Atem weg. Es war eine wunderschöne Kette, die für mich zu klein war, aber für das Baby genau die richtige Größe hatte. Es war ein Goldkettchen, an dem ein Anhänger in Form eines Kleeblattes hing, in dem eingraviert war: Que tu seras toujours heureuse dans ta vie!
Glücklicherweise hatte ich in meiner Schulzeit Französisch gehabt, wodurch ich den Text mit links übersetzen konnte. Dass du immer in deinem Leben glücklich sein wirst. Mir liefen die Tränen die Wangen hinunter und ich ging zu Maria und umarmte sie. ,,Danke, Danke, Danke!", flüsterte ich ihr ins Ohr und drückte sie nur noch fester. Der Rest der Geschenke verlief etwas besser, da es nur noch ein Riesenkinderwagen, mehrere Strampler, mehrere Bilderrahmen und noch mehr Schmuck war. Als die Babyparty vorbei war, verabschiedete ich mich noch schnell von meinen Schwiegereltern und machte mich schnell auf den Weg zu meinem wartenden Ehemann. Auf der Fahrt nach Hause kam mir ein Gedanke und so machte ich einen Umweg über die Stadt. Ich ging in das Geschäft eines Juweliers und fragte ihn sogleich, ob er ein Goldkettchen hätte. Er bejahte und zeigte mir die unterschiedlichen Varianten. Ich entschied mich schließlich für eine dünne, längliche Kette. Danach ließ ich mir noch verschiedene Anhänger zeigen, von denen mir ein goldener am besten gefiel. Es war ein Anhänger, den man aufklappen konnte, und der auf der Vorderseite prachtvoll verziert war. Ich beauftragte den Juwelier in die Innenseite des Anhängers Plus que ma propre vie eingravieren zu lassen, was er sogleich auch tat. Als er fertig war, bestaunte ich einfach nur die Kette. Sie war wunderschön. Inzwischen waren mehrere Stunden vergangen, seit denen die Babyparty beendet war. Und natürlich, als ich in mein Auto einstieg, hatte ich mehrere Anrufe von Stefan, mehrere Nachrichten und SMSs. Aber ich war so zufrieden mit meinem Einkauf, dass ich mir keine Sorgen darüber machte, wie er mich behandeln würde, wenn ich wieder zuhause wäre.
,,Wo warst du solange?", empfing er mich sogleich, als ich aus dem Auto ausstieg. ,,Ich war in der Stadt.", antwortete ich ihm gelassen, und ging zum Kofferraum, um die Tüte des Juweliers nicht im Auto zu vergessen. Eigentlich würde ich ihn so gerne umarmen, aber in dieser Verfassung war nicht gut Kirschen essen mit dem Prinzen von Dänemark. ,,Ich muss dir etwas zeigen", sagte ich stattdessen und zog ihn an seiner Hand ins Haus. ,,Was denn?", seine Neugier war geweckt und er hatte für einen kleinen Moment vergessen, mir einen Aufstand zu machen. Ich zog das Schmuckstück aus der Tüte und reichte es meinem Mann.,,Es ist wunderschön", bestaunte er es. ,,Mach es auf", wies ich ihn an. ,,Plus que ma propre vie", las er. ,,Mehr als mein Leben. Das ist wunderschön. Für wen ist es?" ,,Für unsere Tochter.", antwortete ich ihm und streichelte mir den Bauch. ,,Wo sind eigentlich die anderen Geschenke?", fragte er mich. ,,Die sind im Schloss deiner Eltern. Morgen bringen es ein paar Angestellte vorbei. Mit deinen Eltern. Und das ist ein Geschenk von uns an unsere Tochter. Das habe ich gerade eben in der Stadt gekauft.", erzählte ich ihm stolz. ,,Warum war dein Handy eigentlich nicht bei dir?", fragte er mich. Seine Wut von vorhin war noch nicht ganz verflogen. Aber auf diese Frage antwortete ich nicht, sondern stürzte mich in seine Arme und küsste ihn verzweifelt. Und er küsste mich zurück. Es war so, intensiv. Plötzlich zuckte ich zusammen. ,,Au", lächelte ich. ,,Sie hat getreten. Das erste Mal, das es weh tat." Ich wollte diesen Moment immer und immer wieder erleben. Meine kleine Tochter bewegte sich in mir. Ich war so glücklich. ,,Was hat sie gemacht?", wollte Stefan begierig wissen. ,,Sie hat mich getreten", gestand ich ihm. Er lächelte mich an und streichelte dann meinen Bauch. ,,Tritt deine Mutter doch mal fester, wenn sie wieder so einen Blödsinn anstellt und dem Papa nicht Bescheid sagt, warum sie so lange weg war." ,,Was steckst du unserer Tochter denn da für Flausen in den Kopf", entrüstete ich mich. ,,Das sind keine Flausen", versuchte sich mein Mann zu verteidigen. ,,Nein, überhaupt nicht", meckerte ich, doch leider gelang es mir nicht sonderlich gut, denn ich konnte mein Grinsen nicht verstecken. Warum schaffte er es immer und immer wieder, mich zum Lachen zu bringen, auch wenn mir eigentlich eher zum Weinen wäre? Das war nur einer der vielen Gründe, warum ich ihn liebte. ,,Ich hab nochmal über den Namen unserer Kleinen nachgedacht.", fing ich vorsichtig an. ,,Wir hatten ja an Leonie gedacht oder Celestia. Aber eigentlich gefällt mir eine andere Variante von Leonie besser. Ich weiß nicht, ob viele Menschen so heißen, oder ob ich den Namen so abgewandelt habe. Aber mir gefällt der Name Leonia so, so gut!" Ich schaute ihn zögerlich an. ,,Sie ist außergewöhnlich und sollte daher auch einen außergewöhnlichen Namen bekommen.", sagte ich weiter. ,,Jaja, du hast schon gewonnen. Der Name, ist einfach nur umwerfend.", lächelte er mich an und ich konnte einfach nicht anders, als ihn wieder und wieder zu küssen. ,,Leonia", flüsterte ich dem kleinen Wesen in meinem Bauch zu.
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Plötzlich Royal
RomanceWas ist, wenn dein Ehemann dir verheimlicht hat, dass er der Kronprinz von Dänemark ist? Du hast die ganze Zeit gedacht, er ist nur ein stinkreicher Anwalt. Wie reagiert er, wenn du dann auch noch schwanger bist? Finde es heraus in Plötzlich Royal...