Looking at YOU

2.2K 76 1
                                    

Mit jeder Sekunde, die verstrich, wurde ich immer aufgeregter. Was wäre, wenn tatsächlich etwas nicht mit meinem Baby in Ordnung wäre? Als wir endlich bei der Ärztin ankamen, war mir richtig flau im Magen. Ich und Stefan gingen gemeinsam zur Rezeption, an der eine überaus viel beschäftigte Schwester saß, die gerade telefonierte. Wir warteten ein paar Minuten, bis sie das Telefonat beendet hatte und sich voll und ganz uns zuwenden konnte. ,,Mein Name ist Ingrid. Was wollen Sie hier?", begrüßte sie uns. ,,Meine Frau braucht dringend einen Termin. Heute. Jetzt sofort.", brachte Stefan unser Anliegen dar. ,,Der nächste Termin ist erst wieder in drei Wochen frei.", erklärte sie uns und zuckte dabei mit den Schultern. ,,Ich bin der Kronprinz dieses Landes und somit ist Rebekah die Prinzessin. Und für die Prinzessin des Landes haben Sie keinen Termin mehr frei?", fragte er ungläubig. Die Miene von Ingrid sprach Bände. ,,Es tut mir so Leid", stammelte sie. ,,Ich werde umgehend einen Termin freimachen. Nehmen Sie doch so lange drüben im Wartezimmer Platz.", sagte sie. ,,Wollen Sie einen Tee?", bot sie uns schließlich noch an, ehe sie in eines der Untersuchungszimmer eilte. ,,Gerne", rief Stefan ihr noch hinterher. Danach ging er mit Schrammen Schritten voran ins Wartezimmer, in dem sehr viele Bilder und Auszeichnungen hingen. Die Bilder waren alle von Babys. ,,Schau mal, das bin ich", zeigte Stefan auf eine alte Schwarz Weiß Fotographie, die ihn als kleines kahlköpfiges Baby in einer Wiege zeigte. ,,Du warst so süß!", meinte ich, woraufhin er mich mit einem fiesen Seitenblick bedachte. ,,Heute bist du noch viel süßer", beruhigte ich ihn. Sehr wahrscheinlich hatte ihm die Vergangenheit nicht gefallen. Keine fünf Minuten später kam die Sprechstundenhilfe Ingrid ins Wartezimmer mit zwei Tassen Tee und einer Blüte, die auf dem Tablett zur Verschönerung lag. Ingrid stellte das Tablett auf den Tisch und verließ den Raum, ohne ein Wort mit uns gewechselt zu haben. ,,Na dann", meinte Stefan und nahm sich eine Tasse, aus der er einen großen Schluck nahm. Ich tat es ihm gleich, doch schon nach dem ersten Schluck musste ich niesen und mir wurde sofort schlecht. ,,Schatz, ich muss weg von hier", teilte ich ihm mit, doch genau in diesem Augenblick kam Ingrid mit einer jungen Frau im Schlepptau wieder ins Wartezimmer. Die Frau konnte noch nicht weiter als im dritten Monat sein, denn man sah kein Gramm Speck an ihr. ,,Rebekah, Stefan", begrüßte sie uns und reichte uns ihre Hand. Wir schüttelten diese, während sie sich vorstellte. ,,Mein Name ist Dr. Larsen. Kommen Sie doch bitte mit ins Untersuchungszimmer." Also gingen wir zu dritt in ein leeres Zimmer, das wieder mit vielen Bildern dekoriert war und viele Pflanzen beinhaltete, wodurch es gleich ein wenig heimischer wirkte. ,,Warum sind Sie hier? Ich habe Ingrid gebeten, in den Kalender zu schauen, wann Ihr nächster Termin ist und er wäre erst in eineinhalb Monaten.", sie sah uns fordernd an. ,,Also es ist so,..." Ich erzählte ihr die gesamte Geschichte vom Mittagessen und das mit dem Wartezimmer brachte ich auch noch mit rein. ,,Dann legen Sie sich bitte einmal auf die Liege dort", bat sie mich. Gesagt, getan. Die Liege war wirklich bequem und es kitzelte, als Dr Larsen mir Ultraschallgel auf dem Bauch verteilte. Danach fuhr sie mit dem Sensor über den Bauch, bis sie das Baby gefunden hatte. ,,Hier ist es. Wollen Sie das Geschlecht wissen?", fragte sie uns beiläufig. ,,Ja", antwortete ich. ,,Es wird ein Mädchen.", sagte sie. ,,Und wie es hier ausschaut ist die Kleine ganz aufgeweckt und kerngesund. Ich drucke Ihnen die Bilder aus." Ich war so erleichtert. Mit meiner kleinen Tochter war alles in Ordnung! ,,Schatz, was ist denn los?", wollte ich wissen, denn Stefans Miene war irgendwie versteinert. ,,Ich hatte mir einen Jungen gewünscht. Oder besser gesagt, Mor hatte sich einen Jungen gewünscht. Mit ist es egal und ich freue mich auf unsere kleine Tochter", nach diesen Worten hellte sich seine Miene wieder auf. ,,Aber warum ist mir dann so schlecht?", das lag mir nach wie vor auf der Seele. ,,Ich weiß es nicht. Haben Sie irgendeine Allergie gegen eine Blume, gegen ein Nahrungsmittel?", erkundigte sie sich. ,,Nicht dass ich wüsste.", meinte ich. ,,Was war das eigentlich für eine Blume auf dem Tablett? So eine hat Mor auch für unseren Speisesaal gekauft", fiel mir mein Mann ins Wort. ,,Das war eine... Oh, ich habe eine Idee.", meinte Dr Larsen und verließ kurz den Raum, um dann mit einem Allergietest wiederzukommen.

Plötzlich RoyalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt